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Behandlungsspektrum

​Die Ursachen von Harn- und Stuhlinkontinenz sind ebenso verschieden wie die Krankheitsformen vielseitig sein können. Betroffen sind sowohl Männer und Frauen unterschiedlichen Alters als auch Kinder und Jugendliche.

Im Kontinenzzentrum des Universitätsklinikums Leipzig koordinieren wir verschiedene Diagnose- und Therapiemöglichkeiten interdisziplinär. Das Behandlungsspektrum reicht von konservativen Therapien mit Diät, Beckenbodentraining, Magnetstuhl- und Elektrostimulationstherapie, über medikamentöse Therapien bis hin zu operativen Verfahren wie dem minimal invasiven Einsatz spannungsfreier Bänder, Harnröhrenschlingen oder eines künstlichen Schließmuskels. Die beteiligten Fachbereiche wie Urologie, Gynäkologie und Funktionsdiagnostik sowie Koloproktologie und Kindermedizin tauschen ihre Ergebnisse untereinander aus und entwickeln patientenindividuelle Lösungsstrategien.

Bei Fragen sprechen Sie bitte mit unseren Mitarbeitern! Wir sind für Sie da!

Flyer des Kontinenzzentrums

Urologie

Die Urologen am Kontinenzzentrums des Universitätsklinikums Leipzig beschäftigen sich weitreichend mit Erkrankungen der Organe, die für die Produktion, den Transport, die Speicherung und den Abfluss des Urins verantwortlich sind. Dabei ist die Diagnostik und Therapie von neurogenen Blasenfunktionsstörungen, die Harninkontinenz des Mannes und der Harnblasenersatz nach Entfernung der Harnblase ein besonderer Schwerpunkt unserer Arbeit.

Neurogene Blasenfunktionsstörungen haben ihre Ursache in einer Störung der übergeordneten Steuerzentren und können sich als vermehrter Harndrang, mit und ohne Dranginkontinenz, als erschwerte Entleerung der Blase und auch als ein vermindertes Empfinden über die Blasenfüllung äußern. Die zu Grunde liegenden Erkrankungen sind vielfältig und werden meist relativ spät erkannt. Die Diagnostik umfasst eine urologische und eine neurologische Untersuchung. Neben den gängigen konservativen und interventionellen Therapien, wie der Injektion von Botulinumtoxin in den Blasenmuskel, führen wir häufig die Sakrale Neuromodulation durch. Für die Implantation derartiger Stimulationssyteme bilden wir Urologen, Gynäkologen und Koloproktologen aus.

Versorgungsmöglichkeiten für Männer mit HarninkontinenzDie Belastungsharninkontinenz des Mannes tritt meistens als Folge von Operationen auf. Trotz ständiger Verbesserungen bei Prostataeingriffen mit modernsten OP-Methoden, lassen sich Nebenwirkungen und damit auch eine Inkontinenz nicht sicher vermeiden. Der Leidensdruck ist für die Betroffenen extrem hoch.
In Abhängigkeit des Schweregrades und Voraussetzungen an der Harnröhre bieten sich verschiedenste Verfahren zur Rekonstruktion der Kontinenz an. Diese Methoden bieten wir in unserer Klinik an:

  • Bandoperationen (Advance XP)
  • ATOMS-Systeme
  • Künstlicher Schließmuskel (AMS 800, ZSI, VICTO, verschiedene Modelle für eine individuelle Situation)

Weitere Informationen

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Gynäkologie

In Deutschland leiden etwa sechs Millionen Frauen an Harninkontinenz und / oder Senkungsbeschwerden mit Störungen der Blasen- und Stuhlentleerung. Harninkontinenz ist in circa 80 Prozent der Fälle heilbar. Die Patientinnen unseres Kontinenzzentrums profitieren dabei von einem enormen Wissenszuwachs der letzten Jahre.

Die Krankheitsbilder reichen von Harninkontinenz, Harnblasenentleerungsstörungen, und Genitaldeszensus über Veränderungen von Beckenboden und harnableitenden Organen in der Schwangerschaft und Geburtsverletzungen bis zu Fisteln sowie urologischen Funktionsbeeinträchtigungen nach gynäkologischen Malignomen. Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit gebietsüberschreitenden Krankheitsbildern wie rezidivierenden Harnwegsinfekten, der überaktiven Harnblase oder Stuhlinkontinenz.

