Projektleitung:
Prof. Dr. Jochen Ernst
Projektkoordination:
Anne-Kathrin Köditz, Ärztin
Projektbeschreibung:
Hintergrund
Die Therapieadhärenz als die Einhaltung des gemeinsam von Patient:innen und Ärzt:innen verabredeten Maßnahmenkatalogs ist ein wesentlicher Faktor des Behandlungserfolges mit maßgeblichem Einfluss auf den Krankheits- bzw. Heilungsverlauf. Patient:innen mit einer hämato-onkologischen Erkrankung sind mit umfangreichen Therapieanforderungen konfrontiert. Insbesondere bei der Stammzelltransplantation (SZT), der zum Teil einzigen kurative Behandlungsoption, muss langfristig und konsequent Adhärenz aufrechterhalten werden, um den Behandlungserfolg sicherzustellen. Die multiplen Anforderungen betreffen u. a. die Bereiche Hygiene und Ernährung, das komplexe Medikationsschemata, Isolationsmaßnahmen und das Wahrnehmen zahlreicher Kontrolluntersuchungen.
Ziele und Methoden
Mit der vorliegenden bizentrischen Studie (Zentren in Leipzig und Jena am CCCG) soll das Thema Adhärenz bei hämatoonkologischen Patient:innen mit SZT untersucht werden. Das Design umfasst drei Projektteile:
- eine Querschnittserhebung bei einer Patient:innenkohorte, welche sich innerhalb der letzten 5 Jahre einer SZT unterzogen hat,
- eine Längsschnittuntersuchung, welche über 4 Messzeitpunkte sowohl die Selbsteinschätzung der Patient:innen mit SZT, als auch die Fremdeinschätzung jeweils eines Angehörigen und des/der behandelnden Ärzt:in erfasst,
- die Fragebogenvalidierung eines spezifischen Adhärenzfragebogens für Patient:innen mit SZT.
Ziele sind die Erfassung von Ressourcen der Adhärenz und die Risikokonstellationen für Non-Adhärenz sowie die verlaufsbezogene Analyse von relevanten Prädiktoren. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei die Integration der Perspektive bzw. Rolle von Ärzt:innen und Angehörigen als beteiligte Partner. Als primäre Outcomes in beiden Studienteilen werden Lebensqualität und Krankheitsverlauf (u. a. Komplikationen, ggf. Überlebens-rate) erhoben.
Die Studie soll durch die ausdifferenzierte Fragestellung in Bezug auf das Adhärenz-verhalten während und nach einer SZT versorgungsrelevante Implikationen generieren mit dem Ziel, kritisches Adhärenzverhalten und Gründe für Non-Adhärenz zu identifizieren und zu reduzieren, um die Lebensqualität von Patient:innen mit SZT zu steigern und mögliche Komplikationen zu mindern.
Ansprechpartnerin:
Anne-Kathrin Köditz, Ärztin
Telefon: 0341 – 9715446
E-Mail: anne-kathrin.koeditz@medizin.uni-leipzig.de
Förderung:
José Carreras Leukämie-Stiftung e.V.
Projektnummer:
933000-220
Laufzeit:
1/2025 – 12/2027