Die chirurgische Therapie des Pankreaskarzinoms muss die komplette Tumorentfernung zum Ziel haben. Diese kann bei lokal begrenzten Tumoren durch die Standardresektionen (partielle Pankreatikoduodenektomie = Pankreaskopfresektion, distale Pankreatektomie = Pankreasschwanzresektion, totale Pankreatektomie = totale Entfernung der Bauchspeicheldrüse) mit entsprechender Lymphadenektomie erfolgen. Sind die venösen mesenteriko-portalen Gefäßstrukturen oder Nachbarorgane per continuitatem betroffen, ist eine kurative Resektion ebenfalls meist mit etwas erhöhter Morbidität, aber bei gleichwertigen onkologischen Resultaten möglich. Jede chirurgische Therapie beim Pankreaskarzinom muss in ein interdisziplinäres onkologisches Konzept eingebettet sein, wobei die adjuvante Therapie hier den größten Stellenwert hat. Die Pankreaskopfresektion kann entweder klassisch nach Kausch-Whipple (PD = partial pancreaticoduodenectomy) oder pylorus-erhaltend nach Traverso-Longmire (PPPD = pylorus preserving pancreaticoduodenectomy) erfolgen.
Pankreaskopfresektion klassisch vs. pylorus-erhaltend
Dabei hat sich in den letzten Jahrzehnten die pyloruserhaltende Modifikation
weltweit durchgesetzt und wird heute anstelle der klassischen Whipple-OP immer
dann durchgeführt, wenn keine Kontraindikationen gegen den Pyloruserhalt
bestehen (z.B. enger Tumorbezug, auffällige parapylorische Lymphknoten). Der
Vorteil ist die physiologischere Magenentleerung und der vollständige Erhalt des
Magens bei gleichwertigen onkologischen Ergebnissen. Im Rahmen des Eingriffs
erfolgt die standardisierte Lymphadenektomie.
Die nachfolgende Abbildung
zeigt die Technik der Pankreaskopfresektion im Rahmen der klassischen Operation
nach Kausch-Whipple, welche eine distale Magenteilresektion beinhaltet.
Technik der Pankreaskopfresektion; Quelle: Clavien & al. Atlas of Upper Gastrointestinal and Hepato-Pancreato-Biliary Surgery