Sie sind hier: Skip Navigation LinksKlinik und Poliklinik für Kinderchirurgie

Forschungsschwerpunkte

​​​Die Kinderchirurgie in Leipzig befasst sich sowohl mit klinischen als auch experimentellen Fragestellungen bezüglich angeborener Fehlbildungen und Krankheitsbildern der Neonatalperiode. Hierfür nutzen wir zellkulturbasierte Systeme und Tiermodelle, um anhand molekularbiologischer Methoden einen tieferen Einblick in die grundlegende Pathogenese zu erhalten. Das Verständnis der molekularen Mechanismen wird als Basis genutzt, um translationale therapeutische Möglichkeiten zu entwickeln, die wir in den verschiedenen Systemen testen und analysieren. 

Team

 

Intestinale neonatale Inflammation

​In unserer Arbeitsgruppe beschäftigen wir uns mit Mechanismen, die der hohen Anfälligkeit von frühgeborenen Kindern auf intestinale Erkrankungen zu Grunde liegen. Dabei untersuchen wir vorwiegend molekulare Mechanismen innerhalb der intestinalen Epithelzellen und intraepithelialen Lymphozyten. 

A) Mechanismen der Endotoxintoleranz
Die Ausprägung intestinaler Inflammation ist bei Frühgeborenen deutlich höher im Vergleich zu termingeborenen Kindern. Maßgebend für diese Anfälligkeit ist die Unreife des Darms und einer damit einhergehenden gestörten intestinalen Endotoxintoleranz. Wir nutzen zellkulturbasierte Modelle, um altersabhängige Reifeprozesse des kindlichen Darms im Kontext von inflammatorischen Prozessen zu untersuchen. Basierend auf diesen Modellen ist es möglich, molekulare Mechanismen und damit neue therapeutische Kandidatengene zu identifizieren. 

B) Nekrotisierende Enterokolitis (NEC)
Die NEC ist die häufigste lebensbedrohliche gastrointestinale Störung der Neonatalperiode. Die genaue Pathogenese ist zwar bislang unklar, doch zählen zu den meistgenannten Risikofaktoren Ernährung mit Milchersatznahrung und vorzeitige bakterielle Besiedlung des Darms (Dysbiose). Wir nutzen in unserer Arbeitsgruppe ein tierexperimentelles Modell, welches die humane NEC in seiner Pathogenese reflektiert. Dies ermöglicht uns inflammatorische Signalkaskaden zu untersuchen, die bei der NEC eine bedeutende Rolle spielen und damit von klinischer Relevanz sind. Unsere Kooperation mit der Labor von David Hackam ermöglicht unseren Assistenzärzten einen internationalen Forschungsaufenthalt, in einem der weltweit führenden Labore, die sich mit der NEC beschäftigen. 

Bei Interesse an unserer Forschung bitte kontaktieren Sie uns gern unter untenstehenden Email Adressen: 

Kooperationspartner

1) John Hopkin´s Children´s Center, Baltimore, United States
Mechanisms involved in the progression of necrotizing enterocolitis
Kooperationspartner: David J. Hackam, M.D., Ph.D.

2) Helmholtz Zentrum für Umweltforschung
​•      Fäkale Mikrobiotatransplantation im Rahmen der nekrotisierenden
        Enterokolitis 
Kooperationspartner: Dr. René Kallis 

Angeborene Zwerchfellhernie

MOLEKULARBIOLOGISCHE FORSCHUNG ZUR UNTERSUCHUNG KRANKHAFTER PROZESSE DER ABNORMALEN LUNGENENTWICKLUNG BEI ANGEBORENER ZWERCHFELLHERNIE.  

In der Pathogenese der kongenitalen Zwerchfellhernie ist die zugrundeliegende Lungenhypoplasie der entscheidende Faktor. Der Entwicklungsdefekt im Zwerchfell kann durch eine Operation im Neugeborenenalter sicher verschlossen werden, jedoch sterben trotz immenser Verbesserungen in der neonatalen Intensivmedizin und Chirurgie noch immer ca. 30-50% der betroffenen Patienten. Ursache für diese hohe Letalität sind die abnormale Entwicklung der fötalen Lunge und der pulmonalen Gefäße. Die Pathogenese der Lungenhypoplasie beziehungsweise der pulmonalen Hypertension ist dabei weitestgehend unklar. Um die grundlegenden molekularen Mechanismen besser untersuchen zu können, verwenden wir verschiedene modernste Techniken die uns erlauben genetische, epigenetische und Umweltfaktoren bei der Krankheitsentstehung zu untersuchen. Wir nutzen dabei patientenspezifische Stammzell-basierte Assays, und ein gut etabliertes Tiermodell um die krankheitsspezifischen Veränderungen der Lunge auf zellulärer Ebene zu beleuchten. Besonderen Fokus legen wir dabei auf die Analyse inflammatorischer Signalwege wie zum Beispiel des JAK/STAT oder NF-κB Pathways. Ziel dieses Projektes ist es auf Basis der Analyse molekularer Zielproteine neue und innovative Therapieansätze zu entwickeln. Wir arbeiten dafür zusammen mit internationalen Kooperationspartnern an der Harvard Medical School (Boston) und der University of Manitoba (Winnipeg). 

