Forschungsschwerpunkte unserer Abteilung sind die (Patho)physiologie des Lungenepithels, die Ureaplasmen-Infektion Früh- und Neugeborener sowie Pathomechanismen einer adversen neonatalen Inflammation. Einen weiteren wesentlichen Schwerpunkt stellen klinische Studien dar.
Das Lungenepithel spielt die Hauptrolle bei der Entfernung des Lungenwassers und der Belüftung der Lunge, indem es überschüssiges Fruchtwasser aufnimmt und in die Blutgefäße pumpt. Dieser Vorgang ist bei kranken Neugeborenen und Frühgeborenen oft beeinträchtigt, was die Lungenfunktion in Mitleidenschaft zieht und eine mechanische Beatmung notwendig machen kann.
Neu- und insbesondere Frühgeborene haben ein hohes Risiko für schwere Infektionen und Folgeerkrankungen wie die einer chronischen Lungenerkrankung oder einer perinatalen Hirnschädigung. Eine besondere Bedeutung könnte Ureaplasmen zukommen - Bakterien, die den Genitaltrakt Erwachsener meist symptomlos besiedeln. Eine durch Ureaplasmen hervorgerufene Entzündungsreaktion stellt insbesondere bei sehr unreifen Frühgeborenen einen Risikofaktor für eine Schädigung von Lunge und Gehirn dar. Daneben begünstigt das noch unreife Immunsystem Früh- und Neugeborener das Auftreten von überschießenden oder persistierenden Entzündungsreaktionen.
Unsere Untersuchungen sollen zugrundeliegende Mechanismen aufklären und neue Therapieoptionen für Früh- und schwerkranke Neugeborene eröffnen.
Klinische Studien sind eine wesentliche Voraussetzung für die Einführung neuer Therapieverfahren. Dadurch konnten in den letzten Jahrzehnten maßgebliche Verbesserungen der Behandlungsergebnisse von Früh- und Neugeborenen erreicht werden. Dieser Prozess wird fortgesetzt, um noch bessere und schonendere Behandlungsmöglichkeiten einsetzen zu können.
Selbstverständlich steht hierbei die Sicherheit der Studienteilnehmer an oberster Stelle.
Derzeit laufende Studien erforschen folgende Themen:
- Prävention der chronischen Lungenerkrankung Frühgeborener (Bronchopulmonale Dysplasie, BPD)
- Optimierung der maschinellen Beatmung
- Optimierung der Bluttransfusionstherapie
- Optimierung der parenteralen Fettzufuhr
- Verbesserter Outcome schwer asphyktischer Neugeborener
- Frühe Hypoglykämie bei Neugeborenen
- Prävention der RSV-Infektion