Oberstes Ziel: Weitere Verbesserung der Qualität in Behandlung und Versorgung
Leipzig. Den Weltqualitätstag am 14. November nimmt das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) zum Anlass, die Güte der Krankenhausversorgung noch einmal besonders in den Fokus zu rücken. Bestehende Aktivitäten in Behandlung und Versorgung werden weitergeführt und etablierte Instrumente der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements systematisch weiterentwickelt. Daneben rücken neue Maßnahmen in den Fokus, darunter eine neue, interaktive Lernwelt des Qualitäts- und Risikomanagements sowie der Patient:innensicherheit, ein umfassender Relaunch der UKL-eigenen Dokumenten-Datenbank sowie weitere Schritte auf dem Weg zur gesetzeskonformen Nutzung von KI.
Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) hat ihre diesjährigen Aktionen rund um den Weltqualitätstag unter das Motto „Next Generation Q" gestellt – ein deutlicher Hinweis auf die Rolle der Qualität in der Zukunft angesichts rasanter Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. „Globale Megatrends wie Nachhaltigkeit, Generation Shift und New Work nehmen Einfluss auf Organisationsprozesse, Kundenwünsche und Unternehmenskulturen", beschreibt Isabell Weber, Abteilungsleiterin Qualitätsmanagement am UKL, die aktuelle Situation. Konkret zeige sich dies beispielsweise bei der gegenwärtigen Krankenhaus-Strukturreform, bei der die Steigerung der Qualität der Versorgung eine zentrale Zielgröße ist. „Gerade für Maximalversorger wie das Universitätsklinikum Leipzig bedeutet das, noch stärkeres Augenmerk auf das Qualitätsmanagement zu legen."
Dazu laufen derzeit am UKL eine Reihe von Projekten. Eines davon ist eine interaktive Lernwelt des Qualitäts- und Risikomanagements sowie der Patient:innensicherheit. Das besondere hierbei ist, dass die Nutzer:innen die Lernwelt in interaktiver Form frei erkunden können – je nachdem, welche Bereiche für sie relevant sind. Zielgruppe der Lernwelt sind die benannten Qualitäts- und Risikobeauftragten der Kliniken, Bereiche und Institute sowie alle Interessierten Mitarbeiter:innen. „Die Themenwelten stehen untereinander in engen Beziehungen", sagt Isabell Weber. „Beim vollständigen Erkunden der Lernwelt werden diese Verknüpfungen deutlich. Darüber hinaus – und das ist ein wesentlicher Vorteil dieses interaktiven Instruments – werden die Inhalte klar struktuiert und somit nutzerfreundlich präsentiert." Bezogen auf das Thema „Qualitätsmanagement" wird in der Lernwelt beispielsweise erläutert, was der Begriff „Qualität" im Gesundheitswesen bedeutet, warum sie wichtig ist und wie eine gute Qualität am UKL sichergestellt werden kann. Darüber hinaus werden Instrumente und Methoden vorgestellt, um Qualität zu messen und zu verbessern, und es werden die gesetzlichen Anforderungen an das Qualitätsmanagement in Krankenhäusern umrissen. Schließlich geht es direkt um die Rolle der Qualitäts- und Risikobeauftragten. Sie erhalten in der Lernwelt eine umfassende Schulung, an deren Ende sie das erworbene Wissen einer Prüfung unterziehen können.
Die interaktive Lernwelt ist an geeigneten Stellen mit dem UKL-eigenen Dokumentenmanagementsystem verknüpft. „Dieses System werden wir bis Mitte des kommenden Jahres einem umfangreichen Relaunch unterziehen", blickt Isabell Weber voraus. Dabei sollen sämtliche vorhandenen Dokumente geprüft, aktualisiert beziehungsweise ersetzt werden. Diese
„Dokumenteniventur" wird ergänzt durch technische Anpassungen zur Verbesserung des Systems. „Hierbei geht es um Qualität in zweierlei Hinsicht", erläutert Isabell Weber. „Zum einen konkret um die der verfügbaren Dokumente. Je aktueller diese sind und je schneller sie im Systemn gefunden werden können, desto effizienter ist der Umgang mit ihnen. Dies wirkt sich dann mittelbar auf die Qualität der Arbeit aus und betrifft somit schlussendlich auch die Qualität der Patient:innenversorgung."
Schließlich spielt Qualitätsmanagement auch beim wachsenden Thema Künstliche Intelligenz (KI) eine Rolle. Hier will eine unlängst am UKL ins Leben gerufene Initiative den Einsatz und die Entwicklung von KI-Lösungen am Klinikum vorantreiben – gesetzeskonform, sicher und verantwortungsvoll. „Ziel ist zum einen der Aufbau eines Managementsystems nach ISO/IEC 42001 als Organisationshilfe. Zum anderen sollen damit sämtliche mit dem Thema befasste Bereiche, Abteilungen und Kliniken des UKL frühzeitig vernetzt werden", umreißt Isabell Weber die wichtigsten Gründe zur Etablierung der Initiative.