Diese Krankheitsbilder erfordern die Betrachtung der funktionsanatomischen Zusammenhänge im Becken der Frau. Eine mehrstufige, an die Patientin angepasste Diagnostik kann aus einer vaginalen Untersuchung, Urogenital- und Endoanalsonografie, Laboruntersuchungen sowie Urodynamik, Zystoskopie und Röntgen bestehen. Nach Auswertung aller Untersuchungsergebnisse und Rahmenbedingungen stellen wir eine individuelle und symptomorientierte Therapie zusammen.

Dafür stehen in unserem Zentrum konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, Pessare und medikamentöse Behandlungsformen zur Verfügung. Zu den operativen Optionen gehören spannungsfreie Schlingen, urethrale Unterspritzungen (Bulking), Kolposuspensionen und laterale Rekonstruktionen. Auch operative Therapien von Senkungszuständen des Beckenbodens sowie Revisionen nach gynäkologischen und urologischen Vortherapien werden bei Bedarf durchgeführt. In unserem Kontinenzzentrum führen wir Operationen sowohl stationär als auch ambulant aus. Für die ambulante Nachbetreuung arbeiten unsere Spezialisten in enger Kooperation mit dem behandelnden Gynäkologen oder Urologen zusammen.

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Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde

Koloproktologie

Stuhlinkontinenz sollte unabhängig vom Alter nicht als schicksalhaft hingenommen werden. Uns steht heute eine Vielzahl von Möglichkeiten der konservativen und operativen Medizin zur Verfügung, den Betroffenen Linderung oder Heilung zu verschaffen.

Die Ursachen für die Erkrankung sind vielfältig: Sie reichen von Schädigungen oder Veränderungen des Schließmuskels beziehungsweise der Nerven über Beckenbodenschwäche und Darmerkrankungen bis hin zu Störungen der Feinkontinenz durch ein Hämorrhoidalleiden.

Je nach diagnostizierter Ursache der Inkontinenz kommen verschiedene Ansatzpunkte für die konservative Therapie in Betracht. Es kann eine Regulierung des Stuhlvolumens oder der Stuhlkonsistenz nötig werden oder der Einsatz von Medikamenten und Hilfsmitteln. Durch Beckenbodentraining unter physiotherapeutischer Anleitung ist es möglich, die Situation des Patienten wesentlich zu bessern oder sogar seine Inkontinenz zu heilen. Die operative Therapie kann die Sanierung von Hämorrhoidalleiden, Fisteln und Fissuren, Prolaps oder Tumoren umfassen. Zum operativen Spektrum unserer Chirurgen gehören zudem Analplastiken, die Rekonstruktion des Schließmuskels oder das Implantieren von Sakralnervstimulatoren. Die Viszeralchirurgen unserer Einrichtung sind Spezialisten für offene laparoskopische Eingriffe am Darm. In unserem Kontinenzzentrum erfolgt die gesamte Therapie in interdisziplinärer Zusammenarbeit der verschiedenen Fachgebiete. So arbeiten auch im Bereich der Nachsorge Chirurgen mit den Kollegen der Gastroenterologie in der Proktologischen Sprechstunde eng zusammen.

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Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie

Kindermedizin

Viele Eltern verzweifeln, wenn ihre Kinder immer wieder Einnässen. Bis zum fünften Lebensjahr ist das völlig normal. Älteren Jungen und Mädchen kann im Kontinenzzentrum des Universitätsklinikums Leipzig geholfen werden. Hier klären Kinderärzte und Kinderurologen die Ursachen und behandeln die verschiedenen Erkrankungsformen des Einnässens (Enuresis) und der kindlichen Inkontinenz.

Die Ursachen sind vielfältig und können in einer Entwicklungsverzögerung liegen. Ein weiterer Grund kann sein, dass die Hirnanhangdrüse zu wenig des antidiuretischen Hormons (ADH) herstellt. Ebenso gibt es Kinder, die den Druck auf ihrer Blase einfach nicht bemerken, weil sie zu tief schlafen. Ein häufiger Auslöser für kindliche Inkontinenz ist eine überaktive Blase, bei der die Steuerung der Blasenkontrolle noch nicht ausgereift ist.

