WAS EIN EINZIGER BLUTTROPFEN ERZÄHLEN KANN
Zwei Drittel aller Diagnosen, die Ärzte in Deutschland stellen, beruhen ausschließlich oder zumindest wesentlich auf Analysen von Labormedizinern. "Das zeigt den Stellenwert, den unsere Arbeit hat. Auch wenn wir nicht direkt am Patienten arbeiten, sondern eher im Hintergrund", so Prof. Dr. Berend Isermann, Direktor des Instituts für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik am Universitätsklinikum Leipzig. "Wenn man jede Laboruntersuchung als Patientenkontakt betrachten würde, hätten die nur 1200 Labormediziner neben den Hausärzten in Deutschland aber die meisten Patientenkontakte."
Innerhalb der Vortragsreihe "Medizin für Jedermann" erläuterte er am 14. Oktober 2020, was ein einziger Blutstropfen erzählen kann. Wobei ein einziger Blutstropfen meist nicht ausreichen würde: "Für die Diagnose eines Patienten, der in die Notfallaufnahme kommt, braucht es eine Reihe von Laboruntersuchungen, um den Brandherd zu identifizieren. Für dieses breite Spektrum ist natürlich auch mehr Blut nötig. Dennoch sind die Blutmengen, die dem Patienten abgenommen werden, im Vergleich zu früheren Zeiten deutlich gesunken."
Bestimmte Biomarker geben dann dem Fachmann Auskunft über die Funktion der einzelnen Organe. So helfen die Labormediziner den behandelnden Ärzten und damit natürlich den Patienten von der Vorsorge über die Diagnostik bis hin zur Therapieüberwachung. "Von der pränatalen Diagnostik bis hin zur Behandlung im hohen Alter – die Labormedizin ist ein wichtiger Baustein im Gesundheitswesen. Das will ich bei meinem Vortrag verdeutlichen."
Thema: "Was ein einziger Bluttropfen erzählen kann“
Eine Übersicht der Vortragsreihe "Medizin für Jedermann" finden Sie hier.