Was ist eine kardiale Amyloidose?
Die kardiale Amyloidose ist eine Herzerkrankung, bei der die Funktion des Herzens durch Einlagerung von Proteinen (Amyloid) in den Herzmuskel beeinträchtigt wird. Die Erkrankung tritt mit zunehmendem Alter gehäuft auf. Typische Symptome sind Luftnot bei Anstrengung, Wassereinlagerungen, Herzrhythmusstörungen, sowie allgemeine Schwäche, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Schwindel und Bewusstlosigkeitsanfälle (Synkope). Da diese Symptome unspezifisch sind, d.h. bei allen Formen von Herzschwäche als auch bei zahlreichen anderen Erkrankungen auftreten können, wird die Diagnose bei vielen Patienten erst spät gestellt.
Diagnostik und Therapie
Die Diagnose erfolgt über die typische Befundkonstellation in der Echokardiographie, Szintigraphie, kardialer Magnetresonanztomographie (siehe Abbildung), Blutuntersuchungen und in manchen Fällen eine Gewebeentnahme (Biopsie) aus dem Herzen. Da neben dem Herz auch weitere Organe betroffen sein können erfolgt die Diagnostik und Therapie in Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen (Hämatologie, Neurologie, Nuklearmedizin, Gastroenterologie u.a.) des Universitätsklinikum Leipzig.
Es gibt es verschiedene medikamentöse Therapieverfahren, mit denen ein Fortschreiten der Amyoidose verhindert werden kann. Die Entscheidung, ob und welche Therapie für eine(n) Betroffene(n) in Frage kommt, wird individuell durch unser Team anhand der Befunde und der Studienlage empfohlen.
Darüber hinaus sind mehrere neue Therapieverfahren in klinischer Entwicklung und werden in absehbarer Zeit die therapeutischen Möglichkeiten der Amyloidose erheblich erweitern. Neben der Teilnahme an internationalen Studien auf dem Gebiet der Amyloidose führen wir eigene klinische Studien durch und können Ihnen ggf. eine Teilnahme daran anbieten.
Wir nehmen am Nationalen Amyloidoseregister (https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/interdisziplinaere-zentren/amyloidose-zentrum/ueber-uns/amyloidose-register) teil, welches die Häufigkeit der Amyloidose und ihrer Unterformen bundesweit untersucht. Darüber hinaus führen wir ein internes Amyloidoseregister am Universitätsklinik Leipzig, um weitere Erkenntnisse über den Verlauf der kardiale Amyloidose zu gewinnen.
Die Ambulanz für Kardiale Amyloidose
In der kardialen Amyloidoseambulanz beraten und betreuen wir Patienten, bei denen sich der Verdacht auf eine Amyloidose ergeben hat. Ist die Diagnose bestätigt ist führen wir die spezifische medikamentöse Behandlung der Amylodiose sowie ggf. der Begleiterkrankungen durch. In der Regel erfolgen regelmäßige Kontrolluntersuchungen alle 3-6 Monate in unserer Ambulanz in enger Absprache mit der/dem niedergelassenen Kardiologin/en.
Bitte bringen Sie zum Termin bei uns mit:
- Krankenkassenkarte
- Überweisung vom Hausarzt oder Kardiologen
- Vorbefunde bzgl. Herzerkrankungen und –Behandlungen, insbesondere welche Untersuchungen bzgl. Amyloidose bereits durchgeführt wurden bzw. neue Befunde seit dem letzten Termin
- Aktueller Medikationsplan
Ärzte:
Dr. Irina Müller-Kozarez
Dr. Romy Gessner
OA PD Dr. Daniel Lavall
Terminvereinbarung:
Frau Langner
Tel. 0341-97 12656
Fax 0341-97 12659
Legende Abbildung:
Typische Befunde der Herz-Bildgebung bei kardialer Amyloidose.
A, Echokardiographie des Herzen im 4-Kammerblick. Typisch sind die verdickten Herzwände, insbesondere des interventrikulären Septums (roter Stern).
B, Kardiale Magnetresonanztomographie (kurze Achse) mit erhöhten nativen T1-Relaxationszeiten (weißer Stern) des Herzmuskels.
C, Eine pathologische Anreichung des Radiopharmakons im Herzen (roter Pfeil) in der Szintigraphie ist nahezu beweisend für eine kardiale Amyloidose.