Das Projekt Dunkelfeld

​Das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden" bietet ein an allen Standorten kostenloses und durch die Schweigepflicht geschütztes Behandlungsangebot für Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen und / oder Missbrauchsabbildungen im Internet (so genannte Kinderpornografie) konsumieren und deshalb therapeutische Hilfe suchen. Im Rahmen der Therapie erhalten die betroffenen Personen Unterstützung, um sexuelle Übergriffe durch direkten körperlichen Kontakt oder indirekt durch den Konsum oder die Herstellung von Missbrauchsabbildungen im Internet (so genannte Kinderpornografie) zu verhindern.

Wer die Therapie an einem der Standorte in Anspruch nehmen will, muss bezüglich seiner auf Kinder gerichteten sexuellen Impulse über ein Problembewusstsein verfügen und von sich aus therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen wollen.

Einbezogen in das Therapieprogramm werden:

  • Personen, die bislang keine Straftaten (sexuelle Übergriffe, Konsum von Missbrauchsabbildungen, etc.) begangen haben, aber befürchten, diese in der Zukunft zu begehen,
  • Personen, die bereits Straftaten begangen haben, aber den Strafverfolgungsbehörden nicht bekannt sind,
  • Personen, die bereits Straftaten begangen haben und dafür angezeigt und / oder rechtskräftig verurteilt wurden, ihre Strafe vollständig verbüßt haben und erneut befürchten, straffällig zu werden.

Nicht einbezogen werden in das Therapieprogramm können Personen, gegen die aktuell wegen möglicher Straftaten ermittelt wird, die ihre Strafe nicht vollständig verbüßt haben und / oder deren Urteil Auflagen bzw. Bewährung beinhaltet.

Ziele

​Übergeordnetes Ziel des Präventionsnetzwerks ist es, sexuelle Übergriffe auf Kinder und Jugendliche sowie den Gebrauch von Missbrauchsabbildungen (so genannte Kinderpornografie) zu verhindern. Dies soll durch eine flächendeckende Etablierung qualifizierter ambulanter, präventiver Therapieangebote für Menschen mit Pädophilie oder Hebephilie aus dem Dunkelfeld erfolgen. Darüber hinaus möchte das Netzwerk auch bei den Angehörigen ein Problembewusstsein wecken sowie die Bereitschaft erhöhen, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Der Verlauf und die Ergebnisse der Therapie werden systematisch zusammengetragen und wissenschaftlich ausgewertet. Das Präventionsnetzwerk möchte dadurch zeigen, dass Menschen mit auf Kinder oder Jugendliche gerichteten sexuellen Wünschen durch eine sachverständige Diagnostik und Therapie geholfen werden kann, keine Übergriffe zu begehen. Darüber hinaus ist es Ziel des Präventionsnetzwerks, die Öffentlichkeit rund um das Thema zu informieren und damit zu einer sachlichen Diskussion innerhalb der Gesellschaft anzuregen.

Qualitätsstandards

​Kommunikation und Medien - Primäres Ziel ist die Verhinderung von sexuellen Übergriffen gegenüber Kindern sowie die Vermeidung der Nutzung von Missbrauchsabbildungen (so genannte Kinderpornografie). Eine „Heilung" oder Auflösung dieser sexuellen Präferenz wird nicht in Aussicht gestellt.
Die Außenkommunikation vermittelt keine moralische Bewertung sexueller Fantasien, vertritt aber eine klare Position gegen sexuell übergriffiges Verhalten.

Schweigepflicht und Anonymität - Die gesamte Therapie in den Ambulanzen des Präventionsnetzwerks erfolgt kostenlos und unter Schweigepflicht. Sämtliche Informationen und Daten sind - genau wie in jeder anderen Behandlungssituation auch - vollständig durch die ärztliche Schweigepflicht geschützt und werden in anonymisierter Form gespeichert und zu Forschungszwecken sowie zur Qualitätssicherung ausgewertet.

Diagnostik - In allen Zentren erfolgt eine einheitliche Basisdiagnostik zur wissenschaftlichen Begleitforschung und zur Prüfung der Ein- und Ausschlusskriterien für eine Therapie. Dies ermöglicht in Verbindung mit der fortlaufenden Therapieevaluation eine zuverlässige Optimierung der Präventionsarbeit.

