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EVIO - Gewalterfahrungen von Personen mit psychischen Erkrankungen im Kontext sozialer, biografischer und institutioneller Faktoren

​​Experiences of violence by persons with mental illness in the context of social, biographical and institutional factors​​​​

​Forschungsgruppe Psychiatrische Epidemiologie - Risikofaktoren und Outcomes

PI: Prof. Dr. Georg Schomerus für den Standort Leipzig (Georg.Schomerus@medizin.uni-leipzig.de)


Ansprechpartnerinnen:

Claudia Helmert (Claudia.Helmert@medizin.uni-leipzig.de), Paula Kittelmann (Paula.Kittelmann@medizin.uni-leipzig.de)

Projektbeschreibung:

Internationale Befunde legen ein erhöhtes Viktimisierungsrisiko von Personen mit psychischen Erkrankungen nahe und verweisen auf die negativen Folgen für die psychische Gesundheit und Recoveryprozesse. Zudem zeigt sich häufig eine Überlappung zwischen Viktimisierung und eigener Gewalttätigkeit.

Das in Kooperation mit Prof. Dr. Krumm (Universität Ulm) durchgeführte Projekt zielt auf eine umfassende Analyse von körperlichen bzw. sexuellen Gewalterfahrungen als Krankheitsfolge bzw. krankheitsbegleitendes Phänomen im Kontext psychischer Erkrankungen ab. In Form einer Mixed-Method-Studie sollen verschiedene Aspekte von Gewalterfahrungen untersucht werden: Im ersten Schritt erfolgt eine quantitative Querschnittsbefragung von Personen mit psychischen Erkrankungen und Krisenerfahrungen zu Erlebnissen physischer Gewalt sowie eigenem Gewalthandeln in klinischen Stichproben (AG Prof. Schomerus). Die empirisch begründeten Teilstichproben werden im zweiten Schritt anhand qualitativer, sinnverstehender Verfahren untersucht, um Gewalt in ihrer biografischen Einbettung aus der subjektiven Sicht betroffener Personen sinnhaft zu verstehen (AG Prof. Krumm). Ergänzend dazu werden die Perspektiven der psychiatrischen Fachkräfte anhand qualitativer und quantitativer Instrumente zu Erfahrungen bzw. dem Umgang mit Gewalterfahrungen von Patient:innen im institutionellen Setting und der therapeutischen Arbeit befragt (beide Arbeitsgruppen).​

Mit dem Projekt soll ein grundlegender Beitrag zum besseren Verständnis von Gewalterfahrungen von Menschen mit psychischen Erkrankungen und Krisenerfahrungen in Deutschland geleistet werden. Zudem kann damit eine Grundlage geschaffen werden für die Entwicklung gezielter, bedarfsgerechter Interventionen zur Verbesserung des Umgangs mit Gewalterfahrungen, sowie für die Entwicklung präventiver und interventiver Angebote.

Kooperationspartner

Die Studie wird durchgeführt in Kooperation mit der Universität Ulm (PI: Prof. Dr. Silvia Krumm, Leiterin der Arbeitsgruppe Qualitative Sozialforschung, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm). Die emprischen Untersuchungen finden statt in Zusammenarbeit mit dem Helios Parkkrankenhaus Leipzig, dem Bezirksklinikum Günzburg, dem Fachkrankenhaus Bethanien Hochweitzschen sowie dem Helios Hanseklinkum Stralsund.​

Die Kooperation mit Vorurteilsfrei e.V. gestaltet sich im Sinne einer partizipativen Forschungsbeteiligung, für welche sich auch weitere Interessenten, in Form von Einbringung ihrer Perspektive durch eigene Erfahrungen mit psychischen Krisen, bei uns melden können. Bei Interesse an einer Teilnahme mit Perspektive aus eigener Krisenerfahrung wenden sie sich gerne an: vorurteilsfrei@posteo.de.

Laufzeit: 36 Monate, 04/2023 bis 03/2026

Förderung: Drittmittel (DFG)​

Semmelweisstraße 10, Haus 13
04103 Leipzig
Chefsekretariat:
0341 - 97 24530
Ambulanz:
0341 - 97 24304
Fax:
0341 - 97 24539
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