Leipzig. Prof. Franz Wolfgang Hirsch, Direktor des Instituts für Kinderradiologie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ist von der amerikanischen Gesellschaft für Kinderradiologie (SPR) zum Ehrenmitglied ernannt worden. Sein Engagement, die Kinderradiologie in allen Belangen weiterzuentwickeln, sei außergewöhnlich, hieß es in der Begründung. Was Innovationen angehe, sei der Leipziger Kinderradiologe "um Jahre voraus", beispielsweise bei der Nutzung von Echtzeit-MRT-Untersuchungen, die in den USA noch völlig unbekannt seien. Prof. Hirsch ist der erste Deutsche, dem diese Ehrung zuteilwird.
Die "Society of Pediatric Radiology", kurz SPR, ernennt in jedem Jahr ein Ehrenmitglied aus einem anderen Land. Die SPR als nordamerikanische Fachgesellschaft für die USA und Kanada gilt als größte und wichtigste ihrer Art.
Drei große Innovationen benennt der Präsident der SPR, Dr. Kassa Darge, in seiner Laudatio: So hätte die UKL-Kinderradiologie neue Technologien und Anwendungen wie beispielsweise das Lungen-MRT bereits erforscht und bis in den klinischen Routinebetrieb überführt, bevor sie in nordamerikanischen Kollegenkreisen überhaupt zum Thema wurden. Zweite Innovation: Aus Leipzig kam die weltweit erste Publikation zum Thema "Kinder und PET-MRT". Auch das bereits seit mehreren Jahren in Leipzig am UKL laufende Echtzeit-MRT (siehe auch Pressemitteilung: "15 Sekunden statt drei Minuten: Bilder in Echtzeit verkürzen MRT-Untersuchungen für Kinder um ein Vielfaches" vom 02.09.2021) beeindruckte die amerikanischen Kinderradiolog:innen. In keiner einzigen ihrer Einrichtungen gibt es derzeit diese Möglichkeit. Mit Leipziger Unterstützung soll nun die kinderradiologische Echtzeit-MRT im renommierten "Children´s Hospital of Philadelphia" (CHOP) als amerikanisches Pilotprojekt etabliert werden.
Nicht London oder Rom, sondern Leipzig
Die Auszeichnung nahm Prof. Hirsch, der bereits mehrfach zu Fachvorträgen in die USA eingeladen wurde, im April auf der SPR-Jahrestagung in Miami persönlich entgegen. "Ich bin froh und stolz über die Ehrenmitgliedschaft", sagt der UKL-Experte, "ich sehe dies als Würdigung unseres gesamten kinderradiologischen Institutes an, etwas, das mein ganzes Team betrifft. Sie ist auch ein klarer Ausdruck für die sehr guten strukturellen und technischen Voraussetzungen hier am UKL, die diese Arbeit und die internationale Wahrnehmung ermöglichen." Denn wahrgenommen werde es in der europäischen Kinderradiologen-Gemeinschaft, ist sich Prof. Hirsch sicher, wenn ein Leipziger die Ehrenmitgliedschaft erhalte und nicht etwa jemand aus London oder Rom. Dies öffne Türen. "Ich freue mich über die anhaltende positive Anerkennung für unser Institut", sagt er.
Auch Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des UKL, freut sich sehr über die Ehrung: "Im Namen des Vorstands gratuliere ich Prof. Hirsch zu dieser Auszeichnung. Er und das gesamte Team der Kinderradiologie unseres Klinikums können zu Recht stolz darauf sein. Die Ehrenmitgliedschaft in einer solch bedeutenden Gesellschaft zu erhalten, spiegelt die hohe Wertschätzung und die große Innovationskraft des von Prof. Hirsch geleiteten Instituts in der internationalen Fachwelt wider", erklärt Prof. Josten. Er bekräftigte, dass sich das Universitätsklinikum Leipzig auch weiterhin zu innovativen Konzepten und den dafür notwendigen Investitionen bekenne.
"Always a step ahead"
Prof. Franz Wolfgang Hirsch leitet seit 2002 die Kinderradiologie am UKL. Mehr als 150 Publikationen hat er veröffentlicht. 2018, als damaliger Präsident der "Europäischen Gesellschaft für Kinderradiologie" (ESPR) organisierte er, so steht es in der Laudatio, "einen der größten und erfolgreichsten Kongresse der ESPR". Und auch dies wussten die nordamerikanischen Kolleg:innen über den Mediziner und "Pionier", der "always a step ahead", der immer einen Schritt voraus sei: Prof. Hirsch ist passionierte Saxophon-Spieler und hat eine Band.
Demnächst soll der "passionierte Innovator" Hirsch auch erneut als "Visiting Professor" in die USA eingeladen werden.