Verändert sich das Gewebe des Gebärmutterhalses spricht man von Dysplasien bzw. von zervikalen intraepithelialen Neoplasien (CIN). In Deutschland und Europa wird zwischen leichten, mäßigen, schweren Dysplasien bzw. CIN I, II und III unterschieden. Leichtgradige Dysplasien bilden sich häufig zurück, schwergradige Dysplasien bleiben oft unverändert und können in 15 % zum Gebärmutterhalskrebs voranschreiten. Welches Behandlungsverfahren bzw. OP-Technik eingesetzt wird, hängt maßgeblich von den Befunden der Kolposkopie, Zytologie und Histologie ab.
Seltene aber besonders herausfordernde Fälle sind Dysplasien, die während der Schwangerschaft diagnostiziert werden. Meistens wird im Rahmen von engmaschigen Kontrollen im 8-wöchigen Rhythmus eine sogenannte „Active Surveillance" durchgeführt, wobei es im postpartalen Setting ggf. zu spontanen Remissionen kommen kann, sodass eine operative Entfernung der Läsion nicht mehr nötig ist. Anhand der zytologischen, kolposkopischen und histologischen Befunde von schwangeren Patientinnen aus unserer Dysplasie-Sprechstunde untersuchen wir, unter welchen Voraussetzungen es zur spontanen Remission bzw. zu einem rückläufigen Befund kommen kann und welche möglicherweise prädiktiven Faktoren bei spontaner, postpartaler Remission eine Rolle spielen könnten.