Leitung:
Prof. Dr. Anja Mehnert
Marianne
Buttstädt
Mitarbeit:
Marianne Buttstädt, Dipl.-Künstlerin, M.A.
Kunsttherapie
Juliana Ortiz, Dipl.-Künstlerin, M.A. Kunsttherapie
Diana
Richter, M.A., Psychotherapeutin für Kinder- und Jugendliche i.A.
Projektbeschreibung:
Die Krebserkrankung eines Kindes hat
gravierende psychosoziale Auswirkungen auf die gesamte Familie. Das Hauptziel
des Projektes war die Pilotierung einer neu entwickelten familienorientierten
kunsttherapeutischen Intervention „Hand in Hand“. Das Projekt richtete sich an
krebsbetroffene Kinder zwischen 4 und 18 Jahren und deren Eltern und wurde
während der stationären Behandlung durchgeführt. Begleitend wurde untersucht, ob
sich die manualisierte kunsttherapeutische Methode eignet,
Kommunikationsbarrieren zwischen den Eltern und den erkrankten Kindern zu
identifizieren und abzubauen und psychische Belastungen zu verringern.
Die
Intervention umfasste im Zeitraum von mehreren Wochen 11 Sitzungen: 9
kunst-therapeutische Sitzungen wurden von jeweils einer familientherapeutischen
Sitzung zu Beginn und zum Abschluss des Angebots gerahmt. Innovativ war das
gleichzeitige – aber räumlich getrennte – kunsttherapeutische Arbeiten von Kind
und Elternteil mit jeweils einer Kunsttherapeutin. Dabei wurde jeweils dieselbe
Gestaltungsübung durchgeführt. Mit Fragebögen für Eltern, für Kinder ab 11
Jahren zum Selbstausfüllen und für Eltern über ihre jüngeren Kinder wurden
folgende Items erhoben: Akzeptanz des Angebots, emotionale Probleme,
Lebensqualität, Coping, Angst, Depression, Familienfunktion. Items aus folgenden
Instrumenten fanden Anwendung: Kidcope, CES-DC (6-17), Depressionsskala für
Kinder, SDQ-Subskalen, KINDL, Ulmer LQ-Inventar, FAD.
Die erste Befragung
(t1) erfolgte sechs Wochen nach Diagnosestellung, die zweite Befragung ca. ein
halbes Jahr später. Nach jeder Sitzung erfolgte eine Evaluation seitens der
Teilnehmer (N=9).
Die Rückmeldungen seitens der Teilnehmer und
Kunsttherapeuten geben Hinweise darauf, dass die Intervention dazu beitragen
kann, Kind und Eltern emotional zu entlasten, die Wahrnehmung eigener Wünsche,
Bedürfnisse und Ängste zu verbessern und einen Austausch darüber innerhalb der
Familie zu ermöglichen. Neben dem hohen personellen Aufwand durch zwei
Kunsttherapeuten und einem Familientherapeuten zeigten sich auch
organisatorische Barrieren bei der Umsetzung des Interventionskonzeptes.
Mit dem Angebot konnte das Spektrum der psychosozialen stationären Begleitung
um ein niedrigschwelliges und ressourcenorientiertes Verfahren erweitert werden.
Bereits beschriebene Wirkungen der Kunsttherapie im Akutbereich wurden auch
in der Doppelkonstellation der Teilnehmenden sichtbar.
Das Projekt ist abgeschlossen. Die familienorientierte Kunsttherapie wird durch unsere Abteilung nicht mehr durchgeführt.
Förderung:
Deutsche Krebshilfe
Projektnummer:
933000-096
Laufzeit:
2/2015 – 6/2017