Projekte des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) am LIFE Management Cluster

​​​​Im Rahmen des Netzwerks Universitätsmedizin werden deutschlandweit Verbundprojekte durchgeführt, um alle Universitätskliniken besser zu vernetzen und die kliniknahe Forschung zu stärken. Dabei wird zwischen Infrastruktur- und Forschungsprojekten unterschieden. Alle Vorhaben werden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Hier finden Sie eine Übersicht der laufenden und abgeschlossenen Projekte aus der aktuellen zweiten Förderphase (01.01.2022 – 30.06.2025) des Netzwerks Universitätsmedizin, an denen das LIFE Management Cluster beteiligt ist. Die Angabe des PI bezieht sich jeweils auf den Standort Leipzig.

AKTIN@NUM

PI: Prof. Dr. André Gries

Fördersumme: 53.080 €

Laufzeit: 01.01.2022 – 30.06.2025

Beschreibung:

Wie viele Patient:innen kommen täglich in die Notaufnahme? Wie dringend ist ihre Behandlung und mit welchen Beschwerden suchen sie Hilfe? Solche Daten werden in Deutschland bisher noch nicht flächendeckend erfasst.

Das AKTIN-Notaufnahmeregister, das aus einem gemeinsamen Projekt der Universitätsmedizin Magdeburg und des Instituts für Medizinische Informatik der Uniklinik RWTH Aachen entstanden ist, schafft hier Abhilfe. In teilnehmenden Kliniken werden diese Daten aus der Patientenversorgung dezentral erfasst und nutzbar gemacht. AKTIN steht für „Aktionsbündnis für Informations- und Kommunikationstechnologie in Intensiv- und Notfallmedizin".

Das Besondere: Die Daten werden über das AKTIN-Notaufnahmeregister dezentral in den Kliniken gespeichert und können ohne Mehraufwand vom Personal für die Gesundheitsberichterstattung, Qualitätssicherung und Forschung genutzt werden. Für wissenschaftliche Fragestellungen erfolgt die Datenanfrage an die jeweiligen Kliniken. Unter Wahrung des Datenschutzes werden die angefragten Daten hier anonymisiert und zusammengeführt.

COVIM

PI: Dr. Claudia Lehmann

Fördersumme: 40.160 €

Laufzeit: 01.01.2024 – 30.06.2025

Beschreibung:

Der Umgang mit COVID-19 hängt maßgeblich vom Aufbau einer schützenden Immunität ab. Das COVIM-Konsortium lieferte dazu schnell wichtige Erkenntnisse, unter anderem zur Immunogenität und Sicherheit der Impfstoffe sowie zu den immunevasiven Eigenschaften neuer Virusvarianten.

Die Ergebnisse flossen in Empfehlungen und Leitlinien ein und haben so zur besseren Versorgung und Beantwortung zentraler Fragen zur SARS-CoV-2-Immunität beigetragen.

LokS – Lokale Stabsstelle Netzwerk Universitätsmedizin

PI: Dr. Kerstin Grätz

Fördersumme: 388.293 €

Laufzeit: 01.01.2022 – 30.06.2025

Beschreibung:

Im Frühjahr 2020 haben sich die 36 deutschen Universitätskliniken im „Netzwerk Universitätsmedizin (NUM)" zusammengeschlossen, um Aktivitäten und Ressourcen zur Bewältigung der Corona-Pandemie zu bündeln und zu stärken. Zur besseren Vorbereitung und effektiven Bekämpfung zukünftiger Krisen und Pandemien wurden deshalb deutschlandweit Stabsstellen aufgebaut, um sich zu den Themen Patientenversorgung, Forschung und Lehre zu vernetzen. NUM stützt sich dabei auf die im Rahmen der Medizininformatik-Initiative (MII) seit 2018 aufgebaute technische Infrastruktur der Datenintegrationszentren (DIZ).

