Die Radionuklidtherapie fasst nuklearmedizinische Verfahren zusammen, bei denen offene radioaktive Stoffe, die vornehmlich Teilchenstrahlung aussenden, auf verschiedenen Wegen in den Körper verbracht werden um dort zum Beispiel Tumorgewebe zu bestrahlen. Die systemische Verabreichung erfolgt oral oder intravenös und abhängig vom verwendeten radioaktiven Medikament werden sehr selektiv bestimmte Herde bestrahlt. Eine zweite Weise der Verabreichung ist die lokale Einbringung des radioaktiven Therapeutikums in das Zielgebiet der Strahlentherapie zum Beispiel über arterielle Katheter bzw. über ein Punktionsverfahren.
Die Selektive Interne Radiotherapie (SIRT) kann zur Behandlung von Tumoren der Leber bzw. bei Lebermetastasen eingesetzt werden. Im Rahmen der SIRT werden radioaktiv markierte Partikel, die die therapeutisch wirksame ionisierende Strahlung aussenden direkt in das betroffene Organsystem bzw. Herdgebiet eingebracht. Dies erfolgt zielgerichtet und selektiv über Gefäßkathetertechnik (vergleichbar einem sog. Herzkatheter). Diese Form der Radionuklidtherapie wird durch die Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin in enger Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie angeboten.
Nähere Informationen zu den Methoden finden Sie auf den Websites der Kliniken.
Die Radioiod- (RIT) oder auch die Peptidvermittelte Radiorezeptortherapie (PRRT) nutzen die Situation, dass sich bei verschiedenen Tumorerkrankungen bestimmte Substanzen in hoher Konzentration im Tumorgewebe anreichern. Dies gilt zum Beispiel für Schilddrüsenkarzinome und für sog. neuroendokrine Tumore. Dieser Einsatz radioaktiver Therapeutika bewirkt eine gezielte, hochwirksame und effektive Strahlenbehandlung des erkrankten Gewebes. Diese Behandlungsformen werden durch die Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin angeboten.
Nähere Informationen finden Sie auf der Website der Klinik.