Die Hypophyse – auch Hirnanhangsdrüse genannt – ist für die Steuerung der Ausschüttung vieler wichtiger Hormone zuständig. Erkrankungen der Hypophyse, z. B. Tumoren, Entzündungen oder Durchblutungsstörungen, können u. a. zu Störungen der Funktion der Schilddrüse, Nebenniere oder des Menstruationszyklus führen. Sehr große Tumoren können den Sehnerv schädigen und zu Gesichtsfeldausfällen führen. Hypopyhsentumoren sind in der Regel gutartige, langsam wachsende Tumoren, die vom Hypophysenvorderlappen ausgehen. Man unterscheidet hormoninaktive und hormonproduzierende Tumoren und teilt diese weiterhin nach der Größe in Mikro- und Makroadenome (≥ 10 mm) ein.
Diagnostik
Für die diagnostische Beurteilung ist ein MRT am 3-Tesla-Gerät die beste Darstellungsmethode. Vorbefunde sind für die Beurteilung der Dynamik des Tumors sinnvoll und immer mitzubringen. Sehr wichtig sind auch eine augenärztliche Untersuchung sowie eine endokrinologische Labordiagnostik, wobei in vielen Fällen eine einmalige Blutentnahme ausreichend ist. Bei Verdacht auf eine Über- oder Unterfunktion der Hypophyse sind ggf. weitere endokrinologische Analysen erforderlich.
Therapie
Bei großen Tumoren und sowie bei der Ausschüttung bestimmter Hormone ist eine Operation die bevorzugte Therapie. In Leipzig operieren wir die Hypophysenregion seit vielen Jahren hauptsächlich durch die Nase (transnasal/transsphenoidal unter Einsatz mikrochirurgische rund endoskopischer Technik. Nicht immer ist eine OP notwendig. Einige Tumoren können auch medikamentös behandelt oder, wenn sie klein sind und keine Hormone ausschütten, auch nur im Verlauf kontrolliert werden.
Nachsorge
Nach einer OP werden unsere Patienten individuell und engmaschig ambulant weiterbetreut. Dies umfasst Bild-, Labor-, aber auch endoskopische Nachkontrollen sowie feste Vorstellungstermine sechs Wochen und ca. drei Monate nach der Operation. Zusätzlich bieten wir eine interdisziplinäre Betreuung in der gemeinsamen neurochirurgisch-endokrinologischen Sprechstunde an und beraten sie auch sozialen und beruflichen Fragestellungen. Im Einzelfall sind auch stationäre Aufenthalte in der Klinik für Endokrinologie möglich.
Interdisziplinärer Partner
Klinik und Poliklinik für Endokrinologie, Nephrologie und Rheumatologie (https://www.uniklinikum-leipzig.de/einrichtungen/medizinische-klinik-3/bereich-endokrinologie)