Was wir sehen, beeinflusst unser Fühlen, Denken und Handeln. Seheindrücke können viele Körperreaktionen auslösen: So wird uns übel, wenn wir etwas Ekelerregendes sehen. Die Lieblingsspeise lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen. Farben wie Orange und Gelb können die Stimmung verbessern. Die Menge und Zusammensetzung des Lichts steuern auch unseren Schlafrhythmus. Der Sehsinn hat auch angesichts der Informationsmenge eine Sonderstellung. Mehr als 50 Prozent des menschlichen Gehirns aus über 100 Milliarden Nervenzellen und 100 Billionen Synapsen sind an der Analyse und Interpretation beteiligt.
In einem unterhaltsamen Überblick erklärt Prof. Dr. Focke Ziemssen, Direktor der Augenklinik am Uniklinikum Leipzig, bei seinem Vortrag innerhalb der Reihe „Medizin für Jedermann" was unsere Augen von einer digitalen Fotokamera unterscheidet. Am Beispiel optischer Illusionen und Phänomenen erläutert er, welche aktuellen Erkenntnisse aus der Forschung über die Bilderfassung und kognitive Verarbeitung für das Verständnis von Krankheiten helfen.