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I-REACH Konsortium – Subprojekt 1: Entwicklung, Implementierung, Evaluation und Bereitstellung eines modularen Instrumentariums zur Erfassung psychischer Belastungen von Geflüchteten

​​​​​​Projektleitung:
Prof. Dr. Heide Glaesmer

Projektmitarbeit:
Dr. Susan Sierau
Michael Friedrich (2019  2020)
Elisa Haase (2020  2021)

​Zusammenfassung:
Geflüchtete sind und waren sehr häufig wiederholten Belastungen und Traumatisierungen im Herkunftsland, während und nach der Flucht ausgesetzt. Diese stellen einen zentralen Risikofaktor für die psychische und physische Gesundheit dar und verschiedene Studien zeigen hohe Prävalenzen psychischer Störungen in dieser Gruppe. Vor diesem Hintergrund ist ein dringender Bedarf an einer angemessenen, klinisch-psychologischen Diagnostik speziell für Geflüchtete hervorzuheben. Eine sachgerechte, kultursensible Erfassung von psychischen Belastungen bzw. Störungen ist besonders relevant für (1) Erfassung und Begleitung/Betreuung von Risikogruppen, (2) Vermittlung und/oder Zuweisung und folglich sachgerechter Behandlung von Geflüchteten mit psychiatrischem/psychotherapeutischem Versorgungsbedarf und (3) Evaluation von Behandlungsoutcomes.

Trotz verfügbarer, bereits validierter Verfahren z.B. in Deutsch oder Englisch, sind verschiedene Expertinnen und Experten, die derzeit psychotherapeutische/ psychiatrische Versorgung von Geflüchteten gewährleisten, mit einer Reihe psychodiagnostischen Herausforderungen konfrontiert: (1) Mangel an psychometrisch geprüften Instrumenten in verschiedenen Sprachen mit Blick auf die Herkunftsregionen der aktuell Geflüchteten, (2) Prüfung der kulturellen Äquivalenz der verschiedenen Sprachversionen, (3) dringender Bedarf eines kultursensitiven Ansatzes beim Ableiten spezifischer subjektiver/objektiver Versorgungsbedarfe in Abhängigkeit des jeweiligen kulturellen Hintergrundes und (4) besonderer Umgang mit Geflüchteten ohne ausreichende Lese- ​und Schreibfähigkeiten sowie Geflüchteten mit niedrigem Bildungsstand.

Das Projekt verfolgte das Ziel, ein modulares Erfassungstool für die häufigsten psychischen Störungen, aber auch Risiko- und Schutzfaktoren speziell für Geflüchtete verschiedener Herkunft in der jeweiligen Muttersprache zu entwickeln und einer psychometrischen Prüfung zu unterziehen. Das Tool ist unter www.q-cultural.de verfügbar. ​

Förderung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektnummer:
933000-158

Laufzeit:
02/2019 – 03/2023

Philipp-Rosenthal-Str. 55, Haus W
04103 Leipzig
Chefsekretariat:
0341 - 97 18800
Wiss. Sekretariat:
0341 - 97 18803
Fax:
0341 - 97 15419
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