Sie sind hier: Skip Navigation LinksAbteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie

Gewinnung einer gemeinsamen Metrik für verschiedene Progredienzangst- sowie Schlafqualitäts-Skalen im Bereich der Psycho-Onkologie

​​​​​​​​​Leitung:
Dr. Michael Friedrich
Prof. Dr. Andreas Hinz

​Wissenschaftliche Mitarbeiterin:
Merle Malburg, M.Sc. Gesundheitswissenschaften

Projektbeschreibung:
Zur Erfassung krebstypischer Symptome, wie z.B. Fatigue, Depression, Angst, Schmerz oder auch (gestörter) Schlafqualität existieren jeweils mehrere verschiedene Fragebögen. Werden verschiedene Fragebögen zur Messung desselben Merkmals verwendet, sind die Ergebnisse nicht mehr direkt vergleichbar. Mit Hilfe einer Umrechnungshilfe, wie z.B. mit einer gemeinsamen Metrik dieser Fragebögen, kann dieses Problem überwunden werden.

Für einige Symptome (Fatigue, Depression und generalisierte Angst) gibt es bereits gemeinsame Metriken. Für die spezifische Angst vor dem Fortschreiten der Erkrankung (Progredienzangst) und für Schlafqualität fehlten sie. Progredienzangst zählt zu den fünf größten Sorgen von Krebspatienten und ist von der unspezifischen generalisierten Angst zu unterscheiden. Die Schlafqualität steht mit den Symptomen in Verbindung und wird sogar mit dem Fortschreiten von Krebs in Verbindung gebracht.

Die beiden zentralen Ziele waren eine Metrik für Progredienzangst und eine Metrik für Schlafqualität zu entwickeln. Die Metrik für Schlafqualität wurde zudem an Daten der Allgemeinbevölkerung verankert, sodass nun Vergleiche zwischen Patienten und Allgemeinbevölkerung möglich sind. Ferner sollten die Beziehungen zwischen Progredienzangst und generalisierter Angst, zwischen Schlafqualität und Progredienzangst sowie zwischen Schlafqualität und Lebensqualität analysiert werden.

Dafür wurden Querschnittsdaten von 1.733 Krebspatienten in einer onkologischen Reha-Einrichtung erhoben. Die Patienten erhielten während ihres Aufenthaltes ein Fragebogenheft, in dem neben soziodemografischen und medizinischen Merkmalen verschiedene Fragebögen zu Progredienzangst sowie Schlafqualität abgefragt wurden. Außerdem wurden bereits vorhandene Daten aus bevölkerungsrepräsentativen Studien genutzt.

Die statistische Auswertung umfasste Mittelwertvergleiche, Regressionsanalysen, Methoden der klassischen Testtheorie und Methoden der Item-Response-Theorie.

​Wir entwickelten eine Metrik zur Umrechnung zwischen acht Fragebögen zur Erfassung von Gesundheitsangst bei Krebspatienten, sowie eine Metrik für fünf Fragebögen zur Erfassung von Schlafqualität, die zudem Vergleiche zur Schlafqualität in der Allgemeinbevölkerung ermöglicht. Progredienzangst kann dem Konstrukt der Gesundheitsangst zugeordnet werden. Unter den einzelnen Komponenten der Schlafqualität leistet die subjektive Zufriedenheit mit dem Schlaf den größten Beitrag und ist mit den übrigen Fragebögen am stärksten assoziiert. Die übrigen Komponenten haben zwar geringere Beiträge, erhöhen jedoch die Messgenauigkeit.​

Kontakt:
Michael Friedrich
Telefon: 0341 - 97 15405
E-Mail:  michael.friedrich@medizin.uni-leipzig.de

Förderung:
Deutsche Krebshilfe

Projektnummer:
933000-202

Laufzeit:
4/2022 – 7​/2024​

Philipp-Rosenthal-Str. 55, Haus W
04103 Leipzig
Chefsekretariat:
0341 - 97 18800
Wiss. Sekretariat:
0341 - 97 18803
Fax:
0341 - 97 15419
Map