Für diese Krankheitsbilder, sowie für Störungen der Stuhlentleerung bei Obstipation, Stuhlinkontinenz, Fehlbildungen des Beckenbodens bei Analatresie und neurogenen Erkrankungen des Darmes, verfügen unsere Spezialisten über vielfältige funktionsdiagnostische Mittel. Im Rahmen der Erstuntersuchung der Harnröhre erfolgt beispielsweise eine einfache nichtinvasive Urinflussmessung. Neurogene und muskuläre Erkrankungen lassen sich jedoch oft nur durch eine Blasen- bzw. Analdruckmessung differenzieren.
Konservative und operative Verfahren zur Verbesserung der Kontinenzleistung an Enddarm und Schließmuskel werden anhand der gewonnenen Untersuchungsergebnisse mit Ihnen besprochen, geplant und durchgeführt.

Unsere geschulten Mitarbeiter erklären den Mädchen und Jungen kindgerecht, wie sie bei jedem einzelnen Schritt der Diagnose und Therapie vorgehen - nur so kann eine sichere Atmosphäre für eine erfolgreiche Behandlung aufgebaut werden. Die Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie ist eine zertifizierte Beratungsklinik der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e.V.

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Multiple Sklerose

​Multiple Sklerose ist hierzulande die häufigste Ursache für neurologisch bedingte Behinderungen, vor allem bei jungen Erwachsenen. Die beschädigte oder abgestorbene Myelin- oder Markscheide unterbricht die Signalübertragung der betroffenen Nerven, was zahlreiche Körperfunktionen beeinträchtigen kann, so auch die Funktion der Blase.

Je nach Lage der Läsionen können drei Formen von Blasenstörungen auftreten: Die hyperaktive Blase ist die häufigste Blasenstörung. Bei ihr ist die Muskulatur in der Blasenwand, die durch Anspannung den Urin austreibt, leichter reizbar. Bei einer anderen Form ist das Zusammenspiel zwischen Zusammenziehen der Blasenwand-Muskulatur und Öffnen des Harnröhren-Schließmuskels gestört. Die Blase wird nicht richtig entleert (Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie). Ist die Kontraktion der Muskulatur in den Wänden der Blase herabgesetzt, fehlt die Spannung und sie ist schlaff (Detrusor-Hyporeflexie).

Um die Blasenfunktion wieder besser kontrollieren zu können, stehen im Kontinenzzentrum des Universitätsklinikums Leipzig verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Unsere Patienten erhalten zum Beispiel Hilfestellungen, um ihre bisherigen Lebensgewohnheiten umzustellen und / oder ein spezielles Beckenboden- und Blasentraining. Außerdem verbessern zahlreiche Medikationen und Operationen sowie das Legen eines Katheters und aufsaugende Produkte die Situation der Patienten.

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Klinik und Poliklinik für Neurologie

Stomatherapie

Patienten, denen für kurze Zeit oder dauerhaft eine Stoma (griechisch: Öffnung) angelegt wurde, benötigen Zeit, um mit dem veränderten Zustand umgehen zu können.

Als Kooperationspartner des Kontinenzzentrums des Universitätsiklinikums Leipzig betreuen die hochqualifizierten Enterostomatherapeuten und Krankenschwestern von Orthomed die Patienten des Universitätsklinikums prä- und postoperativ.

Dies umfasst insbesondere die Beratung und Auswahl eventueller Hilfsmittel und deren Handhabung, damit die Lebensqualität nach der Operation so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Dazu gehört auch Rat und Hilfe zu Alltagsproblemen, die mit der neuen Situation einhergehen können.

Um dies zu gewährleisten, führen die Enterostomatherapeuten und Krankenschwestern auf den Stationen Beratungen  durch. Nach der Entlassung übernimmt Orthomed mit seiner Homecare-Abteilung in Zusammenarbeit mit Pflegediensten, Sozialdiensten und ambulanten Ärzten die Hilfsmittelversorgung zu Hause. Dieses Netzwerk ermöglicht eine optimale Überleitung in den häuslichen Bereich.

Bei Fragen zum Umgang und der Zweckmäßigkeit der Hilfsmittel steht Orthomed als Ansprechpartner auch langfristig zur Verfügung. Das umfasst insbesondere Veränderungen in der medizinischen Notwendigkeit, wie auch einen besonderen Anspruch an Versorgungssituationen. Die bestmögliche Lebensqualität für unsere Patienten ist dabei unser Ziel.