Das Management im NUM besteht aus einer zentralen Koordinierungsstelle (Charité - Universitätsmedizin Berlin) und dezentralen Lokalen Stabsstellen (LokS), die an allen 36 Universitätskliniken in Deutschland implementiert sind. Sie stehen in engem Kontakt mit den medizinischen Fakultäten und den Vorständen. Auf diese Weise können Entscheidungsprozesse beschleunigt sowie Strukturen am Standort angepasst oder neu etabliert werden. Zudem unterstützen, koordinieren und beraten die LokS die Wissenschaftler:innen am Standort. Die LokS am Universitätsklinikum Leipzig ist Erstansprechpartner für die zentrale Koordinierungsstelle bei allen standortbezogenen NUM-Anfragen, übernimmt standortinternes Budget- und Personalmonitoring, Öffentlichkeitsarbeit und steht im regelmäßigen Austausch mit den anderen LokS.

NUM-DIZ

PI: Dr. Thomas Wendt

Fördersumme: 1.073.084 €

Laufzeit: 01.01.2023 - 30.06.2025

Beschreibung:

In einer Welt, in der die Medizin durch digitalen Fortschritt profitiert und immer größere Datenmengen generiert werden, müssen Routinedaten aus der medizinischen Versorgung effizient, sicher und innovationsfördernd erschlossen, für die medizinische Forschung bereitgestellt und zur Beantwortung medizinischer Fragestellungen genutzt werden. Hier setzt das NUM-DIZ-Projekt an: Das Projekt baut auf den Vorarbeiten der Medizininformatik-Initiative (MII) auf, in deren Rahmen an den meisten deutschen Universitätskliniken Datenintegrationszentren (DIZ) etabliert wurden. Das Ziel des Projekts ist es, die Bereitstellung, standortübergreifende Integration und Analyse von Daten zu unterstützen. Dabei erweitern die bestehenden DIZ kontinuierlich ihr Service-Portfolio und erschließen neue Datenquellen. Universitätskliniken, die bisher nur als Vernetzungspartner in die MII eingebunden waren, sowie einige nichtakademische Krankenhäuser, bauen nun entsprechende IT-Infrastrukturen und Forschungsdatenrepositories auf und implementieren die notwendigen Governancestrukturen, Datennutzungsprozesse und -policies. Zur Einbindung in die nationale Forschungsdateninfrastruktur werden sowohl die bestehenden als auch die neuen DIZ an das zentrale Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG) angeschlossen. Mit dem FDPG können Metadaten zu den Datenbeständen der DIZ automatisiert bereitgestellt, Machbarkeitsanfragen beantwortet und Datennutzungsprojekte beantragt werden. Liegt eine entsprechende Patienteneinwilligung vor, können die lokalen Daten- und Bioprobennutzungskomitees die DIZ-Daten für Datennutzungsprojekte freigeben. Die DIZ stellen dann die angeforderten Patienten­kohorten und Datenbestände im harmonisierten FHIR-Format sowohl für föderierte Auswertungen als auch für zentrale Analysen zur Verfügung.

NUM Studiennetzwerk

NUM Fachnetzwerk Infektionen im NUM Studiennetzwerk: Kombiniertes Infrastrukturprojekt für einen schrittweisen Aufbau eines leistungsfähigen Netzwerks für klinische und klinisch-epidemiologische Studien in Deutschland

PI: Prof. Dr. Christoph Lübbert, PD Dr. Corinna Pietsch

Fördersumme: 374.720 €

Laufzeit: 01.07.2024 – 30.06.2025

Beschreibung:

Das Netzwerk soll die kritischen Unterstützungsleistungen der bestehenden Leistungszentren und Infrastrukturen bündeln und ergänzen, um die klinische Forschung in Deutschland zu stärken. Ziel ist es, organisatorische Hürden zu reduzieren und Kapazitäten aufzubauen, um klinische und klinisch-epidemiologische Studien schneller und effizienter durchzuführen. Dafür wird ein Drei-Säulen-Modell verfolgt:

  1. Vertretung der klinischen Forschung: Das NUM Studiennetzwerk und das NUM Fachnetzwerk Infektionen  arbeiten gemeinsam mit akademischen Strukturen, um die klinische Forschung in der Universitätsmedizin besser zu vertreten. Sie setzen sich in Gremien, der Politik und international für die Sichtbarkeit des Studienstandorts Deutschland ein, bringen Maßnahmen für erfolgreiche Studienabläufe ein und stärken die Wahrnehmung des Themas in Fachkreisen und der Öffentlichkeit.
  2. Standardisierung von Prozessen: Studienrelevante Abläufe an Studienzentren sollen durch technische und organisatorische Maßnahmen standardisiert und zentral unterstützt werden, um Bearbeitungszeiten vorhersehbarer und kürzer zu gestalten. Gleichzeitig wird die Bürokratie aus Sicht der klinischen Forschenden reduziert.
  3. Infrastrukturausbau an Standorten: Universitätsmedizinische Standorte erhalten direkte Förderung für den Ausbau lokaler Infrastrukturen, um organisatorische Vereinheitlichungen und ein stabiles Screening von Patient:innen mit Schlüsselerkrankungen zu ermöglichen.