Bei Interesse an unserer Forschung bitte kontaktieren Sie uns gern unter untenstehenden Email Adressen:  ​

Kooperationspartner: 

1) Harvard Medical School, Boston, United States
​• Pathobiology of lung hypoplasia in patients with congenital 
        diaphragmatic hernia.
Projektleitung: Wagner, Richard (PD Dr. med. habil.)

Kooperationspartner: Prof. Patricia K. Donahoe, Prof. Xingbin Ai, Prof. Paul H. Lerou. Department of Pediatric Surgery and Neonatology, Harvard Medical School, Boston ,USA

2) University of Manitoba, Winnipeg, Canada
​• Proteomic analysis and investigation of inflammatory pathways in 
        underdeveloped lungs in patients with congenital diaphragmatic
        hernia.
Projektleitung: Wagner, Richard (PD Dr. med.habil.)

Kooperationspartner: Prof. Richard Keijzer. Department of Pediatric Surgery, Universitsy of Winnipeg, Canada. 

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Mitarbeit an multizentrischen Studien

PROSPEKTIVE STUDIE ZUR EPIDEMIOLOGIE UND THERAPIE THERMISCH VERLETZTER KINDER

Die Klinik für Kinderchirurgie beteiligt sich seit vielen Jahren an einer Multicenterstudie der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin und trägt dabei mit epidemiologischen Daten sämtlicher stationär in unserer Klinik behandelter Kinder mit thermischen Verletzungen zur bundesweiten Erfassung aller schwer-brandverletzten Kinder im „Verbrennungsregister" bei.

Die Ergebnisse werden alljährlich im Januar zur DAV-Tagung präsentiert und bilden eine Grundlage zur kontinuierlichen Verbesserung der Prophylaxe thermischer Verletzungen sowie deren Behandlungsoptimierung.

Ansprechpartnerin:

PD Dr. MayerSteffi.Mayer@medizin.uni-leipzig.de
​Dr. WeißerMargit.Weisser@medizin.uni-leipzig.de

DATENBANKANALYSE DER CHIRURGISCHEN VERSORGUNG VON SELTENEN ERKRANKUNGEN DES NEUGEBORENEN ANHAND VON GKV-ROUTINEDATEN

Bei der Ösophagusatresie und Gastroschisis handelt es sich um seltene, angeborene Fehlbildungen, die einer chirurgischen Korrektur bedürfen. Hierbei können postoperative Komplikationen entstehen, welche die Lebensqualität der Kinder beeinträchtigen und somit eine lange Nachsorge notwendig machen. Diese ist wiederum mit Kosten für das Gesundheitssystem verbunden. Aufgrund fehlender Untersuchungen und Kostenanalysen zu diesem Thema, war das Ziel der vorliegenden Studie die Kosten von Patienten mit kinderchirurgischen Operationen am Beispiel der Ösophagusatresie und der Gastroschisis zu analysieren.

Untersucht wurden hierbei alle stationären Abrechnungs- und Leistungsvorgänge auf Basis von Routinedaten der Techniker Krankenkasse im Zeitraum vom Januar 2007 bis August 2012. Bisherige Ergebnisse weisen darauf hin, dass postoperative Komplikationen aus Sicht der Kostenträger eine finanzielle Belastung darstellen und Maßnahmen zur Reduzierung der Komplikationen zu erarbeiten sind.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. LacherMartin.Lacher@medizin.uni-leipzig.de

Genetische Untersuchungen von Kindern mit​ uro-rektalen Erkrankungen und deren Familien im Rahmen eines multizentrischen Forschungsverbundes (CURE-Net)

Ziel des Netzwerks für kongenitale uro-rektale Malformationen (CURE-Net) ist es, neben der molekularbiologischen Grundlagenforschung, den postoperativen Behandlungserfolg und die unterschiedlichen Formen der Nachsorge durch multizentrische, klinische und psychosoziale Forschung mit Hilfe standardisierter Untersuchungsverfahren zu evaluieren. Das Netzwerk wurde 2009-2012 durch das BMBF gefördert.