Physikalische Medizin und Rehabilitation

Stationär

Die Physikalische Medizin und Rehabilitation folgt dem Prinzip des ganzheitlichen Denkens und Handelns. Grundlage ist hierbei das so genannte bio-psycho-soziale Modell, nach dem Gesundheit und Krankheit / Behinderung als Ergebnis eines Zusammenspiels und gegenseitiger Beeinflussung körperlicher, psychischer und sozialer Faktoren gesehen werden. Im Kontinenzzentrum des Universitätsklinikums Leipzig haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, unsere Patienten nach diesem Prinzip zu betreuen.

Es gibt heute zahlreiche konservative Optionen, die verschiedenen Formen der Inkontinenz zu behandeln. Eine auf den Patienten abgestimmte Physikalische Medizin kann eine dieser Möglichkeiten sein. Zudem gehört es zu unserem Aufgabengebiet, Patienten nach operativen Eingriffen mit fundierten physiotherapeutischen Maßnahmen zu betreuen.

Die frühe Rehabilitation beginnt dabei schon im Akuthaus. Ärzte und Therapeuten stimmen eine individuell auf den Patienten zugeschnittene Therapie ab. Die Therapieformen, die zum Einsatz kommen, reichen von Manueller Therapie / Chirotherapie über Functional Kinetics und Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation bis zu Medizinischer Trainingstherapie.

In unserem Kontinenzzentrum arbeiten für einen bestmöglichen Behandlungserfolg die Spezialisten verschiedener Fachbereiche eng zusammen. Unser Ziel ist es, dem Patienten ein weitestgehend beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.

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Webseite der Physikalischen Therapie und Rehabilitation

Ambulant

Nach einem erfolgreichen operativen Eingriff und anschließender stationärer Rehabilitation können weitere therapeutische Maßnahmen notwendig sein.
Unser Kontinenzzentrum arbeitet im Bereich der ambulanten Rehabilitation mit der MEDICA-Klinik zusammen. Das bietet uns die Möglichkeit, in enger Abstimmung mit den Therapeuten jeden speziellen Fall ganzheitlich und individuell zu betreuen. Neben der ambulanten onkologischen und neurologischen Rehabilitation bieten wir unseren Patienten Beckenboden- und Biofeedbacktrainig an. Sie als Patient und damit der Behandlungserfolg stehen dabei immer im Mittelpunkt unserer Interventionen.

Ernährungsberatung

​Für Menschen, die von Harn- oder Stuhlinkontinenz betroffen sind, ist eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Kohlenhydraten, Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen besonders wichtig.

Aus diesem Grund nimmt die Ernährungsberatung in unserem Kontinenzzentrum eine zentrale Rolle ein. In einer Spezialsprechstunde erfahren betroffene Patienten welche Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten eine positive Auswirkung haben kann.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt „Eine vollwertige abwechslungsreiche Ernährung, die hauptsächlich aus pflanzlichen Lebensmitteln, also Vollkornbrot, Getreidegerichten, Kartoffeln, Gemüse und Obst besteht". Insbesondere bei älteren Menschen sind ballaststoffreiche Gerichte die Voraussetzung für regelmäßigen Stuhlgang. Des Weiteren sollten fettarme Milchprodukte und Fisch auf der Speisekarte stehen, die wertvolles Eiweiß und Spurenelemente enthalten

Häufig versuchen Betroffene mit einer verringerten Flüssigkeitsaufnahme dem Urinverlust vorzubeugen, was genau das Gegenteil bewirkt. Konzentrierter Harn verstärkt die Drangsymptomatik jedoch deutlich. Deshalb sollten Sie über den Tag verteilt 2 bis 2,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Durch regelmäßiges Trinken werden die Blasenmuskeln trainiert. Darüber hinaus schützt eine ausreichende Durchspülung der Blase vor Infektionen mit schmerzhaftem Wasserlassen.

Lebensmittel haben verschiedene Auswirkungen auf den Körper. Es lohnt sich deshalb zusammen mit unseren Spezialisten der Ernährungsberatung zu analysieren welche Lebensmittel für Ihr spezielles Krankheitsbild Verbesserungen bewirken kann.

Die richtige Ernährung stellt einen wichtigen Baustein in der Therapie von Inkontinez dar. Nähere Informationen finden Sie in unseren Ernährungstipps.

Kontakt und Sprechstunden

Liebigstraße 20, Haus 4
04103 Leipzig
Telefon:
0341 - 97 17600
Kinderkontinenzzentrum:
0341 - 97 26900
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