Dr. Benjamin Klein, Assistenzarzt in der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, wird für seine Forschungsarbeit zu der sehr seltenen Hauterkrankung „Huriez-Syndrom“ mit dem Carl Gustav Carus Förderpreis ausgezeichnet. Der mit 1000 Euro dotierte Preis wird seit 1991 für herausragende Dissertationen und Publikationen verliehen. Dr. Klein hat sich in seiner Arbeit der Funktion des Proteins SMARCAD1 in der Haut gewidmet. Das seltene genetisch bedingte Huriez-Syndrom wurde erstmals in den 1960er-Jahren beschrieben. Die Erkrankung ist durch eine Verhornungsstörung an Händen und Füßen, Hautverhärtungen (Sklerose) am Ende der Extremitäten sowie Nageldystrophie gekennzeichnet. Die lebenslimitierende Komplikation der Erkrankung stellt die Entwicklung von Plattenepithelkarzinomen auf der geschädigten Haut von Patienten bereits im jungen Alter dar. Ursache des Huriez-Syndroms sind Mutationen in einer besonderen Form (Isoform) des SMARCAD1-Proteins, welches eine wesentliche Rolle bei der Reparatur von DNA-Schäden spielt. Beim Huriez-Syndrom kommt es durch ein Defizit in SMARCAD1 zur verzögerten DNA-Reparatur von Doppelstrangbrüchen nach UV-Strahlung, welche die Entstehung von Karzinomen begünstigen kann.
Dr. Benjamin Klein ist seit März 2020 am unserer Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie tätig. Er möchte nun in der weiteren Folge erforschen, wie UV-Strahlung zu Entzündungsprozessen in der Haut führen kann. Zudem möchte er sich weiterhin seltenen genetisch bedingten Hauterkrankungen widmen, deren gezielte Behandlung noch immer eine große Herausforderung darstellt.
„Die Arbeit von Dr. Benjamin Klein zeigt sehr schön, wie man anhand seltener Erkrankungen komplexe genetische Prozesse versteht, um sie später im Idealfall auf andere Erkrankungen übertragen zu können, um diesen vorzubeugen oder sie entsprechend zu therapieren“, sagt Prof. Frank Buchholz, der neugewählte Forschungsdekan der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus an der TU Dresden.
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