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Medizin für Jedermann: Verbrennungen und Verbrühungen im Kindesalter

​​​​​UKL-Veranstaltung am 11. Dezember informiert über Prävention von Brandverletzungen bei Kindern und Erste Hilfe

Eine unachtsam abgestellte Tasse Kaffee oder Tee, ein nicht ausreichend geschützter Herd, ein Kamin, der ohne Aufsicht brennt – die Gefahren für Kinder, sich im Haushalt zu verbrennen oder zu verbrühen, sind vielfältig. Genauso vielfältig sind die Möglichkeiten, solche Unfälle zu verhindern. Darüber klären deutschlandweit Expert:innen jährlich Anfang Dezember auf. Auch das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) nimmt am Tag des brandverletzten Kindes teil – mit einem Vortrag in der Reihe „Medizin für Jedermann". Dabei wird Prof. Martin Lachervom Zentrum für schwerbrandverletzte Kinder am UKL über ihre Erfahrungen als Verbrennungsmedizinerin sprechen, vor allem aber darüber, wie sich Verbrennungen und Verbrühungen von Kindern verhindern lassen und wie man im Ernstfall Erste Hilfe leistet.​

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Verbrühungen mit heißen Flüssigkeiten. Sie machen rund Dreiviertel aller Verletzungen bei Kindern zwischen null und zwei Jahren aus. „60 Prozent dieser Verletzungen ließen sich durch Prävention verhindern", sagt Prof. Martin Lacher, Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie​ am UKL, „etwa indem man eine Tasse mit heißem Tee außer der Reichweite von Kindern abstellt."

Wie gefährlich eine Tasse heißen Tees für Kinder sein kann, macht das Schicksal von Lena deutlich. Sie ist eines von rund 30.000 Kindern, die jährlich in Deutschland eine Verbrennung oder Verbrühung erleiden und das Gesicht der Kampagne „Tee tut weh", mit dem der Paulinchen e.V. den Tag des brandverletzten Kindes 2024 überschrieben hat. Lena hatte mit gut einem Jahr gerade laufen gelernt, als sie sich mit heißem Tee den Rücken verbrühte. Davon zeugen Jahre später noch großflächige Narben.

Prof. Lacher kennt Fälle wie Lena aus der Praxis und weiß, wie langwierig deren Heilung ist – trotz kontinuierlicher Forschung und Weiterentwicklung des Fachbereichs. Um so wichtiger ist es ihr, Eltern, Großeltern, Hebammen und Erzieher:innen für die Gefahren für Kinder im Haushalt zu sensibilisieren. Dazu zählen nicht nur Tassen mit heißem Kaffee oder Tee, sondern auch Wasserkocher, Fritteusen, Pfannen und Töpfe, wenn sie gerade in Benutzung sind. „Kleinere Kinder greifen gern auch aus Neugier auf heiße Herdplatten, an den Backofen oder die Scheibe eines Kamins", zählt die Verbrennungsmedizinerin weiter auf, „bei größeren Kinder sehen wir – gerade jetzt in der Erkältungszeit – immer wieder auch Verletzungen durch das Übergießen mit heißer Inhalationsflüssigkeit."

Wie sich Kinder konkret vor Verbrennungen und Verbrühungen schützen lassen, ist ein Teil von Prof. Martin Lachers Vortrag in der Reihe „Medizin für Jedermann". Ein weiterer befasst sich mit der Versorgung der Verletzungen – zu Hause und später in Einrichtungen, wie dem zertifizierten Zentrum für schwerbrandverletzte Kinder des UKL.

I​nfo:
Vorlesungsreihe "Medizin für Jedermann"
Thema: „Verbrennungen und Verbrühungen im Kindesalter​​​“​
Mittwoch, 11.12.2024
18.30 - 19.45 Uhr
Universitätsklinikum Leipzig
Hörsaal im Haus 4
Liebigstraße 20
​04103 Leipzig

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.​

Eine Übersicht der Veranstaltungsreihe "Medizin für Jedermann" finden Sie hier.​​​​​​​​


REFERENTEN

Begrüßungsworte:​​

​​Prof. Dr. Andreas RothBereichsleiter Endoprothetik / Orthopädie der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plas​​tische Chirurgie​

Referent:

Prof. Martin LacherDirektor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie

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