Um das Magenkarzinom in Zukunft noch besser zu verstehen, arbeiten wir an mehreren Teilprojekten, die I) die Erforschung der genetischen und molekularen Ursachen, II) Diagnosestellung mittels „Liquid Biopsy" ermöglichen und III) den lymphatischen Metastasierungsprozess untersuchen.
Im Rahmen einer großangelegten genomweiten Assoziationsstudie (staR - "gastric cancer Research") bei Patienten mit Magenkarzinom sollen zusammen mit dem UCCL Leipzig und der Universitätsklinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie Magdeburg die genetischen und zellbiologischen Ursachen des Magenkarzinoms aufgeklärt werden. Es sollen Risikogenvarianten identifiziert werden, welche bei Magenkarzinompatienten gehäuft auftreten.
Nachdem 2014 und 2015 zusätzlich zu den histologischen Subtypen des Magenkarzinoms auch molekulare Subtypen identifiziert wurden, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, diese möglichst schon vor Therapiebeginn zu identifizieren. Dabei wollen wir auf der Grundlage einer wenig invasiven Blutprobe als „Liquid Biopsy" vom Tumor ausgeschleusten Exosomen und die in ihnen enthaltenen RNA-Molekülen untersuchen. Hiermit sollen die Identifikation von Patienten mit Magenkarzinom unter Verwendung von bei Magenkarzinom-typischen RNA-Mustern ermöglicht werden sowie eine Therapieüberwachung in Folge sich verändernden RNA-Expressionsmustern in den Exosomen etabliert werden.
Schematische Darstellung der Exosomenisolation bei Magenkarzinompatienten