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Behandlungsablauf und Therapie

Behandlungsablauf

​Es lassen sich mehrere Stadien des Darmkrebses unterscheiden. So stellen die Ausdehnung des Tumors, die Zahl der befallenen Lymphknoten und das Vorhandensein von Metastasen in anderen Organen die Hauptmerkmale dar.

UICC-Stadieneinteilung des Kolorektalen Karzinoms; Quelle: S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom, 2014

T = Tumor: beschreibt Größe und Ausdehnung des Tumors

N = Nodus (Lymphknoten): bezeichnet die angrenzenden Lymphknoten, die von Absiedlungen des Tumors befallen sind

M = Metastasen: kennzeichnet das Fehlen oder Vorhandensein von (Fern-)Metastasen, also Absiedlungen und Tochtergeschwülste in anderen Organen

Als Stadium 0 wird bezeichnet: In den Polypen sind einzelne Tumorzellen zu finden. Bei der Spiegelung kann die Wucherung komplett entfernt und damit Krebs verhindert werden.

Als Stadium I wird bezeichnet: Der Tumor ist in die Schleimhautschicht oder die Muskelschicht eingedrungen. Er hat sich noch nicht verbreitet. Eine Operation ist nötig, die den Krebs in aller Regel heilt.

Als Stadium II wird bezeichnet: Die äußere Schicht der Darmwand ist vom Krebs durchbrochen oder hat sich auf umliegende Organe ausgeweitet. Es gibt keine Metastasen und die Lymphknoten sind nicht befallen. Durch eine Operation sind die Heilungschancen sehr gut. Nur in wenigen Fällen wird zu einer unterstützenden Chemotherapie geraten.

Als Stadium III wird bezeichnet: Der Tumor hat die Lymphknoten befallen, Metastasen werden bei genauerer Untersuchung nicht gefunden. Nach der Operation erhalten die Patienten eine unterstützende Chemothearpie.

Als Stadium IV wird bezeichnet: Der Krebs hat Metastasen gestreut. Mit neuesten Entwicklungen der „palliativen Chemotherapie" wird die durchschnittliche Überlebenszeit erhöht.

Die unterschiedlichen Möglichkeiten der Behandlung hängen maßgeblich von dem Stadium Ihrer Erkrankung ab. Ihr Arzt wird mit Ihnen Ihren individuellen, zielgerichteten Behandlungsplan absprechen.

Chemotherapie

​Neben der Operation ist die Chemotherapie die wirksamste und erfolgreichste Behandlungsmethode gegen Darmkrebs. Welcher Patient jedoch von einer Chemotherapie tatsächlich profitiert, hängt in erster Linie von seinem Erkrankungsstadium ab. Darüber hinaus berücksichtigen Ärzte auch weitere Faktoren wie Aggressivität des Tumorwachstums und den Gesamtzustand des Patienten, um hinsichtlich einer Chemotherapie die richtige Entscheidung zu treffen.

Eine Chemotherapie kann oft ambulant, zum Beispiel in einer Krankenhausambulanz, einem Tumorzentrum oder einer spezialisierten, onkologischen Arztpraxis durchgeführt werden. Dabei kommen - je nach Behandlungssituation - unterschiedliche Krebsmedikamente und Therapieschemata zum Einsatz. Laufend werden neue Medikamentenkombinationen und Behandlungspläne im Rahmen klinischer Studien erprobt, an denen man als Patient unter bestimmten Bedingungen teilnehmen kann.

Wir arbeiten sehr eng in Kooperation mit unserem Universitären Krebszentrum (UCCL) (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Florian Lordick) zusammen, welches Sie ausführlich hinsichtlich aktueller Chemotherapien und Antikörper berät.

Strahlentherapie bei Mastdarmkrebs

​Die Strahlentherapie, auch Radiotherapie genannt, ist zur Behandlung von Krebskrankheiten weit verbreitet und effektiv. Beim  Darmkrebs wird die Strahlentherapie nur beim Mastdarmkrebs eingesetzt. Hier hat die Bestrahlung des Tumors ab dem Stadium II einen festen Platz im Kampf gegen die Erkrankung. Regelmäßig wird sie mit einer Chemotherapie kombiniert, was als Radiochemotherapie bezeichnet wird.

Mit der Strahlenbehandlung ist eine zielgenaue Zerstörung von Tumorgewebe möglich, dazu werden heutzutage moderne Geräte eingesetzt. Die Ärzte, die Sie behandeln (Strahlentherapeuten oder auch Radioonkologen), arbeiten im engen Kontakt mit den Ärzten aus anderen Disziplinen, so dass sich Strahlentherapie und die anderen Behandlungsformen optimal ergänzen können.

Planung einer Intensitätsmodulierten Radiotherapie IMRT

​Bestrahlungsplanungs-Computertomogramm
Transversaler Schnitt, Isodosenverteilung
Quelle: Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsklinikum Leipzig

​Bestrahlungsplanungs-Computertomogramm
Sagittaler Schnitt, Isodosenverteilung
Quelle: Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsklinikum Leipzig


Wir arbeiten sehr eng in Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie (Direktor: Prof. Dr. Rolf-Dieter Kortmann) zusammen.

Behandlung von Metastasen

​Eine Darmkrebserkrankung mit Metastasen bedeutet immer ein fortgeschrittenes Stadium und ist damit schwer zu behandeln. Abhängig vom Ausmaß der Metastasierung besteht jedoch auch hier eine gewisse Heilungschance.
Es gibt mit erfahrenen Ärzten und modernen Methoden durchaus gute Chancen auf Heilung und Verlängerung der Lebenszeit.

Metastasen entwickeln sich oft langsam, was auch abhängig ist vom Wachstumscharakter der Krebszellen. So kann es sein, dass vorerst keine Behandlung erfolgen muss, da die Belastungen einer sofortigen Metastasentherapie für den Patienten größer wären als ein Nutzen. Die Metastasen können währenddessen mittels Ultraschallkontrolle, CT, MRT, PET-CT bzw. PET-MRT sehr genau und regelmäßig beobachtet werden, um schließlich einen guten Zeitpunkt für die Behandlung zu bestimmen.

Leber- und Lungenmetastasen lassen sich in vielen Fällen am besten operativ entfernen. Bei vielen Patienten treten anschließend über einen längeren Zeitraum keine Metastasen mehr auf. Entscheidend ist dabei auch, ob der Darmtumor zuvor gut und erfolgreich operiert worden ist. Wenn sich nur wenige Fernmetastasen in der Leber befinden, ist die Prognose nicht schlecht.

Wir bieten in unserer Klinik sowohl die chirurgische Behandlung von Lungenmetastasen als auch von Lebermetastasen an. Zudem bestehen in unserem Klinikum viele weitere Möglichkeiten zur Entfernung von Metastasen in Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (komm. Direktor: Prof. Dr. Karl-Titus Hoffmann). Diese betreffen die Radiofrequenztherapie (RFA), die Miktrowellenablation und die irreversible Elektroporation (IRE).
Alle Befunde werden zuvor im interdisziplinären Tumorboard besprochen.

Liebigstraße 20, Haus 4
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0341 - 97 17209
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