Die minimal-invasive Behandlung von Tumorerkrankungen (interventionelle Onkologie) setzt sich aufgrund ihrer großen Effektivität bei geringer Beeinträchtigung der Patienten zunehmend durch. Die Interventionelle Radiologie hat in diesem Bereich eine Vorreiterrolle mit einer großen Bandbreite an Behandlungsmöglichkeiten. Sie nimmt damit einen wichtigen Stellenwert im ganzheitlichen Behandlungskonzept von Tumorpatienten am Universitätsklinikum Leipzig ein.
Minimal-Invasive Verfahren der Tumorbehandlung sind dabei für viele Patienten die einzige Option, wenn z.B. eine OP technisch nicht möglich oder das Operationsrisiko zu hoch ist. Speziell bei Patienten mit Leberkrebs (HCC) und einer geplanten Lebertransplantation besteht die Möglichkeit, mit unseren Verfahren den Tumor unschädlich zu machen, bis die Wartezeit auf das neue Organ vorüber ist.
Unterschieden werden die minimal-invasiven Verfahren der Interventionellen Onkologie in Maßnahmen, die durch die Haut (perkutan) oder durch die Blutgefäße (endovaskulär) den Tumor erreichen.
Bei den perkutanen Verfahren haben wir die Möglichkeit mit Hitze (Radiofrquenzablation (RFA) oder Mikrowellen [MWA]), Strom (IRE) oder auch Strahlung (Brachytherapie) Tumorzellen zu zerstören.
Bei der Herangehensweise durch das Gefäßsystem spielen vor allem die Transarterielle Chemoembolisation (TACE) und die Selektive Interne Radiotherapie (SIRT) entscheidende Rollen.
Die Wahl des für den Patienten (mit seinem Tumor) geeignetesten Verfahrens erfolgt mit großer Sorgfalt im Rahmen von Fallkonferenzen (z.B. Leber-Tumorboard) bei denen Spezialisten aller beteiligten Fachdisziplinen (z.B. Chirurgie, Innere Medizin, Nuklearmedizin, Onkologie, Pathologie, Strahlentherapie und natürlich Interventionelle Radiologie).