Die periphere Stammzellentnahme
Bei der Entnahme peripherer Stammzellen erfolgt die Gewinnung direkt aus der Blutzirkulation des Spenders. Voraussetzung dafür ist eine Mobilisierung der Stammzellen aus dem Knochenmark in das periphere Blut. Das erfolgt durch die Stimulation des Spenders mit dem Wachstumsfaktor G-CSF, einem Medikament, welches bis zu einer Woche lang täglich unter die Haut gespritzt werden muss. Dadurch wird das Knochenmark angeregt und die Stammzellen in die Zirkulation ausgeschwemmt. Dieser Wachstumsfaktor entsteht auch auf natürliche Weise im menschlichen Organismus, z. B. bei Infektionen.
Bei der Stammzellentnahme werden über eine Maschine innerhalb von 4 bis 5 Stunden in einem ständigen Kreislauf aus dem Venenblut die benötigten Stammzellen abgesammelt, während der Spender alle anderen Blutbestandteile zurückerhält. Dabei sind kein Krankenhausaufenthalt und keine Narkose notwendig.
Risiken und Nebenwirkungen
Typische Nebenwirkungen des Medikaments zur Mobilisation sind vor allem Knochen- und Gliederschmerzen, ähnlich wie bei einer Grippe. Diese Symptome klingen nach der Spende rasch ab. In seltenen Fällen können bei der Gewinnung der Stammzellen aus dem Blut sogenannte Zitratreaktionen oder allergische Reaktionen hervorgerufen werden. Andere unerwünschte Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt.
Die Knochenmarkentnahme
Der Spender wird im Regelfall ein bis zwei Tage vor der geplanten Entnahme in eine Klinik aufgenommen, die über langjährige Erfahrungen mit der Knochenmarkentnahme verfügt und möglichst nahe am Wohnort des Spenders liegt. Die Entnahme von 1 bis 1,5 Liter Knochenmark, vermischt mit Blut, erfolgt unter Vollnarkose durch mehrere Punktionen des Beckenkammes. Zum Ausgleich des Blutverlustes transfundiert man dem Spender seine Eigenblut-Konserve, die ihm 2 bis 3 Wochen zuvor abgenommen wurde, zurück.
Die Entnahme stellt für den Spender keine besondere Gefährdung dar, da das Knochenmark schnell wieder nachwächst. In der Regel kann der Spender die Klinik bereits am nächsten Tag verlassen.
Risiken und Nebenwirkungen
Hier muss zunächst eine Klarstellung vorgenommen werden: Es wird Knochenmark und nicht Rückenmark entnommen. Neben dem allgemeinen Narkoserisiko ist das Risiko einer Wundinfektion nach der Entnahme zu nennen. Beide Risiken sind ausgesprochen niedrig und werden durch die strenge Voruntersuchung und entsprechende Nachsorge minimiert. Nach der Entnahme treten Schmerzen im Bereich der Einstichstellen und der Gesäßmuskulatur auf.
Beide Entnahmemöglichkeiten können in unserer Einrichtung organisiert und durchgeführt werden. Die Entscheidung welche Form der Entnahme gewählt wird, richtet sich nach dem Auftrag der transplantierenden Klinik in Abhängigkeit von den Wünschen und Möglichkeiten des Spenders.