Sie sind hier: Skip Navigation LinksKlinik und Poliklinik für Kardiologie

AMBULANZ FÜR HYPERTROPHE KARDIOMYOPATHIE (HCM) UND HYPERTROPHE OBSTRUKTIVE KARDIOMYOPATHIE (HOCM)

WAS IST EINE HCM bzw. HOCM?

​Bei der hypertrophen Kardiomyopathie mit und ohne Verengung („Obstruktion“) der Ausstrombahn des linken Herzens (LVOT) kommt es zu einer krankhaften Verdickung des Herzmuskels. Sie ist die häufigste primäre Herzmuskelerkrankung. Es handelt sich um eine vererbbare Krankheit. Sie wird zumeist durch eine Mutation in Genen ausgelöst, welche für den Aufbau des Herzmuskels verantwortlich sind. Betroffene können sehr verschiedene Symptome haben. Dazu zählen z.B. Schwindel vor allem bei raschem Lagewechsel, ein Engegefühl im Brustkorb, Luftnot bei Belastung oder beim Bücken, das Spüren eines schnellen und unregelmäßigen Herzschlages oder auch ein kurzzeitiger Bewusstseinsverlust („Synkope“). Viele Patienten/Patientinnen haben bei der Diagnosestellung keine Symptome. Bei ihnen fällt die Erkrankung zumeist im Rahmen von Routineuntersuchungen durch z.B. ein Herzgeräusch oder durch Screeninguntersuchungen aufgrund erkrankter Angehöriger auf.

DIAGNOSTIK UND THERAPIE

Zu Diagnosestellung werden wir Sie eingehend befragen und Sie körperlich untersuchen. Mit Hilfe eines Herzultraschalls kann die Dicke der Herzwände beurteilt, sowie eine Verengung im Ausflusstrakt des linken Herzens (LVOT) gemessen werden. Diese Verengung schwankt in ihrer Stärke abhängig von der Füllung der Blutgefäße. So wird beispielsweise bei körperlicher Belastung die Verengung des LVOT größer. Wir bitten Sie daher beim Herzultraschall einzuatmen und zu Pressen („Valsalva-Manöver“), um eine Belastung zu simulieren. Weitere Untersuchungsmethoden zur Diagnosesicherung bzw. zur Beurteilung des Risikos für einen plötzlichen Herztod sind die MRT des Herzens, Fahrrad-Belastungs-Herzultraschall oder Langzeit-EKG-Untersuchungen.

WAS HAT ES MIT DEM PLÖTZLICHEN HERZTOD AUF SICH?

Patienten/Patientinnen mit einer HCM bzw. HOCM haben ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod. Die Risikoverteilung ist sehr unterschiedlich und von vielen Faktoren abhängig. Um das Risiko für einen plötzlichen Herztod abschätzen zu können, befragen wir Sie u.A. zu Ihrer Familiengeschichte, führen regelmäßig Langzeit-EKGs, Herzultraschall- und MRT-Untersuchungen des Herzens durch. Mit Hilfe von Risiko-Scores kann das Risiko für einen plötzlichen Herztod abgeschätzt werden. Ist dies sehr hoch, kann ein implantierbarer Kardioverter Defibrillator (ICD) implantiert werden. Dieser bietet einen wirksamen Schutz vor einem plötzlichen Herztod. 

WARUM EMPFEHLEN WIR EINE GENETISCHE UNTERSUCHUNG?

Da es sich um eine vererbbare Erkrankung handelt, ist eine genetische Untersuchung des Betroffenen/der Betroffenen angezeigt. In ca. 50% der Fälle kann die verursachende Mutation identifiziert werden. Zum einen untermauert dies die Diagnose „HCM“ bzw. „HOCM“. Zum anderen kann dann eine gezielte humangenetische Beratung und Untersuchung der erstgradigen Angehörigen erfolgen. Eine kardiologische Untersuchung der erstgradigen Angehörigen wird unabhängig von der genetischen Untersuchung empfohlen. Eine HCM/HOCM kann sich in jedem Lebensalter manifestieren, sodass kardiologische Untersuchungen der erstgradigen Angehörigen alle 1-2 Jahre durchgeführt werden sollten. Ist die auslösende Mutation beim Betroffenen bekannt, können die Angehörigen gezielt auf das Vorliegen derselben untersucht werden. Liegt die Mutation nicht vor, kann auf die wiederholten, kardiologischen Untersuchungen verzichtet werden. 

THERAPIE

Abhängig von Ihren Symptomen und der Stärke der Verengung in der Ausstrombahn des linken Herzens stehen verschiedene Medikamente zur Symptomlinderung bereit. Für einige Patienten und Patientinnen kommt das im Juni 2023 neu zugelassene Präparat Mavacamten in Frage. Welche Therapie für Sie individuell empfohlen und geeignet ist, werden wir mit Ihnen nach ausführlicher Anamnese und Diagnostik besprechen. 

WAS MÜSSEN SIE ZU EINEM TERMIN IN UNSERER AMBULANZ MITBRINGEN?

  • ​Ihre Gesundheitskarte
  • Einen Überweisungsschein vom Hausarzt/-ärztin oder Kardiologen/-in
  • Alle medizinischen Vorbefunde, insbesondere den Arztbrief vom letzten Krankenhausaufenthalt, sowie bereits durchgeführte humangenetische Befunde, Implantatpässe
  • Aktueller Medikationsplan

BETREUENDE ÄRZTE​​

 
PD Dr. med. Karsten Lenk
Geschäftsführender Oberarzt
Leiter der HCM-/HOCM-Ambulanz



Dr. med. Maximilian Möbius-Winkler
Arzt in Weiterbildung
HCM-/HOCM-Ambulanz

Terminvereinbarung
​Tel. 0341-97-12636
Fax: 0341-97-12679


Liebigstraße 20, Haus 4
04103 Leipzig
Telefon:
0341 - 97 12650
Patientenmanagement:
0341 - 97 12656
Fax:
0341 - 97 12659
Map