Heinz Trenckmann (*20.06.1920 – †17.02.2010) studierte in Berlin, Wien und Würzburg. Mit Kriegsbeginn verpflichtete sich sein Semester zum Militärdienst, was zunächst den Vorteil hatte, dass das Studium abgeschlossen werden konnte. Mit dem Staatsexamen 1944 wurde jedoch auch Heinz Trenckmann eingezogen. Etwa ein Drittel seiner Kommilitonen sind in den verbleibenden Kriegsmonaten noch gefallen oder werden vermisst. Heinz Trenckmann konnte in Magdeburg 1951 seine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin abschließen und wurde im darauffolgenden Jahr Oberarzt. Seine Habilitation schloss er1960 ab und wechselte anschließend nach Leipzig. Hier wurde er 1965 Professor mit Lehrauftrag und 1969 ordentlicher Professor. Seinem Betreiben verdankte die Medizinische Klinik frühzeitig einen Herzkathetermessplatz. Heinz Trenckmann war Mitglied des 4. Vorstandes der Gesellschaft für Kardiologie und Angiologie der DDR und 1970 bis 1972 Präsident dieser Gesellschaft. 1982 - 1985 vertrat er die Kardiologie im Vorstand der Gesellschaft für Innere Medizin der DDR.
Während seiner Tätigkeit wurde das Bettenhaus der Universitätsklinikums gebaut und 1983 in Betrieb genommen. Die Stations-Baracken auf dem Gelände des Medizinischen Viertels wurden geräumt und die neuen Stationen in der 9. Etage in Betrieb genommen.
Heinz Trenckmann lag die akademische Lehre besonders am Herzen. Seine Schüler und Mitarbeiter berichten bis heute über seine akribisch vorbereiteten Vorlesungen und Visiten. Zahlreiche Promovenden haben seine Förderung, aber auch seine kritische Würdigung ihrer Arbeit erfahren. Seine Buchbeiträge zeugen bis heute vom Bemühen um qualitativ hochwertigen Unterricht (Bock, Trenckmann, Herbst, Spreer: Missbildungen des Herzens und der großen Gefäße).
Heinz Trenckmann hat bereits in den 60iger Jahren Kardiologie, Kardiochirurgie und Kinderkardiologie in Leipzig gemeinsam mit Prof. Bock und Prof. Herbst zusammengeführt zu einer Struktur, die heute als Herzzentrum weithin anerkannt ist. Die enge Verbindung zur Angiologie (auf diesem Gebiet hatte er selbst habilitiert) lag ihm sehr am Herzen, wofür er in Vorträgen, in der "Gesellschaft für Kardiologie und Angiologie der DDR" und in seiner Leipziger Abteilung für Kardiologie und Angiologie stets geworben hat. Sein wissenschaftliches Interesse gehörte der invasiven kardiovaskulären Diagnostik von Koronar- und Klappenerkrankungen. Auch auf dem Gebiet angeborener Herzfehler war er ein anerkannter Fachmann. Über 30 Jahre war er Herausgeber der von Theodor Brugsch begründeten "Zeitschrift für die gesamte Innere Medizin und Grenzgebiete". Prof. Trenckmann war Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, der Sächsischen Gesellschaft für Innere Medizin, des Bundes der Internisten, der Polnischen und Tschechoslowakischen Gesellschaften für Kardiologie.
1985 wurde Heinz Trenckmann emeritiert und hat auch in den folgenden Jahren noch viele Veranstaltungen an der Medizinischen Fakultät besucht und mit seiner Erfahrung bereichert.