Projektleitung:
Prof. Dr. phil. Anja Mehnert-Theuerkauf (PI, Leipzig)
Prof. Dr. phil. Bernhard Strauß (Co-PI, Jena)
Projektkoordination:
Hannah Brock, M.Sc. Psych.
Franziska Springer, M.Sc. Psych.
Projektbeschreibung:
Hintergrund
Die Zahl der an Krebs erkrankten Personen steigt aufgrund des demografischen Wandels und verbesserter Behandlungsmöglichkeiten kontinuierlich an. Betroffene stehen sowohl während als auch nach der Behandlung vor erheblichen physischen und psychischen Belastungen, darunter Schmerzen, Fatigue, Angstzustände, Depressionen und eine eingeschränkte Lebensqualität. Ein zentraler Aspekt der onkologischen Versorgung und Nachsorge ist die Förderung von Selbstmanagementkompetenzen, um den individuellen Bedürfnissen und Herausforderungen gerecht zu werden. Allerdings bestehen sowohl strukturelle Barrieren, wie die begrenzte Verfügbarkeit psycho-onkologischer Angebote, insbesondere in ländlichen Regionen, als auch individuelle Barrieren hinsichtlich der Inanspruchnahme.
Digitale Interventionen eröffnen vielversprechende Perspektiven, um bestehende Versorgungslücken zu schließen, da sie niedrigschwellig, flexibel und ortsunabhängig zugänglich sind. Studien belegen eine hohe Akzeptanz solcher Angebote und zeigen positive Effekte auf physische und psychosoziale Belastungen. Eine frühere randomisierte kontrollierte Studie der Abteilung untersuchte bereits die Wirksamkeit eines digitalen Unterstützungsangebotes für Krebspatient:innen unter Studien-bedingungen und dokumentierte signifikante Verbesserungen hinsichtlich der psychischen Belastung, Angst, Depressivität und Fatigue-Symptomatik bei den Teilnehmenden. Diese Ergebnisse, die unter kontrollierten Studienbedingungen erzielt wurden, lassen jedoch noch keine Rückschlüsse auf die Effektivität unter klinischen Routinebedingungen zu.
Ziele und Methoden
Ziel der aktuellen bizentrischen Studie ist es, die Wirksamkeit dieser digitalen Anwendung für Menschen mit einer Krebserkrankung unter klinischen Routinebedingungen am Mitteldeutschen Krebszentrum (CCCG) an den Standorten Leipzig und Jena zu untersuchen. Dabei stehen die Auswirkungen der Nutzung auf Selbstmanagementkompetenzen, psychische Belastung und Lebensqualität im Fokus. Zusätzlich sollen förderliche und hinderliche Faktoren, wie z. B. digitale Gesundheitskompetenz, Unterstützungsbedarf, Alter, Geschlecht und Tumorart, analysiert werden, welche die Nutzung und Wirksamkeit digitaler Unterstützungs-angebote beeinflussen können. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, eine zielgruppenspezifischere Nutzbarkeit und Implementierung solcher Angebote in der Versorgung zu ermöglichen.
In der aktuellen randomisierten kontrollierten Studie (Laufzeit 36 Monate) wird eine Interventionsgruppe (IG) mit einer Wartelistengruppe mit Care as Usual (CAU) verglichen. Es sollen Daten von insgesamt 300 Patient:innen über drei Messzeitpunkte (Baseline, 3 Monate, 6 Monate) erhoben werden.
Ansprechpartnerin:
Hannah Brock
Telefon: 0341 – 9718824
E-Mail: hannah.brock@medizin.uni-leipzig.de
Förderung:
Stiftung Deutsche Krebshilfe
Projektnummer:
933000-222
Laufzeit:
1/2025 – 12/2027