In Deutschland erkranken jährlich etwa 17.000 Jugendliche und junge Erwachsene (engl. Adolescents and young adults, AYA) im Alter von 15 bis 39 Jahren an Krebs. Dies entspricht etwa 3,5 % aller Krebspatienten. Diese Patientengruppe ist in den letzten Jahren in den Fokus der Wissenschaft gerückt, da die Inzidenzraten aller Tumorentitäten in den letzten zwei Jahrzehnten um fast 15 % gestiegen sind und damit auch die Zahl der Langzeitüberlebenden stetig zunimmt.
Die Betreuung junger Tumorpatienten stellt eine besondere Herausforderung für das medizinische Personal dar, da sich die Bedürfnisse und die Lebenssituation in diesem Alter deutlich von denen von Kindern und älteren Menschen unterscheiden. Dieser Altersbereich ist durch komplexe kognitive, biologische und psychosoziale Veränderungen gekennzeichnet, wie beispielsweise die berufliche Entwicklung, die Familienplanung oder die Identitätsentwicklung. Krebsbedingte Probleme wie Veränderungen des körperlichen Aussehens, Beeinträchtigungen der Fortpflanzungs-fähigkeit und Einschränkungen des sozialen Netzwerks können sehr belastend sein. Hinzukommen behandlungsbedingte Nebenwirkungen wie Schmerzen, Gewichtsverlust und Kurzatmigkeit, die zu schweren psychischen Belastungen führen können. Im medizinischen und psychosozialen Bereich erfordert der Umgang mit dieser Altersgruppe entsprechend Bewusstsein und Sensibilität, um eine ausreichende und angemessene Versorgung zu gewährleisten.
In unserer Arbeitsgruppe wollen wir uns für die Verbesserung der psychosozialen Versorgung von jungen Tumorpatienten einsetzen, indem Forschungsprojekte initiiert werden sowie für die spezifische Bedürfnislage der Altersgruppe aufmerksam gemacht wird.
Aktuelle Forschungsthemen
- Identifizierung von Einflussfaktoren auf die Lebenszufriedenheit und psychische Belastung
- Unterstützungsbedürfnisse und psychoonkologische Versorgungssituation
- Evaluation altersangemessener psychoonkologischer Interventionen zur Steigerung der Lebenszufriedenheit
Podcast zum Thema Junge Erwachsene mit Krebs
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