1977 erfolgte dann die Etablierung der selbstständigen Abteilung Humangenetik an der Kinderklinik Leipzig mit einem eigenen Lehrstuhl, auf welchen Prof. Theile berufen wurde. Dies war nicht nur aus Leipziger, sondern auch aus nationaler Sicht ein bedeutender Meilenstein, denn Leipzig bekam hierdurch den ersten Lehrstuhl für Humangenetik in der damaligen DDR.
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Prof. Herbert Theile | Gebäude des Bezirkskrankenhauses Leipzig-Dösen, ehemaliger Standort der selbstständigen Abteilung Humangenetik der Kinderklink und des späteren Institutes für Humangenetik |
In der Folge vereinte Prof. Theile die bislang unabhängigen Arbeitsbereiche „Klinische Genetik – Genetische Beratung“ und „Zytogenetik – Zellzüchtung“ und führte somit die zytogenetische Chromosomendiagnostik, die bereits seit 1967 durch Dr. K. R. Sandig durchgeführt wurde, der Abteilung Humangenetik zu. Sitz dieser neu fusionierten Abteilung waren Räumlichkeiten des Bezirkskrankenhauses Leipzig-Dösen.
Im Jahr 1987 wurde der Arbeitsbereich Molekulargenetik hinzugefügt und das Methodenspektrum entsprechend erweitert. Dem großen wissenschaftlichen und persönlichem Engagement Theiles sowie der stetig wachsenden Nachfrage humangenetischer Sprechstunden ist es zu verdanken, dass im Oktober 1993 aus der selbstständigen Abteilung ein eigenes Institut für Humangenetik an der Universität Leipzig gegründet wurde, zu dessen Direktor Prof. Theile ernannt wurde.