Lymphozyten besitzen eine wichtige Funktion in der gezielten Infektabwehr und auch in der Bekämpfung von veränderten körpereigenen Zellen (Tumorzellen). Sie dienen der Antikörperproduktion (B-Zellen) und der direkten zellulären Abwehr (T-Zellen, NK-Zellen). Ein Anstieg der Lymphozyten findet sich beispielsweise bei Virusinfektionen wie Virushepatitis, Zytomegalie, Herpesinfektionen, Röteln. Von besonderer Bedeutung ist die Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus bei der Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber). Hier finden sich auffällig große Lymphozyten, die Monozyten ähneln können. Weitere Ursachen einer Lymphozytenerhöhung sind Autoimmunerkrankungen, Leukämien und auch die Keuchhusteninfektion.
Niedrige Lymphozytenzahlen (Lymphopenie) sind mit einer erniedrigten Infektabwehr verbunden. Sie finden sich bei Erkrankungen der Lymphknoten wie Morbus Hodgkin und der Sarkoidose. Eine Lymphopenie ist auch Zeichen einer HIV-Infektion, kommt aber auch bei Masern vor. Eine Lymphopenie wird weiter nach Strahlentherapie, Mangelernährung und Autoimmunerkrankungen sowie Therapie mit Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken, beobachtet.
Monozyten sind die größten Zellen im Blut. Normalerweise liegt ihr Anteil bei zwei bis acht Prozent der Leukozyten. Monozyten wandern aus dem Blut in das Gewebe und verwandeln sich dort in Fresszellen (Makrophagen), die Bakterien, Zelltrümmer und veränderte Eiweiße aufnehmen und entsorgen können.
Erhöhte Monozytenzahlen im Blut (Monozytose) werden bei chronischen Entzündungen und auch als „Stressantwort" (auf Glukokortikoide) beobachtet. Monozyten können andere Zellen einschließen, zum Beispiel Erythrozyten bei Hämolyse, Pilze und Parasiten (Leishmaniose). Ein isolierter Anstieg der Monozyten nach einer schweren Leukopenie ist ein positives Zeichen für eine Erholung des Knochenmarks.
Neben diesen so genannten reaktiven Formen der Blutbildveränderungen gibt es auch Erkrankungen des blutbildenden Systems wie die Leukämie.
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