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Studie: Gesundheit und Wohnen im Alter

​Zusammenfassung der Studienergebnisse

Dr. Norbert Köhler und Dr. Heide Götze

Einleitung

​Im Jahr 2015 (März bis Oktober) haben wir an der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Leipzig eine Studie zu den Themen „Gesundheit und Wohnen im Alter“ durchgeführt. In dieser Zusammenfassung finden Sie Ergebnisse zu den folgenden Fragestellungen:

  • Wie unterscheiden sich chronologisches und gefühltes Alter?
  • An welchen Erkrankungen leiden ältere Menschen am häufigsten?
  • Wie zufrieden sind ältere Menschen mit ihrer Wohnsituation?
  • Sind die Wohnungen altersgerecht bzw. barrierefrei?
  • Wie viele ältere Menschen haben Umzugspläne?

Ergebnisse

​Teilnahme

Von den insgesamt 600 angeschriebenen Leipziger Bürgern nahmen 252 an der Befragung teil. Dies entspricht einer Teilnahmequote von 42 Prozent. 153 Studienteilnehmer waren männlich und 99 weiblich (61 vs. 39 Prozent). 68 Prozent der Befragten waren verheiratet, 6 Prozent waren alleinstehend, 7 Prozent waren geschieden und 19 Prozent waren verwitwet. 88 Prozent hatten ein oder mehrere Kinder.

Alter

Die Befragungsteilnehmer waren im Durchschnitt 78 Jahre alt (Altersspanne: 70 bis 91 Jahre). Diese Altersangabe wird auch als chronologisches Alter bezeichnet. Schon das Sprichwort „Man ist so alt, wie man sich fühlt“ weist aber darauf hin, dass man das „Alter“ nicht nur chronologisch, sondern auch psychologisch definieren kann. Wie die Auswertung der Frage „Wie alt fühlen Sie sich?“ zeigt, kann sich das chronologische Alter oft erheblich vom psychologischen Alter („gefühltes“ Alter) unterscheiden. So fühlten sich knapp zwei Drittel der Befragten jünger und etwa 5 Prozent älter, als sie tatsächlich waren.

 

Gesundheit

Im Alter nimmt das Risiko für viele Erkrankungen deutlich zu, so dass ältere Menschen häufig an mehreren Erkrankungen gleichzeitig leiden. Die Teilnehmer unserer Studie wurden gefragt, von welchen chronischen Erkrankungen sie betroffen sind und wie stark diese Erkrankungen sie in ihren täglichen Aktivitäten einschränken. Wie die folgende Abbildung zeigt, waren Bluthochdruck und Arthrose (Gelenkabnutzung) mit 75 und 61 Prozent am weitesten verbreitet. Als besonders einschränkend wurden Arthrose, chronische Rückenschmerzen sowie Osteoporose empfunden.


Von weiteren Erkrankungen (Rheuma, Asthma, Lungenerkrankung, Nierenerkrankung, Schlaganfall, psychische und neurologische Erkrankungen) waren zwischen 14 und 8 Prozent betroffen. Im Mittel hatte jeder Befragte 5 Erkrankungen.

Wohnen

74 Prozent der Befragten wohnten in einer Mietwohnung, 3 Prozent in einer Eigentumswohnung, 20 Prozent in einem Eigenheim, 2 Prozent im Betreuten Wohnen (Seniorenresidenz) und 1 Prozent in einem Alten- oder Pflegeheim.

Zufriedenheit: Insgesamt bewertete die große Mehrheit der befragten Leipziger Bürger ihre derzeitige Wohnsituation positiv (sehr gut bzw. gut). 12 Prozent waren diesbezüglich eher unzufrieden.


Darüber hinaus wurde nach der Zufriedenheit mit verschiedenen Teilaspekten der derzeitigen Wohnsituation gefragt. Dabei zeigte sich, dass zwischen 89 und 95 Prozent mit den Aspekten Erreichbarkeit von Geschäften, Wohnkosten, Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und der Erreichbarkeit medizinischer und pflegerischer Dienste zufrieden war. Ebenfalls recht groß war die Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld und der Nähe zur eigenen Familie (jeweils etwa 70 Prozent). Mit der Barrierefreiheit der eigenen Wohnung war hingegen nur die Hälfte der Befragten zufrieden.

Barrierefreiheit: Während etwa zwei Drittel der Befragten einschätzten, dass ihre Wohnung eher bzw. voll und ganz altengerecht und auch im Alter ohne Einschränkungen bewohnbar sei, gaben nur 29 Prozent an, dass der Zugang zur eigenen Wohnung barrierefrei, d.h. ohne Treppen oder Stufen erreichbar sei.

Umzugspläne: Ein Ziel der Studie war es, den Bedarf an altersgerechtem Wohnraum zu ermitteln. Die Studienteilnehmer wurden in diesem Zusammenhang gefragt, ob sie bereits alters- oder gesundheitsbedingt etwas in ihrer Wohnsituation geändert haben oder für die nächsten Jahre einen Umzug planen.
Wie die folgende Abbildung zeigt, war ein Umzug für die große Mehrheit der Befragten kein Thema. Nur etwa jeder zehnte Befragte war bereits alters- oder gesundheitsbedingt umgezogen und nur jeder zwanzigste plante einen Umzug.

Kontakt

Falls Sie Fragen und Anregungen zur Studie haben sollten, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie uns eine E-Mail schreiben.

 

Philipp-Rosenthal-Str. 55, Haus W
04103 Leipzig
Chefsekretariat:
0341 - 97 18800
Wiss. Sekretariat:
0341 - 97 18803
Fax:
0341 - 97 15419
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