Verschiedene Erkrankungen können einen Verlust an funktionsfähigem
Lungengewebe auslösen. Rauchen führt als Hauptauslöser zu einer über Jahre
fortschreitenden schweren Lungenerkrankung. Diese sogenannte COPD (chronische
Bronchitis) geht mit sehr unterschiedlichen Verläufen in ein Lungenemphysem
(unumkehrbarer Verlust an Lungengewebe) über. Das „Weniger Werden" von
Lungenstruktur resultiert über die Jahre hinweg in einer zunehmenden Luftnot und
einem Verlust an Leistungsfähigkeit. Umkehrbar ist dieser Verlust nicht. Die
Behandlung ist vorwiegend auf eine Kontrolle der Erkrankung ausgerichtet. Mit
Medikamenten können der Verlauf verlangsamt und die Symptome gelindert werden.
Schreitet die Erkrankung voran, entstehen aus den feinen Lungenbläschen
zunehmend größere Blasen (Bullae), in denen sich die Luft verfängt. Diese
Anteile der Lungen bezeichnet man als überbläht und nahezu funktionslos.
Die sehr individuellen Fälle diskutieren wir gemeinsam mit den Kollegen der
Pneumologie auf Grundlage von langjähriger klinischer Erfahrung und hoher
Expertise in einem sogenannten Emphysemboard. Hier entscheidet sich, ob es
möglich und richtig sein mag, durch die Entfernung dieser Bullae (sogenannte
Lungenvolumenreduktion - LVRS), der Atmung wieder mehr Platz zu geben. Wir
versuchen hier konsequent minimal-invasiv als sogenannte VATS zu operieren.
Falls ein Eingriff nicht sinnvoll erscheint, kann hier auch der erste Schritt in Vorbereitung auf eine Lungentransplantation erfolgen.