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LIPSY - Neue Chancen zur beruflichen Teilhabe für Menschen mit psychischen Erkrankungen

​​​​LIPSY – Leipziger Individual Placement and Support für psychisch erkrankte Menschen ist ein Modellprojekt im Rahmen des Programms „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro" (§ 11 SGB IX) des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Leipzig und dem Helios Parkklinikum Leipzig durchgeführt. Das Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) führt die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Projekts durch.

Arbeitslosigkeit und psychische Probleme treten oft gemeinsam auf

COLOURBOX56789714.jpgArbeitslosigkeit und psychische Probleme sind eng miteinander verknüpft. Studien zeigen, dass Arbeitslose ein deutlich höheres Risiko für psychische Erkrankungen aufweisen als Erwerbstätige. Psychische Auffälligkeiten mit Krankheitswert treten bei 34 Prozent der Arbeitslosen auf, was etwa doppelt so häufig ist wie bei Erwerbstätigen. 

IPS-Coaching als Schlüssel zur Arbeitsmarkt(re)integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen​

LIPSY eröffnet Menschen mit psychischen Erkrankungen neue berufliche und persönliche Perspektiven. Konkret richtet es sich an Leistungsempfänger nach dem SGB II, die unter psychischen Erkrankungen leiden und im Rahmen des Projekts die Möglichkeit zur freiwilligen Teilnahme erhalten. Das Coaching im Modellprojekt LIPSY orientiert sich maßgeblich an dem Konzept des Individual Placement and Support (IPS) welches die individuelle, beschäftigungsbezogene und zeitlich unbefristete Unterstützung psychisch erkrankter Menschen beinhaltet.

Ablauf des LIPSY-Projekts

Nach einem standardisierten psychologischen Screening erfolgt für die Teilnehmenden zeitnah eine psychologische Diagnostik in den Räumlichkeiten des Jobcenters. Anschließend werden die Teilnehmenden entsprechend ihrer diagnostizierten Erkrankung und ihrer sozialen Situation gezielt in das medizinische und/oder psychosoziale Versorgungssystem vermittelt. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt mittels Selbstbeurteilungsfragebögen zu vier Messzeitpunkten: zu Beginn des Projektes sowie nach 6, 12 und 18 Monaten. 

Abbildung LIPSY Homepage.jpgÜbersicht zum LIPSY-Projekt

Dabei werden z.B. die allgemeine Symptombelastung, Depressivität, Ängstlichkeit, Lebensqualität, Erwerbsbiografie, Soziodemografie erfasst (Basisstudie). Eine Teilgruppe schwer psychisch Kranker wird im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Studie begleitet und untersucht (Trial). Weitere Informationen dazu finden Sie hier. Durch die Verbindung von Jobsuche und individueller Unterstützung soll die Erwerbsfähigkeit der Teilnehmenden erhalten oder wiederhergestellt werden.

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Die sorgfältige, wissenschaftliche Evaluation des LIPSY-Projektes ist Grundlage für ein besseres Ver-ständnis von arbeitslosen Personen mit psychischen Erkrankungen.


Publikationen:

Hussenoeder FS, Koschig M, Conrad I, Gühne U, Pabst A, Kühne SE, Alberti M, Stengler K, Riedel-Heller SG. Leipzig - Individual Placement and Support for people with mental illnesses (LIPSY): study protocol of a randomized controlled trial. BMC Psychiatry. 2021; 21(1): 410.  https://doi.org/10.1186/s12888-021-03416-7​

Ansprechpartner:innen im ISAP
Projektleiterin: Prof. Dr. med. Steffi G. Riedel-Heller, MPH
Projektkoordinatorin: Dr. phil. Ines Conrad, M.A.

Projektmitarbeiter:in: 
Dr. rer. nat. Maria Koschig, M.Sc. Psych.PD Dr. phil. Felix S. Hussenoeder



Philipp-Rosenthal-Str. 55, Haus W
04103 Leipzig
Telefon:
0341 - 97 15 406 (Chefsekretariat)
Fax:
0341 - 97 15 409
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