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​​​​​​​​​Früherkennung, natürlicher Verlauf und Versorgung von Demenzen in der hausärztlichen Versorgung (AgeCoDe) und

Bedarf und Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen, direkte Kosten und gesundheitsbezogene Lebensqualität bei hochaltrigen Hausarztpatientinnen und -patienten (85+)  (AgeQualiDe)



In Deutschland leben aktuell schätzungsweise 1,8 Millionen Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Demenzerkrankungen entwickeln sich langsam und oft unbemerkt, was die frühzeitige Diagnosestellung und die Vorhersage des Krankheitsverlaufs erschwert. Die im Jahr 2002 vom Kompetenznetz Demenzen (KND​) initiierte und ab 2007 vom​​ Kompetenznetz Degenerative Demenzen (KNDD​) fortgeführte Langzeitstudie Früherkennung, natürlicher Verlauf und Versorgung von Demenzen in der hausärztlichen Versorgung (AgeCoDe) hatte das Ziel, die Inzidenz und den natürlichen Verlauf der Entwicklung von Demenzen im hausärztlichen Setting zu beobachten sowie die Faktoren zu erforschen, die die Entstehung und den Verlauf von Demenzen beeinflussen. Ab 2014 wurde die Studie unter dem Namen Bedarf und Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen, direkte Kosten und gesundheitsbezogene Lebensqualität bei hochaltrigen Hausarztpatientinnen und -patienten (85+) (AgeQualiDe) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und mit einer erweiterten Versorgungsfragestellungen in drei weiteren Erhebungswellen fortgeführt.

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Metho​de


Die AgeCoDe-Studie wurde als prospektive, multizentrische Beobachtungsstudie konzipiert. In sechs deutschen Großstädten (Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig, Mannheim und München) wurde im Jahr 2003 eine repräsentative Stichprobe von 3.327 hausärztlichen Patientinnen und Patienten ohne Demenz im Alter von 75 bis 89 Jahren in die Untersuchung aufgenommen. Die Teilnehmenden wurden dabei über 138 kooperierende Hausarztpraxen gewonnen und wurden mittels strukturierter klinischer Interviews umfänglich untersucht, u.a. zu kognitiver Leistungsfähigkeit, soziodemographischen Merkmalen, depressiven Symptomen, Verlusterfahrungen, subjektive Gedächtnisbeschwerden und funktionalen Beeinträchtigungen. Darüber hinaus wurden Daten zur Inanspruchnahme medizinischer und nicht-medizinischer Versorgungsleistungen sowie gesundheits- und krankheitsbezogene Merkmale über den Hausarzt erhoben. Nach der Baseline-Erhebung in den Jahren 2003/2004 wurden bis ins Jahr 2013 sechs Follow-up Untersuchungen im Abstand von 18 Monaten durchgeführt. Ab 2014 wurde die Studie mit drei weiteren Erhebungswellen fortgeführt. Im Jahr 2016 mussten die Untersuchungen der rund 600 noch verbliebenen hochaltrigen Patientinnen und Patienten abgeschlossen werden (Abbildung 1).


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Ergebnisse

In bisher über 150 Publikationen in nationalen und internationalen Fachzeitschriften wurde eine Reihe von Fragestellungen untersucht. Exemplarische Ergebnisse beziehen sich auf die:
  • Risiko- und Schutzfaktoren für die Entwicklung von Demenzen
  • Erarbeitung eines Risikoscores für die Entwicklung einer Demenz
  • Schätzung der altersspezifischen Prävalenz von Mild Cognitive Impairment (MCI, zu Deutsch „Leichte kognitive Störung“) und Analyse von Risikofaktoren
  • Analyse von Mustern subjektiver Gedächtnisstörungen bei älteren Menschen und Zusammenhängen mit der Gedächtnisleistung
  • Berechnung der stadienspezifischen Kosten einer Demenz
  • Analyse der Demenz-Prognose bei Patientinnen und Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung
  • Identifikation gedeckter und ungedeckter Versorgungsbedarfe und assoziierte Inanspruchnahme von medizinischen und nicht-medizinischen Versorgungsleistungen
  • Schätzung direkter Kosten und gesundheitsbezogene Lebensqualität bei hochaltrigen Hausarztpatienten
  • Untersuchung von Einflussvariablen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Hochaltrigen​
Ausgewählte Ergebnisse einiger Publikationen zur AgeCoDe/AgeQualiDe-Studie finden sich hier.
 

Mitglieder der AgeCoDe/AgeQualiDe Studiengruppe

Wolfgang Maier (PI), Martin Scherer (PI), Steffi G. Riedel-Heller (PI), Hendrik van den Bussche (PI 2002–2011), Heinz-Harald Abholz, Christian Brettschneider, Cadja Bachmann, Horst Bickel, Wolfgang Blank, Sandra Eifflaender-Gorfer, Marion Eisele, Annette Ernst, Angela Fuchs, André Hajek, Kathrin Heser, Frank Jessen, Hanna Kaduszkiewicz, Teresa Kaufeler, Mirjam Köhler, Hans-Helmut König, Alexander Koppara, Diana Lubisch, Tobias Luck, Dagmar Lühmann, Melanie Luppa, Tina Mallon, Manfred Mayer, Edelgard Mösch, Michael Pentzek, Jana Prokein, Alfredo Ramirez, Susanne Röhr, Anna Schumacher, Janine Stein, Susanne Steinmann, Franziska Tebarth, Carolin van der Leeden, Klaus Weckbecker, Dagmar Weeg, Jochen Werle, Siegfried Weyerer, Birgitt Wiese, Steffen Wolfsgruber, und Thomas Zimmerman

 

Förderung

Die AgeCoDe/AgeQualiDe Studie ist Teil des Kompetenznetzwerks Demenzen (KND), des Kompetenznetzwerks Degenerative Demenzen (KNDD; Früherkennung, natürlicher Verlauf und Versorgung von Demenzen in der hausärztlichen Versorgung (AgeCoDe)) und der Initiative Versorgungsforschung (Bedarf und Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen, direkte Kosten und gesundheitsbezogene Lebensqualität bei hochaltrigen Hausarztpatientinnen und -patienten (85+)  (AgeQualiDe)) und wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert (Zuschüsse KND: 01GI0102, 01GI0420, 01GI0422, 01GI0423, 01GI0429, 01GI0431, 01GI0433, 01GI0434; Zuschüsse KNDD: 01GI0710, 01GI0711, 01GI0712, 01GI0713, 01GI0714). 01GI0715, 01GI0716; Förderkennzeichen der Initiative Versorgungsforschung: 01GY1322A, 01GY1322B, 01GY1322C, 01GY1322D, 01GY1322E, 01GY1322F, 01GY1322G).




Gesamtprojektleitung:
Prof. Dr. Steffi G. Riedel-Heller, MPH

Ansprechpartner:
PD Dr. Melanie Luppa
Dr. Alexander Pabst

 
Philipp-Rosenthal-Str. 55, Haus W
04103 Leipzig
Telefon:
0341 - 97 15 406 (Chefsekretariat)
Fax:
0341 - 97 15 409
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