Therapeutisches Vorgehen - Das Präventionsnetzwerk verfolgt unter Gesichtspunkten der Therapieevaluation gemeinsame Therapieziele. Primäres Ziel ist der Schutz von Kindern durch die Verhinderung von sexuellen Übergriffen sowie der Nutzung von Missbrauchsdarstellungen (so genannter Kinderpornografie).

Therapie - Die Therapie wird wöchentlich in Gruppen durchgeführt sowie bei entsprechender Indikation auch als Einzeltherapie. Die Behandlung folgt einem strukturierten Therapieplan, berücksichtigt aber die individuellen Bedürfnisse und erfolgt in Absprache mit den Teilnehmern. Gegebenenfalls findet auch eine Einbeziehung von Angehörigen und / oder Partnern statt. Das therapeutische Vorgehen integriert psychotherapeutische, sexualwissenschaftliche, medizinische und psychologische Ansätze.

Die Qualifikation - Die mit der Diagnostik und Therapie betrauten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Zentren weisen neben einer psychotherapeutischen Qualifikation vor allem eine für diese Tätigkeit notwendige sexualmedizinische / sexualtherapeutische Qualifikation auf, die in besonderen Weiterbildungen sexualwissenschaftlicher Gesellschaften vermittelt wird. Diese Qualifikation schließt Kenntnisse und Fertigkeiten in der Diagnostik und Therapie sexueller Störungen einschließlich der sexuellen Präferenzstörungen in besonderem Maße ein.

Standorte

​Das deutschlandweite Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden"

Weitere Informationen

Standort Berlin

Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin, Charité
Universitätsmedizin Berlin

Telefon: 030 - 450 529 450
E-Mail:  praevention@charite.de

Weitere Informationen

Standort Gießen

Universitätsklinik Gießen und Marburg GmbH

Telefon: 0641 - 985 45111
E-Mail:  praevention@psycho.med.uni-giessen.de

Weitere Informationen

Standort Hamburg

Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
- Präventionsambulanz Altona -

Telefon: 0152 - 228 16628
E-Mail:  praevention@uke.de

Weitere Informationen

Standort Hannover

Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Sexualmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover

Telefon: 0511 - 532 8052
E-Mail:  Dunkelfeld.Info@mh-hannover.de

Weitere Informationen

​Standort Kiel

Zentrum für Integrative Psychiatrie - ZIP
Institut für Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie und Psychotherapie

Telefon: 0431 - 597 4600
E-Mail:  praevention@sexmed.uni-kiel.de

Weitere Informationen

Standort Leipzig

Präventionsprojekt Dunkelfeld

Telefon: 0341 - 97 23958
E-Mail:  dunkelfeld@medizin.uni-leipzig.de

​Standort Regensburg mit Außenstelle Bamberg

Sexualwissenschaftliche Ambulanz der Universität Regensburg

Telefon: 0941 - 941 1088
E-Mail:  kontakt@kein-taeter-werden-bayern.de

Weitere Informationen

Standort Stralsund

Kompetenzzentrum Sexualmedizin Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Telefon: 0174 - 911 3044
E-Mail:  praevention@dunkelfeld-mv.de

​Standort Ulm

Universitätsklinikum Ulm

Telefon: 0731 - 500 61960
E-Mail:  praevention.psysom@uniklinik-ulm.de

Weitere Informationen

Standort Mainz

Universitätsmedizin Mainz

Telefon: 06131 - 892 8783
E.Mail:  praevention-pt@unimedizin-mainz.de

Weitere Informationen

​Standort Düsseldorf

Universitätsklinikum Düsseldorf

Telefon: 0211 - 811 9303
E-Mail:  praevention@med.uni-duesseldorf.de

Weitere Informationen

 

Schweigepflicht

​Die gesamte Therapie erfolgt kostenlos. Sämtliche Informationen und Daten im Rahmen der Forschung sind - wie in jeder anderen Behandlungssituation auch - vollständig durch die ärztliche / therapeutische Schweigepflicht geschützt und werden in anonymisierter Form gespeichert und ausgewertet.

Präventionsprojekt Dunkelfeld, Kein Täter werden.
04103 Leipzig
Telefon:
0341 - 97 23958
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