RACOON-BI

PI: Prof. Dr. Timm Denecke

Fördersumme: 325.743 €

Laufzeit: 01.01.2022 –  30.06.2025

Beschreibung:

RACOON stellt eine leistungsfähige Infrastruktur für bildbasierte medizinische Forschung bereit. Als nationale Forschungsplattform bietet RACOON ein komplettes Ökosystem für moderne radiologische Studien und bindet dabei alle radiologischen Abteilungen des Netzwerks Universitätsmedizin datenschutzkonform ein.

Die Plattform ist modular aufgebaut, unterstützt verschiedene Teilprojekte und erhält dabei etablierte Abläufe und Methoden. So kann RACOON flexibel für zukünftige Forschungsprojekte erweitert werden.

Bereits in der Anfangsphase des Netzwerks Universitätsmedizin ermöglichte RACOON eine schnelle produktive Nutzung und die Sammlung großer Datenmengen. Ziel ist es, die Plattform als benutzerfreundliches und intuitives Standardwerkzeug für bildbasierte Studien zu etablieren.

RACOON RESCUE

PI: Prof. Dr. Timm Denecke, Dr. Rebecca Anders

Fördersumme: Abrechnung nach Probandenzahl

Laufzeit: 01.01.2024 – 30.06.2025

Beschreibung:

RACOON-RESCUE analysiert vorhandene Bilddaten, um die Stadieneinteilung bei Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) zu verbessern, die Vitalität von Reststrukturen unter Therapie besser zu bewerten und neue bildbasierte Biomarker zu identifizieren. Das Projekt nutzt bereits erfasste Bilddaten und das NHL-BFM Register, das seit 2012 klinische Daten aller pädiatrischen NHL-Patient:innen in Deutschland sammelt.

Mit Methoden der Bilddatenanalyse und künstlicher Intelligenz (KI) einschließlich automatisierter Segmentierungsverfahren, werden Bildparameter bewertet und mit klinischen Daten korreliert. Relevante Modelle und Parameter werden für zukünftige Forschung und die Weiterentwicklung KI-gestützter Diagnostik über die RACOON-Infrastruktur bereitgestellt. Ziel ist, eine strukturierte radiologische Beurteilung von pädiatrischer NHL zu etablieren, neue bildbasierte Biomarker für alle Kinder und Jugendliche mit einem NHL zu nutzen und den Einsatz invasiver Verfahren zu reduzieren.

Universitäres Telemedizin Netzwerk (UTN)

PI: PD Dr. Sven Laudi

Fördersumme: 57.967 €

Laufzeit: 01.09.2023 – 30.06.2025

Beschreibung:

Ziel des Universitären Telemedizin Netzwerkes (UTN) ist es, die Heterogenität der telemedizinischen Infrastruktur deutscher Universitätskliniken zu überwinden und eine standardisierte Erfassung von COVID-19-Forschungsdaten zu ermöglichen, mit Fokus auf Interoperabilität. Zusätzlich soll eine evidenzbasierte Leitlinie für die telemedizinische Versorgung entwickelt werden.

Abgeschlossene Projekte

ProjekttitelPIFördersummeLaufzeit
​CollPan​Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller​54.131 €​01.09.2023 - 31.12.2024
​NAPKON v2​Prof. Dr. Sven Bercker​49.160 €​01.01.2022 - 31.12.2024
​PREPARED​PD Dr. Sven Laudi​99.291 €​01.09.2022 - 31.12.2023
​RACOON COMBINE​Prof. Dr. Timm Denecke​70.448 €​01.09.2022 - 31.12.2023
​NUM-RDP​Dr. Thomas Wendt​30.117 €​01.01.2022 - 31.12.2022

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