Hirnmetastasierung beim Kolorektalkarzinom: klinische Eigenschaften und genetische Unterschiede
Zerebrale Metastasierung ist ein spätes Phänomen des fortgeschritten Kolorektalkarzinoms als Ausdruck der verbesserten onkologischen Therapie. Die Inzidenz der Hirnmetastasierung ist mit 0.6 – 3.2 Prozent sehr gering und geht mit einer schlechten Prognose und reduziertem Langzeitüberleben von wenigen Monaten einher. Weitere Forschung ist für ein besseres Verständnis der biologischen Mechanismen einer zerebralen Metastasierung und Identifizierung von prognostisch relevanten Risikofaktoren erforderlich.
In dieser Studie wollen in einem retrospektiven Vergleich Patienten mit Kolorek-talkarzinom und metachroner Metastasierung in das zentrale Nervensystem sowie in die Leber untersuchen. Dabei soll das genetische Profil in gematchten Paaren vergleichend vom Primarius und der intrakraniellen und der hepatischen Filiae bestimmt werden. Als methodische Grundlage verwenden wir die genomweite SNP array Analyse sowie die Fluoreszenz in situ Hybridisierung.
Es sollen prognostisch relevante genetische Unterschiede identifiziert werden, um frühzeitig aggressivere Verläufe des Kolorektalkarzinoms individualisiert abschätzen zu können. Ein vertiefender genetischer Kenntnisstand im Vergleich der jeweiligen Patientenproben könnte positiven Einfluss auf die Verbesserung der individualisierten Therapieansätze haben.