Die Injektion von Gewebekleber (Flüssigembolisat) in eine Arterie der Hirnhaut, die A. meningea media, ist inzwischen eine anerkannte Therapieoption, um das Wiederkehren von Subduralhämatomen zu verhindern.
Subduralhämatome treten insbesondere bei älteren Menschen durch Stürze auf. Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen, beinhalten die Gefahr von größeren Blutungen. Wenn das Hirnvolumen abnimmt, werden die Liquorräume weiter, in denen sich Gefäße befinden. Diese Gefäße geraten schon bei leichten Erschütterungen durch die erhöhte Bewegungsfreiheit stärker unter Zug und können reißen. Die Folge sind sichelförmige Einblutungen unter dem Schädelknochen zwischen der harten Hirnhaut und der äußeren weichen Hirnhaut, Subduralhämatom genannt. Diese Einblutungen können raumfordernd werden und das gesunde Hirngewebe verdrängen. Typische Symptome sind Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Schwindel, bis hin zu Gefühls- oder Kraftminderungen. Dies ist ein Notfall. Das symptomatische Subduralhämatom muss durch ein Bohrloch entlastet werden. Anschließend kann durch eine Verklebung der ursächlichen Gefäße über einen Zugang in der Leiste das Risiko einer erneuten Blutung verringert werden.
Die klinische Studie EMBOLISE zeigte, dass im 90 Tage Intervall eine erneute Operation um das 3fache vermieden werden konnten, wenn zuvor eine Embolisation erfolgt war (4,1% versus 11,9%). Dieser Eingriff hat eine geringe Komplikationsrate (ca. 2%), aber einen großen Einfluss auf die Lebensqualität unserer Patienten.
Bei Ihnen oder Ihren Angehörigen besteht ein chronischen Subduralhämatom, lassen Sie sich gerne in unserer
Neurovaskulären Sprechstunde beraten.