Wir bieten alle aktuellen
Therapieverfahren an - die 4 Säulen der Myombehandlung. Nach eingehenden
Voruntersuchungen und umfassender Beratung der Patientin entscheiden die
Experten interdisziplinär, welche Therapie im jeweiligen Fall am besten geeignet
ist.
Eine Behandlung von Gebärmuttermyomen ist üblicherweise nur sinnvoll, wenn
die Myome bei der betroffenen Frau Beschwerden verursachen.In ausgewählten
Fällen kann es aber auch sinnvoll sein, Myome zu behandeln, welche (noch) keine
Beschwerden verursachen. Dies ist vor allem vor geplanten Schwangerschaften und
deutlich wachsenden Myomen jüngerer Frauen der Fall.
Medikamentöse Therapie
In geeigneten Fällen ist eine alleinige
medikamentöse sinnvoll oder eine präinterventionelle medikamentöse Therapie zu
erwägen.
Operative Therapie
Bei der operativen Behandlung von Myomen hängt das
genaue Vorgehen von der Größe und der Lage der Myome an der Gebärmutter ab. Sind
die Myome im Inneren der Gebärmutterhöhle lokalisiert, so werden diese
üblicherweise im Rahmen einer Gebärmutterspiegelung - Hysteroskopie genannt -
entfernt.
Dabei wird ein dünnes Instrument durch den Gebärmutterhalskanal in die
Gebärmutter eingeführt. Dieses Instrument enthält eine Optik, durch die das
Innere der Gebärmutterhöhle über eine Videokamera betrachtet werden kann. Das
Myomgewebe kann dann unter Sicht entfernt werden. Dieser Eingriff wird
normalerweise unter einer kurzen Vollnarkose ausgeführt.
Liegen die Myome in der
Gebärmutterwand, kann die Entfernung nur von der Außenseite der Gebärmutter
erfolgen. Bis auf wenige Ausnahmen werden diese Eingriffe minimal-invasiv
durchgeführt. Dazu wird eine Bauchspiegelung, auch Schlüsselloch-Operation
genannt, durchgeführt. Es sind nur wenige sehr kleine Einstiche in der
Bauchdecke notwendig, um die Myome zu entfernen. Diese Operationen werden in
Vollnarkose durchgeführt
In Einzelfällen kann es aufgrund der Lage oder der
Größe von Myomen notwendig sein, diese durch eine Bauchschnitt-Operation zu
entfernen. Dabei wird ein möglichst kleiner Bauchschnitt eingesetzt.
Uterusarterienembolisation (UAE) / Myomembolisation
Bei der Myomembolisation handelt es sich um ein
minimalinvasives Verfahren, vergleichbar mit einer Herzkatheteruntersuchung, bei
der lediglich ein spezieller Katheter in örtlicher Betäubung in die
Leistenschlagader eingebracht wird. Mit Hilfe der radiologischen
Durchleuchtungstechnik werden dann ganz gezielt die Blutgefäße aufgesucht,
welche das Blut zu den Myomen leiten. Diese Blutgefäße können dann durch speziell dafür
hergestellte Substanzen verschlossen - embolisiert - werden.
Sind alle Blutgefäße verschlossen, die die Myome versorgen, kommt es im weiteren Verlauf zu einer Schädigung des Myomgewebes
durch Sauerstoffmangel. Dieser gezielt herbeigeführte Effekt führt dazu, dass
zerstörtes Myomgewebe vom Körper wieder abgebaut wird und die Myome kleiner
werden. Zurück bleibt etwas Narbengewebe. Bereits eine mäßige Abnahme der
Myomgröße reicht aus, um bei den meisten Patientinnen die myombedingten
Beschwerden zu beseitigen.
Eine Narkose ist für diese Behandlung
üblicherweise nicht erforderlich. Ob eine Myomembolisation durchgeführt werden
kann, wird oft durch eine MRT-Untersuchung beurteilt.
Magnetresonanztomographie-gesteuerter, fokussierter Ultraschall (MRgFUS) /
MR-gesteuerter hochintensiver fokussierter Ultraschall (HIFU)
Magnetresonanztomographie-gesteuerter,
fokussierter Ultraschall (MRgFUS) / MR-gesteuerter hochintensiver fokussierter
Ultraschall (MR-HIFU) ist das derzeit modernste Verfahren zur Behandlung von
Uterusmyomen.
Über eine außerhalb des Körpers befindliche Ultraschallquelle
werden energiereiche Ultraschallwellen im Körper gebündelt und führen dort
zu einer gezielten Erwärmung. Durch die wiederholte, millimetergenaue lokale
Gewebserhitzung von 60° bis 80° Celsius werden die Myomzellen nach und nach
zerstört, während das umliegende Gewebe einschließlich der äußeren Hautschichten
nicht verletzt wird. Das heißt, es kann vollständig auf Skalpell oder OP
verzichtet werden.
Die unmittelbar vor und nach sowie während der gesamten
Behandlung stetig generierten MRT-Bilder ermöglichen uns eine exakte
dreidimensionale Planung anhand der individuellen Anatomie sowie eine präzise
Überwachung der Temperatur- und Gewebeveränderungen in Echtzeit. Dies sorgt für
die bestmögliche Sicherheit unserer Patientinnen und einen komplikationsarmen
Behandlungsverlauf.
Innerhalb der folgenden Wochen nach der MR-HIFU Behandlung
wird das zerstörte Myomgewebe vom Immunsystem abgebaut, was im zeitlichen
Verlauf eine weitere Schrumpfung des Myoms zur Folge hat und letztlich zu einer
Besserung der Beschwerden führt.