Bei der sakralen Neuromodulation kann man den zu erwartenden Therapieerfolg vor der eigentlichen Implantation des gesamten Systems testen.
Alle Patienten erhalten dazu den sogenannten PNE-Test. Dabei werden zunächst dünne Testelektroden implantiert, dazu ist eine Operation mit einer Vollnarkose notwendig. Allerdings wird kein Schnitt gesetzt, es entsteht keine größere Narbe. Der Operateur sucht mit speziellen Elektrodennadeln den richtigen Stimulationspunkt am entsprechenden Nerven.
Sind die Testelektroden gesetzt, dann werden diese auf der Haut mit einem Pflaster fixiert. Über ein Verlängerungskabel werden dann zwei externe Stimulatoren (s. Bild) angeschlossen. Über die folgenden Tage kann der Patient dann die Reize selbst steuern und gemeinsam mit dem Arzt den Therapieerfolg abschätzen. Erst wenn der Test positiv ist, wird ein Termin zur Implantation des Generators vereinbart.
Ist der Test negativ, dann wird die Behandlung wie bisher weitergeführt. Evtl. lassen sich dann auch andere Therapieverfahren anwenden.
Die Testelektroden werden immer wieder entfernt. Dies dauert nur wenige Minuten und ist schmerzlos.
Für ein PNE-Test sind ca. 4 - 5 Tage stationär einzuplanen.
Implantation des Neuromodulationssystems
Bei erfolgreicher Testphase werden die beiden Elektroden (rechts und links) und ein kleiner Impulsgenerator dauerhaft unter die Haut über dem Gesäß implantiert. Für diesen Eingriff sind drei kleinere Hautschnitte erforderlich. Der Impulsgenerator gibt dann permanent schwache, elektrische Impulse ab. Damit soll eine Normalisierung der Blasenfunktion bzw. des Darmschließmuskels erreicht werden.
Die Stimulationsparameter kann der behandelnde Arzt über ein Programmiergerät jederzeit von außen anpassen. Der Patient bekommt eine Handfernbedienung (s. Bild), welche jederzeit das Ein- und Ausschalten des implantierten Impulsgenerators erlaubt, so dass der Patient die Stimulation unter eigener Kontrolle hat.
Die Batterien des Impulsgenerators halten etwa 5 - 10 Jahre, ähnlich wie bei einem Herzschrittmacher. Wenn die Batterien schwächer werden, wird dies vom Programmiergerät angezeigt, so dass ein OP-Termin zum Austausch des implantierten Impulsgenerators festgelegt werden kann.