Bei Patienten mit lokalisierter Peritonealkarzinose und keiner (oder
limitierter) systemischer Metastasierung kann durch die zytoreduktive Chirurgie
(CRS = cytoreductive surgery) in Kombination mit der hyperthermen
intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC) eine - in Studien wissenschaftlich
bewiesene (z.B. Elias D et al., J Clin Oncol 2009) - Verbesserung des
Überlebens erreicht werden.
Dabei wird in einer offenen Operation - neben dem Primärtumor und ggf.
vorhandenen einzelnen Lebermetastasen - das Bauchfell weitestgehend entfernt,
zudem werden mitbetroffene Organe oder Organteile entfernt.
Die HIPEC kann nicht durchgeführt werden beim Vorliegen von Fernmetastasen (Ausnahme: einzelne Lebermetastasen), reduziertem Allgemeinzustand und einem zu ausgeprägtem Befall des Bauchfells. Dieser Bauchfellbefall wird normalerweise VOR der eigentlichen zytoreduktiven Chirurgie mit HIPEC im Rahmen einer diagnostischen Laparoskopie (= Bauchspiegelung mit der Video-Optik über eine Inzision im Nabel) evaluiert und mit Hilfe des PCI (= Peritoneal Carcinomatosis Index) nach Sugarbaker (semi-) quanitifiziert.
Dabei bedeutet ein niedriger PCI einen nur
geringen Befall des Bauchfells durch Tumorknoten, ein höherer Score eine
ausgedehntere peritoneale Metastasierung (mit entsprechenden Konsequenzen für
das therapeutische Vorgehen). Nachdem
der Patient makroskopisch tumorfrei ist, wird die intraperitoneale hypertherme
Chemotherapie am geschlossenen Abdomen für einen Zeitraum von 60 Minuten
durchgeführt. Patienten müssen für diese Operation sorgfältig ausgewählt werden,
da die Operation komplex und belastend ist - Begleiterkrankungen und das operative
Risiko müssen sorgfältig abgewogen werden. Der stationäre Aufenthalt ist in der
Regel mit 10 - 14 Tagen zu veranschlagen.