Seit 2013 erfolgt eine Förderung des Registers in Heidelberg durch die DFG. CURE-Net nutzt einen multidisziplinären Ansatz, um die genetischen und umweltfaktoriellen Ursachen uro-rektaler Fehlbildungen zu identifizieren und eine bessere klinische Versorgung der Patienten und ihrer Familien zu gewährleisten. Um den Erfolg der grundlagenwissenschaftlichen und klinischen Forschungsprojekte von CURE-Net zu garantieren, sind eine umsichtige Organisation, Projektcontrolling und Evaluation der Rekrutierung, eine detaillierte Erfassung der Patientenphänotypen und die Errichtung einer zentralen DNA-Biomaterial-Bank erforderlich.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. LacherMartin.Lacher@medizin.uni-leipzig.de
​PD Dr. GosemannJan-Hendrik.Gosemann@medizin.uni-leipzig.de

Genetische Untersuchungen von Kindern mit Ösophagusatresie und deren Familien im Rahmen eines multizentrischen Forschungs-verbundes (GREAT-Studie)

Genetische Faktoren können an der Entstehung angeborener Fehlbildungen der Speiseröhre beteiligt sein. Allerdings sind die zugrundeliegenden genetischen Ursachen trotz aller medizinischen Fortschritte bei den meisten Betroffenen noch unbekannt. Darüber hinaus sind viele Fragen zum Behandlungserfolg bei Kindern und Erwachsenen mit Fehlbildungen der Speiseröhre bis heute unbeantwortet, da die vorliegenden Erkenntnisse zumeist auf den Erfahrungen einzelner Kliniken oder einzelner Chirurgen beruhen.

Das GREAT-Konsortium (genetic risk of esophageal atresia) hat es sich daher zum Ziel gesetzt, moderne Prinzipien der wissenschaftlichen Grundlagenforschung in den Bereichen der Genetik und der Molekularbiologie zu kombinieren, um die Ursachen angeborener Fehlbildungen der Speiseröhre zu identifizieren und durch multizentrisch klinische Forschung den operativen Behandlungserfolg in einer Querschnittsstudie zu evaluieren. An diese Analysen und Untersuchungen sind die Erwartungen geknüpft, zu einem eingehenden Verständnis der Ursachen und molekularbiologischen Zusammenhänge angeborener Fehlbildungen der Speiseröhre zu gelangen sowie eine evidenzbasierte standardisierte klinische Versorgung zu schaffen.

Die erfolgreiche Umsetzung dieser Vorhaben erfolgt durch den Zusammenschluss wissenschaftlicher Institute und Zentren der medizinischen Versorgung innerhalb Deutschlands, eingebettet in ein strukturiertes und multidisziplinäres Konsortium.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. LacherMartin.Lacher@medizin.uni-leipzig.de

 

MUC-FIRE

Titel der Studie:                                                                                   ​  ​​                  ​​
Reduziert die systematische Enterostoma-Stuhlumfüllung nach Enterostoma-Anlage die Zeit bis zum vollständigen enteralen Kostaufbau nach Enterostoma-Rückverlagerung? (MUCous FIstula REfeeding ("MUC-FIRE") trial)

Zielsetzung:
Die Ergebnisse einer randomisierten, kontrollierten Studie könnten die peri-operative Versorgung von Neugeborenen in der kinderchirurgischen Gemeinschaft grundlegend verändern. Sollte sich die Hypothese bestätigen, könnte der enterale Kostaufbau nach Rückverlagerung einer Enterostoma in Zukunft schneller sein und Nebenwirkungen der parenteralen Ernährung reduziert werden. Auch könnte ein gesundheitsökonomischer Nutzen, z.B. durch kürzere Aufenthalte auf Intensivstationen, einhergehen.

Studienleiter:​Prof. Dr. med. Martin Lacher (UKL) und
PD Dr. Omid Madadi-Sanjani (MHH)
Ansprechpartner:Dr. Judith Leyh
​​Tel:        +49 341 97 26055
Fax:       +49 341 97 26409
​Email:    muc-fire-leipzig@medizin.uni-leipzig.de


Website: www.muc-fire.de
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