Nachweis von Mustern modifizierter Abeta-Peptide im Gehirn von Alzheimer-Patienten mit neuen monoklonalen Antikörpern
In dem Forschungsvorhaben soll die Hypothese geprüft werden, dass bestimmte Varianten von Abeta-Peptiden definierte Beiträge zur Entstehung und Progression der Alzheimerschen Erkrankung (AD) leisten. Die Ablagerung von Abeta-Peptiden in Amyloid-Plaques ist ein histopathologisches Charakteristikum der AD.
Es ist allerdings Konsens, dass nicht die Amyloid-Plaques, sondern deren Vorstufen, insbesondere Oligomere und Fibrillen von Abeta-Peptiden die Funktion von Neuronen beeinträchtigen und neurotoxisch wirken. Abeta-Peptide stellen eine heterogene Gruppe von Peptiden dar, die z.B. durch N-terminale Verkürzung und verschiedene andere post-translationale Modifikationen entstehen und sehr unterschiedliche biophysikalische und zellbiologische Eigenschaften besitzen. Die Beteiligung dieser Abeta-Varianten an der Initiierung und Progression des Krankheitsgeschehens ist nicht hinreichend untersucht.
Wir wollen deshalb mit bereits vorhandenen und von uns neu zu entwickelnden monoklonalen Antikörpern in humanem Hirngewebe vergleichende immunhistochemische und biochemische Untersuchungen zum Auftreten von phosphorylierten, nitrierten, pyroglutaminierten sowie iso-Aspartat-modifizierten Abeta-Peptiden im Hirnparenchym und in den Gefäßen durchführen. Dafür wird Hirngewebe von präsymptomatischen und symptomatischen AD-Fällen mit dem von Kontrollen und Patienten mit vaskulärer Demenz und Lewy-Body-Demenz verglichen. Außerdem untersuchen wir transgene Mausmodelle und die Aggregationseigenschaften dieser Peptide und deren Neurotoxizität in primären Neuronenkulturen.
Die Untersuchungen sollen Hinweise erbringen, ob und ggf. welche posttranslational modifizierten Abeta-Varianten aufgrund ihres Verteilungsmusters im Hirn und ihrer spezifischen Toxizität an der Progression der AD maßgebend beteiligt ist.
Arbeitsgruppe
- Prof. Dr. Steffen Roßner
- Dr. Maike Hartlage-Rübsamen
- Lara Tschaut
- Sarah Schrempel
Partner
- Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie, Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung, Halle/S. (Dr. Stephan Schilling)
- Universitätsklinikum Bonn (Prof. Dr. M. Heneka, Prof. Dr. J. Walter)
Finanzierung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) RO 2226/17-1