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Klimafreundliches Bauen

​​​Der Medizincampus an der Liebigstraße wächst seit Jahren kontinuierlich. Damit schaffen wir die Rahmenbedingungen für eine optimale Patientenversorgung sowie Forschung und Lehre auf höchstem Niveau. Verschiedene baulichen Maßnahmen ​tragen dazu bei, klimafreundlichere und energetische Gebäude zu errichten.​

Grüne Dächer für besseres Klima

Begrünte Dächer_3.jpg​Mit derzeit über 10.000 Quadratmetern begrünter Dachfläche setzt das Universitätsklinikum ein sichtbares Zeichen für Natur und Nachhaltigkeit, und zwar seit geraumer Zeit: Das erste begrünte Dach entstand Ende der 90er Jahre nach dem Umbau der Strahlentherapie in der Stephanstraße 9a. Das letzte wurde gerade erst im vorigen Jahr (2023) auf dem Anbau im Innenhof der Anatomie angelegt. Das Grün in luftiger Höhe ist dabei kein Zufall, sondern Teil der übergreifenden Nachhaltigkeitsbemühungen am UKL.

Die Vorteile dieser Dächer sind vielfältig: Sie schützen die Dachabdichtung, verlängern deren Lebensdauer durch mechanischen Schutz und die Absorption von UV-Strahlung. Außerdem verbessern sie das Raumklima der darunterliegenden Räume signifikant. Durch die Verdunstung von Regenwasser können die Temperaturen in den direkt darunterliegenden Räumen im Sommer deutlich gesenkt werden, während im Winter die Dämmwirkung der Begrünung die Räume weniger auskühlen lässt. Direkt messbar ist der Effekt auf die Temperaturregulierung für die Gebäude am UKL allerdings nicht.

Ein weiterer Vorteil der grünen Dächer ist die Wasserrückhaltung. Die Pflanzen auf den Dächern verdunsten mehr als die Hälfte des jährlichen Niederschlags, was die städtische Entwässerung und die Kläranlagen erheblich entlastet. Zudem filtern Dachbegrünungen Staub und Schadstoffe aus der Luft und wirken der Aufheizung der Stadt entgegen.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Haupttypen der Dachbegrünung, der „extensiven Dachbegrünung" und der „intensiven".  Erste ist pflegeleicht und für leichte Dachkonstruktionen geeignet. Sie besteht oft aus Moosen, Sedumarten wie Dickblattgewächse oder Kräutern und benötigt wenig Pflege und Bewässerung. Das ist auch die am UKL vor allem eingesetzte Form. Die Alternative der „intensiven" Begrünung ähnelt mehr einem herkömmlichen Garten mit einer Vielfalt an Pflanzen, inklusive Büschen und kleinen Bäumen. Sie benötigen eine stärkere Dachkonstruktion und regelmäßige Pflege und Bewässerung. ​

Intelligente Außenlichtregelung

​In allen Gebäuden des Klinikums, die in den letzten Jahren errichtet wurden oder die saniert worden sind, arbeitet eine intelligente Lichtregelung. Diese sorgt über Helligkeitssensoren dafür, dass sich bei Dämmerung in den Fluren das Licht einschaltet. Gleichzeitig werden von der Beleuchtungssteuerung auch die Betriebszeiten einbezogen. Das heißt, wenn sich bei Tage der Himmel verdunkelt, weil ein Gewitter im Anzug ist, schaltet sich automatisch die Flurbeleuchtung ein. Das Gleiche geschieht am Abend. Wenn es dann aber auf Mitternacht zugeht, werden die Lichter nach und nach reduziert oder auch abgeschaltet.

Zur intelligenten Elektroinstallation gehört auch die Sonnenschutzsteuerung. Diese wertet die aktuelle Wetterlage aus und passt die Stellung von Jalousien und Lamellen entsprechend an. Die Sonnenschutzsteuerung sorgt dafür, dass sich ein Gebäude im Hochsommer nicht aufheizt und bewirkt damit eine verbesserte Energiebilanz des Gebäudes und ein optimales Raumklima. Das Sonnenschutzsystem wiederum wird von „Windwächtern" geschützt. Wenn ein Gewitter mit Sturm aufzieht, werden die Jalousien und Lamellen eingezogen und damit in Sicherheit gebracht.

Erste Photovoltaik-Anlage auf dem UKL-Dach

Im Rahmen der kontinuierlichen Bemühungen des Universitätsklinikums Leipzig, Energie zu sparen und die Nachhaltigkeit zu verbessern, wurde 2023/24 eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Frauen- und Kindermedizin, Haus 6, installiert.  Die Anlage ist in Vollendung und wird noch dieses Jahr in unser klinikinternes Stromnetz einspeisen. Dabei wird der erzeugte Strom vollständig vom Haus selbst verbraucht werden.

Die ersten Überlegungen zu einer solchen Anlage begannen bereits 2007, wurden jedoch zugunsten dringenderer Projekte zunächst verschoben. Im Jahr 2021 nahm das Projekt wieder Fahrt auf, als es technisch und kaufmännisch auf den neuesten Stand gebracht wurde.

Die neue Photovoltaik-Anlage erzeugt saubere, regenerative Energie und leistet einen wichtigen Beitrag zur Senkung des CO₂-Ausstoßes des Klinikums. Dabei dient sie nicht nur der direkten Energiegewinnung, sondern ist auch als Teil eines ganzheitlichen Energiemanagementsystems, das sich momentan im aktiven Zertifizierungsprozess nach ISO 50001 befindet.​

Wichtige Voraussetzungen, wie ein umfassendes Energiecontrolling, technische Optimierungen sowie Energiesparprojekte, die durch Schulungen und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden, existieren im UKL schon seit Jahren. Neben der Installation der Photovoltaik-Anlage wurde in einer begleitenden Masterarbeit untersucht, welche weiteren Dachflächen des Uniklinikums für zusätzliche Photovoltaik-Anlagen genutzt werden könnten. Diese langfristige Perspektive zeigt das klare Ziel des Klinikums, die eigene Energieversorgung kontinuierlich weiter zu optimieren und den Anteil an regenerativer Energie auszubauen. Dabei bieten neue Technologien der Stromerzeugung mittels Photovoltaik die Chance, auch Dachflächen zu nutzen, die bisher nicht im Focus lagen.


Die Vorteile im Überblick:

  • Nachhaltigkeit: Die neue Photovoltaik-Anlage leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der CO₂-Bilanz des Uniklinikums.
  • Kostenersparnis: Durch die Eigenproduktion von Energie können langfristig Kosten eingespart werden.
  • Zukunftsorientiert: Weitere Photovoltaik-Projekte sind in Planung, um das Potenzial der verfügbaren Dachflächen zu maximieren. 

Das Projekt wird von der Abteilung Technik, Sachgebiet Energiemanagement, koordiniert und stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen und energieeffizienten Zukunft für das Uniklinikum Leipzig dar. ​