Die Sicherheit des Patienten hat oberste Priorität. Dank moderner Tests und stetigem medizinischen Fortschritt können mögliche Gefahren mittlerweile auf ein Minimum reduziert werden: Für die Übertragung von Infektionskrankheiten besteht heutzutage nur noch ein minimales Restrisiko (weniger als 1:15 Millionen), sich beim Erhalt einer Bluttransfusion zu infizieren. Zur erheblichen Verminderung potenzieller Risiken tragen eine Vielzahl von Maßnahmen bei, die für den Spender allerhöchste Sicherheit garantieren. Weitere Maßnahmen, bei denen der Schutz des späteren Empfängers des Blutproduktes im Fokus steht, sind folgende:
Vertraulicher Selbstausschluss
Nach jeder Spende füllt der Blutspender noch einen vertraulichen Selbstausschluss aus. Mit diesem hat er die Möglichkeit, sich bei aufkommenden Bedenken zur Verwendung seiner Blutspende nachträglich noch selbst auszuschließen.
Leukozytendepletion
Bei diesem Verfahren werden aus Blutpräparaten (Erythrozyten-, Thrombozytenkonzentrate und Vollblute) die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) entfernt. Virenübertragungen können so vermieden und Transfusionsreaktionen verringert werden.
Quarantänezeit bei Plasmapräparaten
Plasma lässt sich im gefrorenen Zustand bis zu zwei Jahre lagern. Diesen Umstand nutzen wir für eine zusätzliche Sicherheitsvorkehrung: Vier bis sechs Monate nach der Blutspende wird das Blut des Spenders im Rahmen einer weiteren Spende untersucht. Sind alle Laborergebnisse weiterhin negativ, können wir das Plasmapräparat seiner vorangegangenen Spende freigegeben.
Sicherung der Blutgruppenkompatibilität
Blutgruppenbestimmungen finden stets unter standardisierten Bedingungen in spezialisierten Laboratorien statt. Zur Sicherheit müssen zwei Bestimmungen mit zeitlich und örtlich unterschiedlichen Blutabnahmen übereinstimmende Ergebnisse zeigen, um den Blutgruppenbefund zu sichern.
Unmittelbar vor jeder Gabe von Erythrozytenkonzentraten (rote Blutzellen) führt der Arzt einen AB0-Identitätstest, den sogenannten Bedside-Test, durch. Dieser wird "am Bett des Patienten" mit dessen Blut zur Bestätigung seiner Blutgruppe bzw. zum Ausschluss von Empfängerverwechslungen vorgenommen.
So funktioniert es: Auf einer Karte befinden sich meist drei Testfelder mit Anti-A, Anti-B und Anti-D Serum. In jeden dieser Kreise wird ein Tropfen Blut des Patienten gegeben. In den einzelnen Kreisen kann es zu einer Antigen-Antikörper-Reaktion kommen: Blut der Gruppe B würde beispielsweise auf dem Anti-B Feld verklumpen (agglutinieren). Bei einem unerwarteten Ergebnis darf solange nicht transfundiert werden, bis die Ursache geklärt ist.
Internes Qualitätsmanagement und behördliche Aufsicht
Regelmäßige interne Qualitätskontrollen und staatliche Aufsicht, wie durch die Landesdirektion Leipzig sowie das Paul-Ehrlich-Institut in Langen als die für alle Blutspendedienste Deutschlands zuständige oberste Gesundheitsbehörde, gewährleisten zudem die Einhaltung strenger Richtlinien.