Untersuchungsmaterial
Folgendes Untersuchungsmaterial wird im Zentrallabor
verarbeitet:
CB | Citrat-Blut (grüne bzw. blaue
Monovette) |
CP | Citrat-Plasma (grüne Monovette) |
EB | EDTA-Blut (rote Monovette) |
EP | EDTA-Plasma (rote Monovette) |
FE | Fluorid-EDTA (gelbe Monovette) |
FP | Fluorid-Plasma (gelbe Monovette) |
FC | Gluco-EXACT (gelb) |
GP | Gelenkpunktat (Antikoagulanz teilweise
notwendig) |
HB | Lithium-Heparin-Blut (orange
Monovette) |
HP | Lithium-Heparin-Plasma (orange
Monovette) |
L | Liquor |
S | Serum-Monovette (braune bzw. weiße Monovette) |
SO | Sondermaterial (z. B. Punktate wie Pleura oder Aszites) |
SPEL | Spurenelement Lithium-Heparin (orange Monovette mit Aufkleber) |
TB | Trockenblut (auf Filterkarte) |
U | Spontanurin (gelbe Urinmonovette) |
US | Sammelurin, möglichst über 24h gesammelt, Sammelvorschrift
beachten |
Probengefäße
Diese Sarstedt-Gefäße für Blutentnahmen erhalten Sie vom
Wirtschaftslager:
EDTA-Blut bzw. EDTA-Plasma
2,7 ml S-Monovette mit EDTA
(rote Kappe)
Bestellnummer: 05.1167.001
Citrat-Plasma
3,0 ml S-Monovette mit Citrat (grüne Kappe)
Bestellnummer: 05.1165
Citrat-/Fluorid-Plasma
3,1 ml Gluco-EXACT (gelb)
Bestellnummer:
04.1945
Serum (Gerinnungsaktivator)
4,5 ml S-Monovette mit Granulat (weiße Kappe)
Bestellnummer: 05.1104
Serum-Gel (Gerinnungsaktivator)
4,7 ml S-Monovette mit Granulat und
Polyacrylester-Gel (braune Kappe)
Bestellnummer: 03.1524
Fluorid-Plasma
2,7 ml S-Monovette mit Fluorid (gelbe
Kappe)
Bestellnummer: 05.1073.001
Lithium-Heparinat-Plasma
2,7 ml S-Monovette mit Lithium-Heparin (orange
Kappe)
Bestellnummer: 05.1553.001
Heparin-Blut (Blutgase)
2, 0 ml S-Monovette mit Lithium-Heparin (orange
Kappe)
Bestellnummer: 05.1147.020
Liquor
10 ml Sarstedt-Röhrchen (steril, weißer
Verschluss)
Bestellnummer: 62. 551.036
Spurenelemente/Metallanalytik
7,5 ml S-Monovette mit Lithium-Heparin
(orange Kappe)
Bestellnummer: 01.1604.400
Citratblut für Aggregation
3,8 ml S-Monovette mit Citratpuffer (blaue
Kappe)
Bestellnummer: 04.1910.001
Die Röhrchen sind entsprechend der Abfolge der Probenentnahme zu nummerieren.
Das bisherige Röhrchen (12 ml, steril, roter Verschluss, Bestellnummer:
83.9923.943) kann aufgrund präanalytischer Besonderheiten nicht mehr für die
Liquoranalytik bestellt und verwendet werden!
Urinzusendung
10 ml Urin-Monovette (auch für Sammelurinportion nach
gründlicher Durchmischung der Sammelmenge)
Bestellnummer: 10.252
Das Set
zur Sammeluringewinnung ist über die Apotheke zu bestellen:
UriSet24, Firma
Sarstedt, Bestellnummer: 77.578.
24 h-Urin bitte nicht insgesamt in das Labor
einsenden, sondern nur einen Aliquot nach gründlichem Vermengen der gesamten
Urinmenge (2-Liter-Plastikflasche [braun] =Sammelgefäß)
Probennahme
a) Blutentnahme
- Blutentnahme für molekulardiagnostische
Untersuchungen
Aufgrund ihrer hohen Empfindlichkeit sind bei
molekulardiagnostischen Untersuchungen besondere Maßnahmen bei der Blutentnahme
zu beachten. Ziel dieser Maßnahmen ist die Vermeidung von Kontaminationen des
Probenmaterials.
- Nur EDTA-Probenröhrchen verwenden
- Blut nach Entnahme durch mehrfaches Kippen des Probenröhrchens mit dem EDTA
vermischen
- Monovetten nicht öffnen
- Material nicht aliquotieren
- Schutzhandschuhe verwenden
- Blutentnahme in Röhrchen mit Antikoagulantien
Die Abnahmen mit gerinnungshemmendem Zusatz (z.B. für Blutbild, Gerinnung)
müssen direkt in die hierfür vorgesehenen Probengefäße erfolgen. Bitte achten
Sie bei Citratblut (grüner bzw. blauer Deckel) darauf, dass das Röhrchen
vollständig gefüllt ist. Die zur Gerinnungshemmung verwendeten Lösungen müssen
im genau festgelegten Verhältnis vorliegen (z. B 1 Teil Citrat + 9 Teile Blut).
Bei allen Röhrchen mit Antikoagulantien (Citrat-, EDTA-, Heparinröhrchen) müssen
die Röhrchen unmittelbar nach der Blutabnahme dreimal gekippt und gedreht werden
(Schaumbildung vermeiden, nicht schütteln). Achten Sie bitte auch auf das
Verfallsdatum der Probenröhrchen.
