Zerebrale Aneurysmen sind erworbene, sack- oder spindelförmige Erweiterungen der Hirnarterien und gehen auf eine angeborene oder erworbene Schwäche der Gefäßwand zurück. Sie entwickeln sich langsam über Jahre und sind meist symptomlos. Aufzweigungen und Gefäßabgänge der Hirnarterien sind häufige Lokalisationen. Etwa 3-5% der Bevölkerungen weisen ein zerebrales Aneurysma auf.
Risikofaktoren für die Entstehung eines Aneurysmas sind Alter, Rauchen, Bluthochdruck, Arteriosklerose, erhöhter Alkoholkonsum, Aneurysmen in der direkten Verwandtschaft (familiäre Belastung) und das weibliche Geschlecht. Genetische Erkrankungen mit Bindegewebsschwäche (z.B. Ehlers-Danlos-Syndrom, Marfan- Syndrom) oder Drogenkonsum zählen zu den selteneren Ursachen. Nicht immer lässt sich eine eindeutige Ursache feststellen.
Aneurysmen werden oftmals zufällig bei der Abklärung von Kopfschmerzen im MRT entdeckt.
Das Rupturrisiko (<0,2 – 1% pro Lebensjahr) ist abhängig von der Größe, Form und Wachstumstendenz. Faktoren wie Rauchen, Bluthochdruck und das weibliche Geschlecht erhöhen zusätzlich das Risiko eine Subarachnoidalblutung und damit eine lebensbedrohende Form des Schlaganfalls zu erleben.
Noch nie dagewesene Kopfschmerzen, auch Vernichtungskopfschmerzen genannt, sind meist das Symptom einer Aneurysmaruptur. Nackensteife, Übelkeit, Erbrechen oder Bewusstlosigkeit sind ebenfalls möglich. Dies ist immer ein Notfall!
Die guten Nachrichten sind, dass es inzwischen eine Vielzahl neuartiger Behandlungsmethoden gibt, um ein zerebrales Aneurysma zu verschließen. Diese werden wir Ihnen im Anschluss mit Bildbeispielen erläutern. Lassen Sie sich gern in unserer Neurovaskulären Sprechstunde beraten.