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Extrakorporale Stosswellenlithotripsie (ESWL)

Standardtherapie der Urolithiasis ist heute die Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL). Das Prinzip beruht auf der Zertrümmerung von Harnsteinen durch außerhalb des Körpers erzeugte Stoßwellen, die den Stein in spontanabgangsfähige Fragmente zerkleinern (Desintegration). Die Erzeugung dieser Schallwellen erfolgt durch Funkenentladung unter Wasser, elektromagnetisch oder piezokeramisch. Diese werden fokussiert und der Stein durch Ultraschall- oder Röntgenortung in den Punkt der höchsten Energiedichte (= Fokus) platziert.

Als Indikationen für die ESWL gelten Harnsteine bis zu einem Durchmesser von 2 cm oder multiple kleine Steine bis zu einem Gesamtsteinvolumen von 5 ccm. Dazu gehören auch Reststeine nach perkutaner Steinentfernung oder offener Operation. Absolute Kontraindikationen der Methode sind Schwangerschaft und nicht behandelte Blutgerinnungsstörungen, als relative Kontraindikationen gelten Einengungen im Harnleiter, unbehandelte Harnwegsinfekte sowie schlecht eingestellter Bluthochdruck.

Zur Patientenvorbereitung gehören neben dem Aufklärungsgespräch, Thoraxaufnahme, EKG, Ausscheidungsurogramm (Röntgenuntersuchung der Nieren mit Kontrastmittel), Laborwerte mit Gerinnung und Urinstatus. Schmerz- und Beruhigungsmedikamente (Analgosedierung) sind in der Regel für die Behandlung ausreichend. Die Erfolgsrate (Steinfreiheit nach 3 Monaten) liegt zwischen 85 - 96 Prozent.

Vor mehr als 30 Jahren wurde der erste Nierensteinzertrümmerer („Lithotripter") entwickelt. Er war damals eine Sensation, denn statt eine Operation durchzuführen, konnte man die Nieren- oder Harnsteine erstmals von außen so fein zerkleinern, dass sie schmerzlos mit dem Harn ausgeschieden werden können. Seitdem hat sich die ESWL-Technik kontinuierlich weiterentwickelt, und eins der modernsten Geräte seiner Art steht den Patienten des Universitätsklinikum Leipzig seit 2015 zur Verfügung.

Der Nierensteinzertrümmerer heißt „Sonolith i-move" und es setzt eine besondere Stoßwellentechnik ein, die eine sehr feine Zertrümmerung der Steine garantiert („elektrokonduktive Stoßwellentechnologie"). Je feiner die Steine zerfallen, desto schneller und einfacher werden sie vom Körper ausgeschieden. Die Behandlung mit dem „Sonolith i-move" ist dabei sehr schmerzarm, so dass kaum Schmerzmittel eingesetzt werden müssen. Außerdem können Menschen jedes Alters und jeder Größe, auch Menschen mit starkem Übergewicht, gleichermaßen gut behandelt werden.

​Beim „Sonolith i-move" steht dem Arzt mit dem „Visio-Track" eine neuartige, besonders flexible und zuverlässige Ultraschallortung zur Verfügung, mit der er die meisten Harn- und Nierensteine alleine mit Ultraschall erkennen kann, so dass Röntgen nicht mehr erforderlich ist. Das hat für die Patienten den großen Vorteil, dass die Belastung mit Röntgenstrahlen minimiert oder ganz vermieden werden kann.

Termine zur Planung einer ESWL erhalten Sie über unsere Ambulanz.

So läuft eine ESWL ab

 

 

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