Mukoviszidose ist in Mitteleuropa die häufigste angeborene vererbte Erkrankung. Das Erkrankungsrisiko beträgt in Sachsen etwa eins von 4000 Neugeborenen, die deutschlandweite Häufigkeit liegt bei 1:3.300. Durch einen Gendefekt des Chloridionen-Transmembrantransportes ist die Funktion der exokrinen Drüsen beeinträchtigt, d. h. verschiedene Organsysteme sind betroffen. Als Folge eines gestörten Ionentransportes wird ein zähflüssiger Schleim gebildet, der die Lunge, die Bauchspeicheldrüse und die Gallenwege verstopft. Entsprechend bestehen die Krankheitssymptome in chronischen Entzündungen der Lunge und schweren Verdauungs- und Gedeihstörungen. Die schwerste klinische Manifestation einer Mukoviszidose ist der Mekoniumileus. Da die Symptome bei jedem Patienten variieren, ist die ärztliche Diagnosestellung erschwert und oft verzögert. Mukoviszidose ist zum jetzigen Zeitpunkt, ebenso wie die anderen im Neugeborenenscreening erfassbaren Erkrankungen, noch nicht heilbar. Doch ermöglicht auch hier eine Früherkennung vor dem Auftreten von Symptomen eine Behandlung. Große Studien in Australien und den USA mit einem Neugeborenenscreening seit mehr als 20 Jahren haben gezeigt, dass durch die frühe Diagnosestellung der Gesundheitszustand und die Lebenserwartung der Kinder deutlich verbessert werden kann. 1, 2
1 Lai HJ, Cheng Y, Farell PM. J Pediatr. 2005 Sep;147:557-563
2 Campell PW 3rd, White TB. J Pediatr. 2005 Sep;147(3 Suppl):S2-5 Review