Korrektur der Trichterbrust durch die minimal
invasive Technik nach NUSS
Die operative Korrektur der
Trichterbrust bei Kindern hat mit der Einführung der minimal invasiven Methode
nach Nuss einen Wandel in der Operationsstrategie erfahren. Bei
dieser Technik wird ein zuvor individuell angepasster Metallbügel über kleine
seitliche Hautschnitte unter endoskopischer Kontrolle platziert und das
Brustbein dadurch gehoben. Durch ein minimales Operationstrauma, kürzere
Operations- und Rekonvaleszenzzeiten erfährt diese Methode eine große Akzeptanz
bei Patient und Operateur. Konventionelle Operationstechniken der Trichterbrust
treten mehr und mehr in den Hintergrund.
Gründe für einen solchen
Eingriff sind Kinder mit erheblich sichtbarer Trichterbrust, die auch
mit Belastungseinschränkungen oder Verlagerungen des Herzens oder andere Organe
des Brustkorbes einhergehen. Untersuchungen wie Computertomographie, EKG,
Echokardiographie und Lungenfunktionstest gehen der Operationsentscheidung
voraus. Obligatorisch ist die Fotodokumentation des Thorax in 3 Aufnahmeebenen.
Voraussetzung ist bisher ein Mindestalter von 9 Jahren. Die
Eltern sowie die Kinder werden in einer Spezialsprechstunde für
thoraxchirurgische Eingriffe über mögliche Verfahren mit ihren Vor- und
Nachteilen beraten. Wesentliche Beachtung bei der Indikationsstellung erfährt
dabei der individuelle Leidensdruck des Kindes.
Während der
Operation erfolgt eine Behandlung mit Antibiotika und eine effektive
Schmerztherapie. Ab dem 3. Tag können die Kinder wieder aufstehen und am 7. - 10.
Tag aus der stationären Behandlung entlassen werden. Regelmäßige
ambulante Kontrollen schließen sich an, befristete
Schulsportbefreiungen werden ausgestellt. Das eingebrachte Material wird
nach frühestens 2 ½ Jahren wieder entfernt.
Operationsschritte
- Hautlängsschnitte am seitlichen Brustkorb rechts und links auf der Höhe des
tiefsten Punktes des Trichters
- Subkutane Tunnelierung bis zum höchsten Punkt des Trichters
- Platzierung einer 5 mm Optik über den rechten Hautschnitt
- Eröffnung des Interkostalraumes und transthorakale Präparation mit dem
Tunnelierer unter endoskopischer Kontrolle
- Fixation eines Führungsbandes an den Tunnelierer
- Rückzug des Tunnelierers und Implantation des Bügels durch Zug am Band
- Anheben des Trichters durch Rotation des Bügels
- Abschließende Fixation des Bügels durch seitliche Stabilisatoren
Abbildungen
Abb.1: Computertomographie bei einem Kind mit Trichterbrust zur
Berechnung des Haller-Index aus dem Quotienten des transversalen und sagittalen
Durchmessers an der tiefsten Stelle des Trichters | |