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Pressemitteilung vom 12.12.2024

Leipziger Universitätsklinikum bietet RSV-Immunisierung für Neugeborene an

Das UKL bietet für alle Neugeborenen eine passive Immunisierung gegen das RS-Virus an.

Das UKL bietet für alle Neugeborenen eine passive Immunisierung gegen das RS-Virus an.

Leipzig. Erkältungen in der kalten Jahreszeit sind keine Seltenheit und trotzdem sollte man ihnen Beachtung schenken – insbesondere, wenn Säuglinge und Kleinkinder betroffen sind. Da ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist, sind sie anfällig für jede Art von Infektion. Eine Ansteckung mit dem RS-Virus ist dabei besonders gefährlich, ruft es doch bei einem Teil der Säuglinge schwere Atemwegserkrankungen hervor, die nicht selten intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Um das zu verhindern, bietet die Abteilung Neonatologie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) nun eine passive Immunisierung gegen das RS-Virus für alle Neugeborenen an. Damit folgen Abteilungsleiter Prof. Dr. med. Ulrich H. Thome und sein Team der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO).

Das RS- oder Respiratorische Synzytial-Virus ist als hochansteckender Erreger von Atemwegsinfektionen bekannt. Er befällt Menschen jeden Alters vor allem im Winterhalbjahr und ruft Symptome von leichtem Husten oder Schnupfen bis hin zu Bronchiolitis (Infektion der kleinsten Verzweigungen in der Lunge) oder sogar Lungenentzündung hervor. Dabei ist das Risiko laut Prof. Ulrich Thome für schwere Verläufe bei kleinen Kindern unter einem Jahr besonders hoch. "Gerade für Säuglinge, deren Immunsystem dieses Virus noch nicht kennt, bedeutet eine Infektion mit dem RS-Virus eine besondere Gefahr", erklärt der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin. "Sie ist der häufigste Grund, warum Säuglinge wieder in die Klinik müssen." 

Prof. Thomes Erfahrung deckt sich mit den Zahlen des Robert-Koch-Instituts. Demnach müssen jährlich ca. 225.000 Babys aufgrund einer RS-Virusinfektion in Deutschland medizinisch behandelt werden. 200.000 davon ambulant und 25.000 stationär - teils sogar intensivmedizinisch. 

Eine Therapie gegen die Erkrankung gibt es nicht. Kinderärzte wie Prof. Thome und Kolleg:innen können lediglich die Symptome lindern. Auch eventuelle Spätfolgen wie chronisches Asthma können sie nicht verhindern - ein Grund mehr für Prof. Thome, die Empfehlung der STIKO umzusetzen, um die Infektion zu vermeiden oder abzuschwächen: "Die STIKO empfiehlt eine passive Immunisierung aller Neugeborenen." Das heißt, die Kinder bekommen einen fertigen Antikörper gegen das RS-Virus injiziert, der sie umgehend gegen die Erkrankung schützt. "Das ist vergleichbar mit einem Handschuh, den ich mir überziehe, wenn ich schwer mit den Händen arbeiten muss. Die Alternative wäre, mir Hornhaut wachsen zu lassen", erklärt der Experte. Da das zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde, bietet das UKL für Kinder, die im Winterhalbjahr geboren werden, eine RSV-Immunisierung im Zuge der U2 Basisuntersuchung an. Sie findet in der Regel zwischen dem 3. und 10. Lebenstag im Krankenhaus statt. Der dadurch gegebene Schutz hält rund ein halbes Jahr und bringt die Kinder über das infektionsreiche Winterhalbjahr. Im zweiten Winter haben die Kinder ausreichend eigene Abwehrkräfte, um allein mit RS und anderen Viren fertig zu werden.

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