Um Störfaktoren durch
Antikoagulantienverschleppung zu vermeiden, bitte die Reihenfolge der
Entnahmegefäße bei der Blutabnahme beachten:
- Serumröhrchen (braune Kappe)
- Citratröhrchen (grüne Kappe)
- EDTA-Röhrchen (rote Kappe)
- Blutentnahmen aus Kathetern
Abnahmen aus Venenkathetern lassen sich nicht immer vermeiden. Der Zugang
muss aber vor der Abnahme unbedingt mit NaCl 0,9% gespült und eine ausreichende
Menge Blut (im Regelfall 10-20 ml) verworfen werden. Besonders leicht gestört
werden die Untersuchungen der Klinischen Chemie (durch Infusionslösungen),
Gerinnungsanalysen (durch Heparin) und das therapeutische Drug Monitoring (z.B.
Digoxin, Antibiotika).
b) Uringewinnung
Je nach Art der angeforderten Untersuchung kann die Gewinnung von Spontanurin oder 24h-Sammelurin erforderlich sein. Störende Medikamente müssen 3 Tage vor der Untersuchung abgesetzt werden. Ebenso sind für einige Untersuchungen bestimmte Nahrungsmittel 3 Tage zu meiden. Detaillierte Angaben hierzu finden Sie im Leistungsverzeichnis des Institutes. Das Labor benötigt jeweils ein 10-ml-Aliquot des gewonnenen Urins.
Spontanurin
- soll stets als Mittelstrahlurin im Urinröhrchen (10 ml) gewonnen werden
- zur Untersuchung zellulärer Elemente ist der 1. Morgenurin besonders geeignet. Für die mikroskopische Analyse ist ein sofortiger Versand ins Labor erforderlich, um Zellzerfallsprozesse zu vermeiden
- Für alle weiteren Untersuchungen empfiehlt sich der 2. Morgenurin. Dieser wird mindestens 2 h nach dem ersten Morgenurin am Vormittag gewonnen. Der 2. Morgenurin liefert die verlässlichsten Durchschnittswerte einzelner Parameter und wird daher häufig als Ersatz für 24h-Sammelurin verwendet.
24h-Sammelurin
- Für quantitative Untersuchungen ist in der Regel ein 24h-Sammelurin notwendig, da nur so eine sinnvolle Aussage über das Retentionsverhalten verschiedener Analyten gemacht werden kann. Eine Vielzahl von Untersuchungen im Urin beziehen das Ergebnis auf die Tagesausscheidung, so dass die Angaben von Sammelmenge und Sammelzeit unbedingt erforderlich sind. Der Patient muss genau informiert werden, um Fehler bei der Sammlung zu vermeiden.
Durchführung der Sammlung von 24h-Sammelurin:
Am Morgen des Sammeltages wird zu festgelegter Zeit (7:00 Uhr) die Blase entleert und dieser 1. Morgenurin verworfen. Danach wird über 24 Stunden der gesamte Urin einschließlich des 1. Morgenurins des Folgetages (bis 7:00 Uhr) in einem Sammelgefäß (Sarstedt, Best.Nr. 77.580) vereint. Bei der Sammlung müssen stets neue, saubere Sammelgefäße verwendet werden. Die Lagerung erfolgt vorzugsweise bei +4°C.
Das Volumen des 24h-Urins ist genau zu bestimmen und auf dem Untersuchungsantrag zusammen mit der Sammelzeit anzugeben. Der gesamte Urin muss gut gemischt werden, bevor ein Aliquot (Urinröhrchen, 10 ml) entnommen und schnellst möglich ins Labor geschickt wird.
Kürzere Sammelperioden als 24 Stunden sind nicht empfehlenswert. Häufige, unbedingt zu vermeidende Fehlerquellen bei der Gewinnung von 24h-Sammelurin ist das Nichtentleeren der Blase zu Beginn der Sammelzeit und ein Urinverlust bei der Defäkation.
Angesäuerter 24h-Sammelurin:
Für die Bestimmung von Katecholaminmetaboliten (Metanephrine, Vanillinmandelsäure, Homovanillinsäure); 5-Hydroxyindolessigsäure; Oxalsäure; Methylhistamin; Citrat sowie für die Analyse von Magnesium, Calcium und Phosphat muss der 24h-Sammelurin angesäuert werden, um die Substanzen vor dem Zersetzen zu bewahren.
Das Set zur 24h-Sammeluringewinnung ist über die Materialwirtschaft zu bestellen: UriSet24, Fa. Sarstedt, Best.Nr. 77.578. Bitte informieren Sie den Patienten insbesondere bei ambulanten Untersuchungen, dass das Sammelgefäß Salzsäure enthält und weisen ihn auf die etwaigen Gefahren hin.
c) Speichelgewinnung mittels Salivette
Die Speichelentnahme sollte frühestens 30 min nach der letzten Mahlzeit (flüssige/feste Nahrungsaufnahme) oder oralen Einnahme von Medikamenten mittels einer Saugrolle (Salivette) erfolgen. Salivetten können vom Labor telefonisch angefordert werden. Die Salivette soll für 2 Minuten ohne Kaubewegungen im Mund (z.B. in Wangentasche) verweilen. Die zu gewinnende Mindestspeichelmenge beträgt 500 µl. Bei extrem geringer Speichelbildung lässt man die Salivette länger im Mund ruhen. Aufgrund des bei Raumtemperatur innerhalb weniger Stunden einsetzenden Bakterienwachstums sollte die verschlossene Salvette innerhalb von 4 Stunden zentrifugiert (überstand einfrieren) oder bei 2-8°C gelagert werden.