Diagnostik
Zum Ausschluss von weiteren
urologischen Fehlbildungen (z.B. der Niere oder des Harnleiters) wird ein
Ultraschall des Bauches durchgeführt, sofern Ihr Kinderarzt dies nicht schon
getan hat.
Bei Kindern mit einer hinteren („distalen") Hypospadie (d.h. die Mündung der
Harnröhre befindet sich am Hodensack oder Damm) und beidseitigem Hodenhochstand
(d.h. die Hoden befinden sich nicht im Hodensack), können im Einzelfall
zusätzliche Untersuchungen nötig sein (z.B. Messung von Hormonen
(„endokrinologische Abklärung").
Therapie
Die Hypospadie-Korrektur ihres
Kindes sollte idealerweise um das erste Lebensjahr durchgeführt werden. Hierbei
warten wir ab, bis der Penis gross genug ist und führen keine Hormonbehandlung
mit Testosteron-Präparaten durch, da dies unerwünschte Nebenwirkungen hat.
Die Operationsmethode ist abhängig von der Art der Hypospadie:
Bei den vorderen Formen operieren wir in der Methode nach „Thiersch-Duplay".
Dabei wird der „fehlende" Teil der Harnröhre aus vorhandenem Gewebe des Penis
(der sog. „Urethralplatte") geformt, die Vorhaut wird verwendet um diese „neue"
Harnröhre zu bedecken. Im Anschluss wird ein dünner Plastikschlauch als
Schienung und zur Urinableitung in die „neue" Harnröhre eingelegt. Wir legen
routinemäßig keinen Katheter durch die Bauchdecke in die Blase (sog.
„suprapubischer Blasenkatheter") da dies für die Kinder unangenehm sein
kann.
Ihr Kind darf unmittelbar nach der Operation aufstehen und,
sofern es das schon kann, herumlaufen. Die Schienung der Harnröhre („dripping
stent) verbleibt bis zum 10. postoperativen Tag. Hierbei entscheiden Sie selber,
wann Sie nach der Operation nach Hause gehen. Dies ist schon nach wenigen Tagen
möglich. Sie kommen dann lediglich zum Entfernen des „stents" noch einmal in die
Klinik zurück.
Bei komplizierteren Hypospadien (meist die hinteren Hypospadien) passen wir
die Behandlung im Einzelfall an ihr Kind an, unter Umständen sind mehrere
Operationen notwendig, da die endgültige Korrektur nicht in einer einzigen
Operation erfolgen kann.